Symptom Schnupfen: Frau niest in Taschentuch, umgeben von benutzten Taschentüchern auf Bett (Bild: Colourbox)
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Symptom - Schnupfen: Formen, Ursachen & Behandlung

Schnupfen ist meist Symptom bei Erkältungskrankheiten und dauert 1 - 2 Wochen. Hausmittel können helfen. Weitere Ursachen: Allergien oder Umweltreize.

Infos in Kürze

• Schnupfen (Rhinitis) ist meist die Folge einer entzündeten Nasenschleimhaut.
• Ursache ist häufig eine Infektion mit bestimmten Viren.
• Andere mögliche Ursachen von Schnupfen können Allergien oder die Reaktion auf Fremdstoffe oder Medikamente sein.
• Ursächlich behandeln lässt sich ein akuter Schnupfen nicht, die Symptome lassen sich aber durch Hausmittel und andere Maßnahmen lindern.
• Schnupfen kann auch chronisch werden; dann richtet sich die Behandlung nach der zu Grunde liegenden Ursache.

Akuter Schnupfen: Welche Formen / Arten gibt es?

Am häufigsten kommt Schnupfen als Symptom bei einem Infekt, also bei einer Erkältungserkrankung, vor. Auslöser sind Viren, insbesondere Rhinoviren und Coronaviren. Schnupfen kann auch im Rahmen einer Grippe (Influenza) auftreten oder als Symptom einer bakteriellen Infektion, zum Beispiel bei Keuchhusten, Scharlach oder Tuberkulose. Der Infekt führt dann zu einer Nasenschleimhautentzündung, der Rhinitis.
 
Auch bei Allergien tritt oftmals Schnupfen auf, worauf der Begriff "Heuschnupfen" schon hinweist. Hier ist kein Infekt mit Viren und Bakterien Auslöser für Schnupfen, sondern zum Beispiel Pflanzenpollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben sowie Schimmelpilze. Der Körper reagiert mit einer überschießenden Immunreaktion auf diese Umweltstoffe, die an sich harmlos sind. Auf diese Allergene kann man sich bei Arzt oder Ärztin auch gezielt testen lassen.
 
Je nachdem, worauf jemand allergisch regiert, dauert der allergische Schnupfen kürzer oder länger an. Bei Pollenallergikern ist die Dauer des Schnupfens abhängig von der Blütezeit der jeweiligen Pollen; wer auf Hausstaubmilben reagiert, hat manchmal das ganze Jahr über Symptome (siehe auch Kapitel Allergie oder Schnupfen - wie erkennt man Unterschied?).

Darüber hinaus gibt es verschiedene andere Auslöser für Schnupfen, zum Beispiel:
• Medikamente,
• Hormonumstellungen (z. B. in den Wechseljahren),
• Überempfindlichkeit gegen scharfe Speisen oder
• anatomische Veränderungen, etwa eine schiefe Nasenscheidewand oder auch Nasenmandeln oder Rachenmandeln (spielen z. B. auch beim Schnarchen oft eine Rolle).
 
Medikamente, die Schnupfen auslösen können sind unter anderen:
• bestimmte Blutdrucksenker (Beta-Blocker, ACE-Hemmer)
• Antihistaminika (Allergiemittel)
Antidepressiva
• nicht-steroidale Entzündungshemmer (wie Ibuprofen)
orale Verhütungsmittel
• PDE-5-Hemmer (Mittel gegen Impotenz)
• abschwellende Nasensprays / Nasentropfen bei längerer Anwendung.
 
Frauen, die schwanger sind, haben einen erhöhten Östrogenspiegel. Dadurch können die Nasenschleimhäute anschwellen (Rhinitis), was für eine verstopfte Nase und erschwertes Atmen, vor allem nachts sorgt. Dieser sogenannte Schwangerschaftsschnupfen verschwindet nach der Geburt in der Regel aber wieder.
Wichtig: Schwangere (egal ob mit normalem Schnupfen oder Schnupfen in der Schwangerschaft) sollten generell auf abschwellende Nasentropfen verzichten und sich von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin zu Alternativen beraten lassen. Mehr Infos dazu lesen Sie im Kapitel Nicht machen: Was verschlimmert Schnupfen?.

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Chronischer Schnupfen: Was tun, wenn Schnupfen nicht weg geht?

Einige der zuletzt genannten Auslöser von Schnupfen können auch zu chronischem Schnupfen führen, zum Beispiel Ursachen wie eine schiefe Nasenscheidewand oder der so genannte vasomotorische Schnupfen.
Beim vasomotorischen Schnupfen liegt eine Regulationsstörung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut vor. Die Betroffenen leiden unter Fließschnupfen und einem verminderten Geruchsempfinden. Auslöser können schnelle Temperaturwechsel, aber auch heiße Getränke und Alkohol sein.
Solange die Ursache des Schnupfens nicht behoben wird, leiden die Betroffenen dauerhaft unter einer laufenden oder verstopften Nase.
 
Chronischer Schnupfen (Rhinitis) ist häufig auch verbunden mit einer Entzündung der Nasennebenhöhlen. Diese Nasennebenhöhlen sind nämlich ebenfalls mit Schleimhaut ausgekleidet und können sich gemeinsam mit der Schleimhaut der Nasenhöhlen entzünden. Vor allem, wenn sich zu der viralen Infektion noch eine bakterielle gesellt, entstehen häufig langwierige Verläufe. Die Betroffenen klagen bei Entzündung der Nasennebenhöhlen dann auch über ein Druckgefühl in den Wangen und der Stirn sowie Kopfschmerzen.

Allergie oder Schnupfen – wie erkennt man den Unterschied?

Bei einem allergischen Schnupfen läuft die Nase eher, als dass sie verstopft ist. Hinzu kommen oftmals tränende, juckende Augen, Hautausschläge und Atembeschwerden.
 
Besteht der Verdacht auf einen allergischen Schnupfen, wird in der Regel ein so genannter Prick-Test durchgeführt. Dabei wird die Haut an mehreren Stellen des Unterarms leicht angeritzt und mit Lösungen verschiedener Allergie auslösender Stoffe beträufelt. Schwillt die Haut rot an, reagiert der Körper auf das jeweilige Allergen.

Ein allergischer Schnupfen wird häufig mit einem Kortison-Nasenspray behandelt; die lokale Anwendung von Kortison ist auch über einen längeren Zeitraum unproblematisch.
Auf Dauer empfiehlt sich aber – auch um die anderen Symptome der Allergie wie Husten, tränende Augen und Kopfschmerzen zu minimieren – eine so genannte Hyposensibilisierung. Dabei wird der Körper in Form von Tabletten, Tropfen oder Spritzen in regelmäßigen Abständen mit dem Allergie auslösenden Stoff konfrontiert. Die Dosis wird langsam gesteigert, damit der Körper auf Dauer immer unempfindlicher gegen das Allergen wird.

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Wie wird man Schnupfen schnell wieder los?

Was für eine "banale" Erkältung gilt, gilt auch für den normalen Schnupfen: drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er und drei Tage geht er. Dagegen kann man ursächlich nicht viel tun und muss abwarten, bis das Immunsystem mit dem Infekt fertig geworden ist.
Häufig bestehen neben dem Schnupfen noch andere Symptome wie Husten, Gliederschmerzen oder Fieber. Diese Beschwerden kann man mit so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen lindern.
 
Gegen den Schnupfen selbst helfen abschwellenden Nasensprays, die man aber nicht länger als eine Woche anwenden sollte (siehe Kapitel Nicht machen: Was verschlimmert Schnupfen?). Es gibt aber auch Nasensprays mit Salzlösung, die weniger problematisch sind. Helfen können auch Nasenduschen mit Salzlösung, Inhalieren sowie bestimmte Hausmittel und Verhaltensmaßnahmen wie ausreichendes Trinken und Luftbefeuchtung (siehe Kapitel Behandlung: Was tun gegen laufende Nase? und Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen?)

Nicht machen: Was verschlimmert Schnupfen?

Die Schleimhaut der Nase ist eine der ersten Barrieren gegen Krankheitserreger und Schadstoffe und daher auch wichtiger Teil unseres Immunsystems. Alles, was unser Immunsystem schwächt, kann auch die Funktion der Nasenschleimhaut schwächen und somit einen Schnupfen (Rhinitis) verschlimmern:
eine nicht ausgewogene Ernährung,
• zu wenig Schlaf, aber auch
Stress und
• zu wenig Bewegung an frischer Luft.
 
Aber auch Kälte ist ein Faktor, der Schnupfen verschlimmern kann. Sie führt dazu, dass die Nasenschleimhaut gereizt wird und austrocknet; dadurch kann sie Krankheitserreger nicht mehr so gut abwehren.
Aber auch ein zu langer Gebrauch von Nasensprays, die abschwellende Wirkstoffe enthalten, wie zum Beispiel Tramazolin, Oxymetazolin oder Xylometazolin (Alpha-Sympathomimetika), kann einen Schnupfen verschlimmern. Wer solche Nasensprays länger als eine Woche anwendet, riskiert, dass die Schleimhäute der Nase austrocknen und das abschwellende Nasenspray immer häufiger angewendet werden muss, damit die Nase nicht verstopft – eine Sucht kann entstehen. Auf Dauer verliert die Nasenschleimhaut außerdem so ihre Fähigkeit, Krankheitserreger und Schadstoffe zu filtern.
 
Wem die Nase läuft, der will den Schleim möglichst gründlich loswerden. Ein zu kräftiges Schnäuzen, kann den Schnupfen allerdings verschlimmern und zu Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder des Mittelohrs führen. Ursache ist der durch das zu kräftige Schnäuzen erzeugte Überdruck, der das Sekret in Bereiche drückt, wo es nicht hingehört: die Nasennebenhöhlen oder die so genannte Ohrtrompete.
Daher sollte man lieber vorsichtig schnäuzen und dabei jeweils ein Nasenloch zuhalten. Den Nasenschleim einfach hochzuziehen und runterzuschlucken, ist vielleicht nicht in allen (sozialen) Situationen angebracht. Es ist aber eine schonende Methode, um den Schleim loszuwerden.

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Wie lange dauert Schnupfen?

Ein akuter Schnupfen (Rhinitis) als Symptom einer Erkältung sollte nach ein bis zwei Wochen abklingen.
Anders sieht es aus, wenn es sich um einen chronischen Schnupfen handelt. Die Dauer ist dann abhängig davon, was die Ursache des Schnupfens ist. Wer zum Beispiel eine schiefe Nasenscheidewand hat und deshalb unter einer verstopfen Nase leidet, wird das Problem möglicherweise erst dann los, wenn er sich operieren lässt.
 
Andere Schnupfenformen wie der vasomotorische Schnupfen oder die Überempfindlichkeit gegen scharfe Speisen, aber auch gegen starke Gerüche, Alkohol, heiße Getränke und schnelle Temperaturwechsel (hyperreflektorische Rhinopathie) lassen sich schwerer behandeln. Die Betroffenen können natürlich versuchen, die auslösenden Reize zu vermeiden, das ist aber nicht immer möglich. Abschwellende Nasentropfen können kurzfristig eingesetzt werden, auf Dauer kommen dann aber Nasensprays mit Kortison zum Einsatz.

Behandlung: Was tun gegen laufende Nase?

Zeitlich auf eine Woche begrenzt (siehe Kapitel Nicht machen: Was verschlimmert Schnupfen?), kann man abschwellende Nasentropfen Nasensprays gegen Schnupfen nutzen – vor allem, um nachts besser Luft zu bekommen. Sanfter wirken Nasensprays mit einer Salzlösung, die auch länger benutzt werden können.
 
Inhalieren mit Salzwasser tut ebenfalls gut bei Rhinitis. Man kann dem heißen Wasser auch ätherische Öle wie Eukalyptus, Pfefferminze, Latschenkiefer oder Thymian zusetzen. Wenn Kinder inhalieren, sollte man mit ätherischen Ölen aber vorsichtig sein beziehungsweise auf bestimmte Produkte aus der Apotheke zurückgreifen, die speziell für Kinder und Kleinkinder geeignet sind.
 
Nasenduschen und Nasenspülungen mit Salzwasser befeuchten die Schleimhäute und transportieren den Schleim bei Rhinitis ab. Das kann man auch täglich vorbeugend gegen Schnupfen durchführen. Entweder nutzt man dafür Portionspackungen mit physiologischer Salzlösung oder man rührt die Salzlösung selbst an. Dabei kommen auf einen Liter kochendes Wasser neun Gramm Kochsalz.
 
Was bei Schnupfen mit laufender Nase ebenfalls gut tut, sind bestimmte Verhaltensweisen, wie ausreichender Schlaf und gesunde Ernährung.
Außerdem fördern die Heilung:
• Hohe Luftfeuchtigkeit tut gereizten Schleimhäuten gut. Hängen Sie feuchte Handtücher auf oder stellen Sie ein Gefäß mit Wasser und Kamille oder ätherischen Ölen (Eukalyptus, Latschenkiefer) auf die Heizung.
• Bewegung an der frischen Luft bringt den Kreislauf in Schwung. Auf Sport oder anstrengende Arbeit sollten Sie bei Schnupfen aber verzichten.
• Viel trinken hält das Nasensekret flüssig. Wichtig ist, den normalen Flüssigkeitsbedarf zu decken (rund zwei Liter pro Tag).
• Mit erhöhtem Kopf schlafen erleichtert das Atmen bei verstopfter Nase.
Warmhalten: Halten Sie sich warm, aber packen Sie sich nicht so dick ein, dass Sie zu schwitzen beginnen.
• Rotlicht-Anwendungen: Viele Patienten empfinden Rotlicht bei Schnupfen als sehr angenehm.

Hausmittel bei Erkältung

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Welche Hausmittel helfen bei Schnupfen?

Natürliche Hausmittel & pflegende Verhaltensweisen können bei Schnupfen helfen: Um den Schleim möglichst flüssig zu halten und den Flüssigkeitsverlust durch den Fließschnupfen auszugleichen, empfiehlt es sich ausreichend – also mindestens 2 Liter am Tag – zu trinken.
 
Bestimmte Pflanzentees können den positiven Effekt des Trinkens noch steigern, vor allem Tees mit Eisenkraut, Ingwer, Holunder, Kamille, Lindenblüten und Thymian.
 
Ebenfalls hilfreich sind ansteigende Fußbäder. Dazu füllt man eine Fußbadewanne oder einen großen Eimer mit 37 Grad warmem Wasser und gießt alle paar Minuten heißes Wasser nach, bis das Wasser ungefähr 40 Grad warm ist. Nach 10 bis 15 Minuten sollte man das Fußbad beenden, die Füße abtrocknen, warme Wollsocken anziehen und sich ausruhen.
Auch Fußbäder mit Senfmehl sind gut bei Schnupfen. Dafür 10 bis 30 Gramm schwarzes Senfmehl in 38 Grad warmen Wasser auflösen. Nach etwa zehn Minuten sollte man das Fußbad beenden, anschließend die Füße gut abspülen, warme Socken anziehen und ruhen. Das Senfmehl sorgt durch seine Schärfe zusätzlich für gute Durchblutung der Füße und in der Folge auch für eine gute Durchblutung der Nasenschleimhäute.

Eine ausgewogene und vollwertige Ernährung stärkt das Immunsystem und damit auch die Abwehrkraft der Schleimhäute in der Nase. Bestimmte Lebensmittel sind bei Schnupfen besonders hilfreich und zwar:
 
• Hühnerbrühe: Ein bewährtes Hausmittel gegen Schnupfen ist heiße Hühnersuppe. Sie bekämpft Entzündungen und lässt die Nasenschleimhaut abschwellen.
• Knoblauch: Die Knolle wirkt keimhemmend und desinfizierend. Als wirksame Dosis gegen Erkältungen gelten vier Gramm frischer Knoblauch pro Tag. Das entspricht zwei bis drei Zehen. Man kann die Zehen klein schneiden und im Salat oder auf einer Scheibe Brot verzehren.
• Zwiebel: Die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Bei Schnupfen kann man einen Zwiebelsirup als einfaches Hausmittel herstellen. Zubereitung: Eine große Zwiebel schälen, würfeln und in ein sauberes Einmachglas füllen. Zwei Esslöffel Zucker hinzugeben, das Glas fest verschließen und schütteln. Nach etwa zwei Stunden bildet sich der süße Zwiebelsirup. Mehrmals täglich ein bis zwei Esslöffel einnehmen.
• Schwarzer Johannisbeersaft: Schwarze Johannisbeeren enthalten viel Vitamin C. Den ungesüßten Saft mit heißem Wasser verdünnen und in kleinen Schlucken trinken.
• Rettich: Schwarzer Rettich enthält scharfe Senföle und Bitterstoffe, die Bakterien, Viren und Pilze hemmen und Schleim in den oberen Atemwegen lösen. Zubereitung: Für einen Rettichsaft einen schwarzen Rettich schälen, reiben und mit einer Saftpresse auspressen. Mehrmals am Tag ein bis zwei Esslöffel einnehmen. Für Rettichsirup einen Rettich mit einem Löffel aushöhlen und die Wurzel mit Honig auffüllen. Mehrere Stunden ziehen lassen. Den gewonnenen Saft anschließend in ein sauberes Einmachglas füllen. Mehrmals täglich einen Teelöffel nehmen.

Wo kommt bei Schnupfen der Schleim her?

Ein natürlicher Film aus Schleim hält die Nasenschleimhaut feucht und sorgt dafür, dass sie ihre Funktion ausüben kann. Diese Funktion der Nasenschleimhaut ist nämlich Krankheitserreger und Schmutz, die wir mit der Luft einatmen, herauszufiltern. Das gelingt unter anderem durch kleine Flimmerhärchen, die den Schleim in Richtung Rachen schieben und sozusagen über die Magensäure entsorgen.
 
Kommt es zu einer Infektion der Atemwege mit Viren oder Bakterien wird besonders viel Schleim – und zunächst flüssiger Schleim – produziert, um die Keime loszuwerden. Das Sekret soll die Keime sozusagen wegspülen. Gelingt das nicht ausreichend, werden Immunzellen, also Abwehrzellen des Körpers, aktiv, um Viren und Bakterien anzugreifen; Immunzellen sind der Grund dafür, warum der Schleim bei Schnupfen zäh wird und seine Farbe verändert, hin zu grün oder gelb-grün.

Was bedeutet die Farbe des Schleims bei Schnupfen?

Verändert sich die Farbe des Schleims hin von farblos zu gelb-grünlich, denken viele, es handele sich um eine zusätzliche bakterielle Infektion. Das muss aber nicht unbedingt sein, wie Experten und Expertinnen sagen. Die Farbe des Schleims kann sich auch durch abgestorbene Immunzellen verändern.
 
Nur auf Basis der Schleimfarbe, also eines gelblich-grünen Schleims, Medikamente wie ein Antibiotikum zu verordnen, ist darum nicht angemessen. Es sollten schon zusätzliche Symptome wie Fieber, Husten und starkes Krankheitsgefühl hinzugekommen sein, die für eine zusätzliche Infektion der Atemwege sprechen.
Während der Behandlung & Diagnose beim Hausarzt oder der Hals-Nasen-Ohrenärztin (HNO) kann auch ein Abstrich des Nasensekrets genommen werden, um die krankheitsauslösenden Bakterien genau zu bestimmen und daraufhin das am besten passende Antibiotikum zu verordnen, wenn das für die Behandlung nötig ist.
Damit beugt man Resistenzen vor, also dass Antibiotika nicht mehr wirken, weil die Bakterien zu oft (und oft zu leichten) Kontakt mit dem wichtigen Medikament hatten und eine Immunität entwickeln konnten. Solche Resistenzen von Antibiotika entwickeln sich zum Beispiel, wenn zu schnell ein Breitband-Antibiotikum gegeben wird, das gegen eine ganze Vielzahl von Erregern wirken soll.
 
Fließt grünlicher oder blutiger Ausfluss aus der Nase und kommen Fieber, Kopfschmerzen und Gesichtsschmerzen hinzu, sollte man auf jeden Fall den Arzt oder die Ärztin aufsuchen.
 
Ärztin oder Arzt aufsuchen gilt unbedingt auch wenn:
Schnupfenbeschwerden länger als zwei Wochen anhalten
nach einer Kopfverletzung Sekret aus der Nase fließt
Atembeschwerden auftreten
Sie länger andauernd husten müssen
Sie sehr oft im Laufe des Jahres einen akuten Schnupfen bekommen
Sie häufig durch den Mund atmen, heftig schnarchen oder den Eindruck haben, nicht mehr gut riechen und schmecken zu können.

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Woher kommt plötzlicher Fließschnupfen?

Eine plötzlicher Fließschnupfen kann eine Reaktion auf verschiedene Auslöser sein. Menschen mit einem allergischen Schnupfen können auf Pollen oder Tierhaare mit einem plötzlich einsetzenden Fließschnupfen reagieren, also allergisch.
Auch scharfe Speisen oder Kältereize oder Windreize, können zu einer laufenden Nase führen (hyperreflektorische Rhinopathie).
 
Vor allem bei älteren Menschen kann es sein, dass die Nase ständig läuft, ohne dass es dafür eine bestimmte Ursache gibt. Neben pflanzlichen Arzneimitteln helfen dann manchmal nur noch Nasensprays mit Kortison oder so genannte Anticholinergika.
Diese Arzneistoffe können allerdings zu Mundtrockenheit, Sehstörungen, Schwindel und Beschwerden beim Wasserlassen führen, weshalb ein Einsatz – gerade bei älteren Menschen – sorgfältig abgewogen werden sollte.

Warum ist Schnupfen abends schlimmer?

Bei einer Erkältung mit Schnupfen, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Abends ist der Körper häufig erschöpft von diesem "Kampf" und die Symptome wie Fieber, Husten, aber auch Schnupfen verstärken sind.
 
Hinzu kommt, dass man abends weniger abgelenkt ist als tagsüber und somit die Beschwerden deutlicher wahrgenommen werden.
 
Liegt man (relativ flach) im Bett, kann der Schleim zudem nicht mehr so gut ablaufen. Daher empfiehlt es sich bei einer Erkältung mit Husten und Schnupfen leicht erhöht zu schlafen.

Was tun bei Schnupfen durch Klimaanlage?

Klimaanlagen kühlen die Raumluft häufig so stark herunter, dass es zu einem starken Kältereiz auf die Schleimhäute der Nase kommt, der vergleichbar ist mit einer Unterkühlung draußen im Winter. Wer dahingehend empfindlich ist, sollte Räume mit Klimaanlagen meiden beziehungsweise die Raumtemperatur nicht so stark drosseln.
 
Ein Pullover zum Überziehen oder ein Halstuch können verhindern, dass man zu sehr friert. Da Klimaanlagen die Raumluft austrocknen, sollte man ausreichend trinken und für Luftbefeuchtung sorgen.
 
Auch Klimaanlagen in Autos oder Flugzeugen trocknen die Nase aus und können zusätzlich feinste Partikel wie Keime oder Pollen verbreiten. Hier hilft es, wenn möglich, die Klimaanlage auszustellen oder ein befeuchtendes Nasenspray zu benutzen.
Spätestens wenn man bei der Klimaanlage im Auto einen unangenehmen Geruch feststellt, sollte man die Klimaanlage reinigen und desinfizieren lassen.

Beitrag von Autorin Ursula Stamm

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