Uhr im Herbstlaub (Quelle: imago/Pixsell)
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Umstellung von Sommer- auf Winterzeit - Mini-Jetlag durch Zeitumstellung

Wenn am Wochenende die Uhr um eine Stunde zurückgestellt wird, heißt das: eine Stunde länger schlafen, morgens ist es früher hell und abends früher dunkel. Obwohl die meisten Menschen die Umstellung auf die Winterzeit besser verkraften, belastet letzlich jedes Zeigerdrehen den Organismus. Jeder Vierte hat sogar gesundheitliche Probleme.

Eigentlich soll die Zeitumstellung am letzten Sonntag im Oktober Energie einsparen. Wenn es morgens früher hell wird, so die Überlegung, wird weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Kritiker aber monieren, dass die eigentlichen Stromfresser im Haushalt Kühlschrank, Waschmaschine und Backofen sind – und die sind unabhängig von der Jahreszeit in Betrieb. Der nachweisbare Effekt der Zeitumstellung ist also umstritten.
 
Dass sich die Zeitumstellung aber auf den menschlichen Organismus auswirkt, ist hingegen klar erwiesen. Jeder Mensch hat eine innere biologische Uhr, der nach wir müde sind, wenn es dunkel ist und umgekehrt wach, wenn es hell ist. Wenn nun aber an der Uhr gedreht wird, ist der Effekt auf unseren Körper ähnlicht wie bei einem Jetlag.

Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme

Grundsätzlich macht uns die Zeitumstellung im Herbst, wenn wir eine Stunde mehr bekommen, weniger zu schaffen – denn unser natürlicher Tagesrhythmus dauert tendeziell etwas länger als 24 Stunden. Trotzdem verkraften nicht alle diese Umstellung gleich gut. Laut einer aktuellen Forsa-Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit leidet jeder Vierte unter der Umstellung auf die Winterzeit. Dabei fühlen sich die meisten der Betroffenen – 79 Prozent – müde oder schlapp. 60 Prozent gaben an, aufgrund der Zeitumstellung Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen zu haben. Jeweils ein gutes Drittel der Befragten kann sich schlechter konzentrieren oder ist geneigter gereizt zu sein. 13 Prozent hatten sogar schon depressive Verstimmungen.

Auffällig ist laut der Studie, dass vor allem Menschen zwischen 30 und 60 Jahren Schwierigkeiten mit der Umstellung haben – also die Altersklasse, in der die meisten Berufstätigen sind. Jüngere und Ältere hingegen haben seltener Probleme damit. Häufig sind es demnach Frauen, die von den Leiden betroffen sind – nicht zuletzt, weil Frauen in Hinblick auf ihre körperlichen Warnsignale meist etwas sensibler sind. Wenig verwunderlich, dass die Akzeptanz der Zeitumstellung hierzulande stetig sinkt. Der Studie nach halten sie nur noch 23 Prozent für sinnvoll; 2013 waren es noch 29 Prozent.

Tipps für die verwirrte Bio-Uhr

Doch ein Ende des Zeigerdrehens ist vorerst nicht in Sicht. Seit 1980 wurde in Deutschland die Zeitumstellung eingeführt. Um sie wieder aufzuheben, bräuchte man die Einigung aller EU-Staaten. Also hilft nur, dem Mini-Jetlag zu trotzen. Gut ist Bewegung an der frischen Luft, denn das natürliche Sonnenlicht gibt unserer inneren Uhr den Takt vor und hilft, den eigenen Biorhythmus wieder zu stabilisieren.
 
Auch schon ein paar Tage vor der Umstellung kann man damit beginnen, den Körper auf die zusätzliche Stunde vorzubereiten, indem man den Tag etwas ausdehnt und abends ein bisschen später ins Bett geht. Der Müdigkeit vorbeugen lässt sich zum Beispiel auch mit der richtigen Ernährung: Nahrungsmittel, die reich an Eiweiß sind - wie Fisch, Fleisch oder Milchprodukte – helfen, abends länger durchzuhalten. Eher ermüdend wirken dagegen kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis.