Frischer Bärlauch im Wald (Quelle: IMAGO/Roland Mühlanger)
Bild: IMAGO/Roland Mühlanger

Essen & Trinken | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Bärlauch: Bitte nicht verwechseln

Bärlauch oder nicht Bärlauch, das ist die Frage - denn bei Verwechslung droht Vergiftung. Wer also statt Maiglöckchen oder Herbstzeitloser den knoblauchartig-aromatischen Bärlauch sammeln will, achtet nicht nur auf den Geruch.

Im April und Mai riecht man ihn in heimischen Wäldern wieder: den Bärlauch. Beliebt ist er in Salaten, Saucen und als Gewürz. Sogar in Berliner Parks lässt sich das Wildgemüse finden. Doch bei der Ernte sollte man unbedingt aufmerksam sein. Ähnlichkeiten hat die Pflanze nämlich mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen, die zur gleichen Zeit wachsen und ähnliche grüne Blätter haben - und ziemlich giftig sind.

Giftige Verwechslung: Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?

Zwar ist der knoblauchähnliche Geruch eigentlich ein eindeutiges Zeichen, trotzdem gibt es in jeder Saison zahlreiche Vergiftungsfälle mit zum Teil tödlichen Ausgang, heißt es in einer Erklärung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Besonders im April und Mai häuften sich in Deutschland die Vergiftungsfälle.

Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose im Vergleich (Quelle: IMAGO / Manfred Ruckszio)
Woran erkennt man Bärlauch wirklich?

Das BfR empfiehlt für eine Unterscheidung des Bärlauchs von giftigen Doppelgängern, ein grünes Laubblatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Trete dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollten Sammlerinnen und Sammler das Kraut lieber stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen.
 
Die Geruchsprobe habe aber ihre Tücken. Wenn der Lauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen hafte, könne dies - bei der nächsten Pflanze - zu einem falschen Ergebnis verleiten.
 
Auch genau auf die Blätter zu achten, kann helfen. Diese unterscheiden sich leicht in der Form.
 
Bärlauchsammler:innen sollten also die Pflanze mit all ihren Merkmalen gut kennen, um sie sicher von den giftigen Gegenstücken zu unterscheiden.
 
Das BfR rät daher, im Zweifelsfall besser auf den Verzehr selbst gesammelten Bärlauchs zu verzichten.

Bärlauch und Maigglöckchen (Quelle: IMAGO/blickwinkel/F. Hecker)
Bärlauch-Blüten sind deutlich zu erkennen

Anders als die Blätter, sind die Blüten von Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht leicht zu verwechseln. Die Herbstzeitlose (nicht abgebildet) erinnert stark an einen Krokus, die ganze Pflanze besteht während der Blühphase im Grunde aus einer großen Blüte. Bärlauchblüten hingegen sind sternförmig und fast fedrig, während die Blüten der Maiglöckchen eben an Glocken erinnern, siehe oben.
 
Gut zu wissen: Bärlauch kann auch noch verzehrt werden, wenn er schon in der Blüte steht, er verliert lediglich etwas an Aroma. Dafür sind die Blüten selbst auch essba - neben allen anderen Teilen der Pflanze.

Bärlauch ohne Verwechslungs- und Vergiftungsrisiko

Der Bärlauch vom Wochenmarkt oder aus dem gut sortierten Supermarkt stammt von Betrieben, die ihn gezielt anbauen, da besteht ziemlich sicher kein Vergiftungsrisiko. Man kann den Bärlauch aber auch selbst anbauen: Einfach Samen oder Pflanzen beim Pflanzenhändler des Vertrauens kaufen und Bärlauch aus eigener Ernte genießen. Wie das geht, zeigt rbb-Gartenexperte Horst Mager.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 04.04.2024, aktualisiert am 24.02.2025.