Ein aufgeschnittenes Brot (Quelle: Colourbox)
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Essen & Trinken | Beitrag | Lesedauer etwa 7 Minuten - Brot: So bleibt es frisch, knusprig und aromatisch

Ein Königreich für eine Brotstulle! Einzige Bedingung: Das Brot muss richtig gut sein. Damit es das länger bleibt, haben wir die Tipps für Kauf und Lagerung.

Backfrisch - duftend, warm und knusprig. So lecker essen wir das Brot nur an wenigen Tagen in der Woche. Denn meist bleibt noch eine Menge übrig vom großen Laib. Und dann? Was tun, damit das Brot nicht zur Gefahr für die Zahngesundheit wird? Oder zur grün-blau-violetten Schimmel-Farm? Wir haben getestet, wie wir Brot am besten aufbewahren und worauf wir beim Kauf achten sollten.

Gute Qualität beginnt beim Einkauf

Ein gutes Brot ist außen richtig knusprig und innen weich und zart, sagt der Berliner Bäckermeister Lars Siebert gegenüber SUPER.MARKT. Aber wie ist das bei Schrippen? Nach Meinung von Bäckermeister Karsten Fischer von der Bäckerei Mälzer hat die perfekte Schrippe eine goldbraune Farbe, einen schönen Ausbund (aufgerissener Bereich der Kruste), kleine Risse in der Kruste, die sogenannten Fenster, und wenn man sie aufschneidet, eine schöne dicke Kruste und innen eine gleichmäßig weiche Krume (das Innere des Brötchens).
 
Wenn man Lust auf einen guten Bäcker hat, ist die Bäckerfinder-App eine gute Empfehlung. Damit findet man die Bäcker in der Nähe, die bei Brot-Prüfungen die Note gut oder sehr gut erhalten haben. Die App wurde vom Deutschen Brotinstitut e.V. entwickelt und liefert aktuelle Testergebnisse (Live-Aktualisierung), Hintergrundinfos zu den Prüfverfahren sowie praktische Infos zu den einzelnen Bäckereien wie Kontaktdaten und Öffnungszeiten.

Eine dufte Alternative: Brot selbst backen

Immer mehr Menschen backen Brot wieder selbst. Das hat neben dem Spaßfaktor drei Vorteile: Es kommt frisch aus dem Ofen, wir kennen die Zutaten und wir können genau die Menge backen, die wir brauchen. Die Rezeptur ist kinderleicht: Mehl, Wasser, Salz und ein Triebmittel wie Hefe oder Sauerteig braucht es lediglich. Den Grundteig kann man dann mit beliebigen Zutaten verfeinern und etwa mit Nüssen, Kernen und Trockenfrüchten variieren. Und schon haben wir ein handgemachtes Brot, das im Gegensatz zum industriell gefertigten keine Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Zusatzstoffe enthält.

Haltbarkeit verschiedener Brotsorten auf einen Blick

Verschimmeltes Brot (Quelle: dpa)
dpa

Weizenbrot: 2 bis 3 Tage
Vollkornbrot:
7 bis 9 Tage
Roggenmischbrot:
4 bis 7 Tage

Haltbarkeit von frischem Brot

Sobald das Brot aus dem Ofen kommt, beginnt der Alterungsprozess. Das Brot gibt Feuchtigkeit an seine Umgebung ab und verliert Aroma. Wie lange sich ein Brotlaib frisch hält, hängt auch von der Getreidesorte ab: Roggenmehl nimmt mehr Wasser auf als Weizenmehl und hält die Feuchtigkeit länger. Und Vollkornmehl speichert Wasser länger als reines Weißmehl. "Je mehr Weizen drin ist, desto kürzer ist das Brot haltbar", sagt Siebert.

Brot richtig aufbewahren

Zur Aufbewahrung von Brot gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Doch mit welcher Methode hält das Brot am längsten? Wir haben die Lagerung in Leinenbeutel, Metallkasten, Tontopf, Papiertüte und Kühlschrank getestet. Das Ergebnis nach acht Tagen:
 
Tontopf: Das Brot ist weich und duftet immer noch aromatisch.
 
Papiertüte: Das Brot ist zwar etwas trocken, aber noch essbar und aromatisch.
 
Kühlschrank: Das Brot ist essbar, hat aber Aroma verloren und ist weich geworden.
 
Leinensack: Das Brot ist hart und ungenießbar.
 
Metallkasten: Schimmel hat sich großflächig gebildet.

Steingut ist gut fürs Brot

Das Deutsche Brotinstitut e.V. rät zu einem Brotkasten aus Ton oder Steingut, der luftdurchlässig ist, die Feuchtigkeit des Brotes aufnimmt und sie bei Bedarf wieder abgibt. "Einmal die Woche oder alle 14 Tage sollten Sie den Tontopf ausreiben, damit alle Schimmelkeime abgetötet werden", rät Siebert, gern mit ein wenig Essigessenz.
 
Kaufen sollte man immer nur so viel Brot ein, wie man gerade braucht. Und wenn dann mal was übrig bleiben sollte, kann man es einfrieren. Besonders gut lassen sich dunkle oder fetthaltige Brote einfrieren.
 
Übrigens: Brot nach dem Einfrieren am besten in den Backofen oder den Toaster stecken. Beim Auftauen muss das Brot nämlich von minus sieben Grad auf plus sieben Grad kommen. "Während dieser Temperaturänderung gibt die Stärke das gebundene Wasser im Brot ab", erklärt Bernd Kütscher, Direktor der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e.V. - dabei gilt: Je schneller das Brot auftaut, desto weniger trocknet es aus.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 02.09.2024.