Berliner und Brandenburger tun es im Sommer fast überall: im Park, im Garten, am See oder auf dem eigenen Balkon. Wir sprechen natürlich vom Grillen. Allgemein lässt sich das Brutzeln in drei Phasen einteilen: fröhliches Vorbereiten, fröhliches Grillen, freudloses Grill-Reinigen. Denn der Grillrost ist unhandlich und angebranntes Fett klebt fies.
 
Es gitb tausend Tricks, wie sich der Vorgang beschleunigen und vereinfachen lässt - und ebenso viele Mythen. Wir klären gängige und lassen uns von Grillexperte Tobias Dannappel erklären, was denn nun wirklich hilft im Kampf mit dem Grillrost.

Mit diesen Mythen wird der Grillrost nicht wirklich sauber

1. Vor dem Grillen den Grillrost mit Öl oder Fett einreiben. Das soll dabei helfen, dass weniger kleben bleibt. So muss man im Endeffekt gar nicht putzen, herrlich! Ist allerdings nicht zu empfehlen, meint Grillprofi Tobias Dannappel: "Man sollte es partout vermeiden. Öl auf das Rost aufzubringen, weil das den Effekt hat, dass das Öl runtertropfen kann und zu Flammenschlag führt. Das ist natürlich nicht gut fürs Fleisch, denn es verbrennt." Aha!
 
2. Manch einer oder eine benutzt nach dem Grillen kalten Kaffeesatz und reibt damit den Rost ein. Der soll dabei wie Schmirgelpapier wirken. Beim Abrubbeln wird jeder Dreckrest entfernt, auch der zwischen den Streben. Dannappel kennt die Methode und bestätigt, dass sie so halbgut funktioniert. Er rät trotzdem ab: "Ich möchte auf meinem Rost keinen Kaffee haben." Und zu viel Arbeit ist es auch.
 
3. Nach dem Grillen den Rost abkühlen lassen und anschließend in feuchtes Zeitungspapier einwickeln. Einige Stunden einwirken lassen, die Feuchtigkeit soll dabei die Rückstände lösen und die Verkrustungen lassen sich anschließend mit einem Schwamm und Spülmittel einfach abnehmen. Das klappt im SUPER.MARKT-Test allerdings nur ein bisschen. Außerdem habe es laut Dannappel den Nachteil, dass unter Umständen Druckerschwärze am Rost kleben bleibt. "Finde ich nicht so schön, sollte man vielleicht lassen", so sein Urteil.
 
4. Wer am Rande eines Waldes wohnt, kann den dreckigen und verkrusteten Rost neben einem Amseisenhaufen platzieren. Auch diese Methode wird immer wieder empfohlen. Denn dort bedienen sich die Insekten dann an den Essensresten und der Rost wird tiptoprein. Das könnte aber ein paar Tage dauern - und wirklich zuverlässig ist die Methode nun auch nicht.

So wird der Grill wirklich sauber

Für Chef-Griller Dannappel gibt es nur eine wirklich, überzeugende Methode und die ist auch noch denkbar einfach: "Das ist das Ausbrennen des Grills. Das Ausbrennen funktioniert, indem man halt ganz, ganz hohe Hitze in seinem Grill produziert und dann einfach das Rost ausbrennen lässt. Also alles zu Asche werden lässt - und danach mit einer Drahtbürste abbürstet." So einfach ist sie, die Lösung dieses dringlichen Sommer-Problems.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 26.04.2024.