Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 6 Minuten - Beerdigungen: Alles ist möglich
Grabstelle, Blumenschmuck, Bestattungsinstitut: Für eine Beisetzung muss man vieles entcheiden. Wir zeigen, wie man das Grab findet, das - auch finanziell - zu einem passt.
Mit was sollen wir uns eigentlich noch alles auseinandersetzen? Jetzt auch noch mit unserem eigenen Ableben? Stimmt, so richtig lustig hört sich das Thema nicht an, spannend ist es aber allemal. Schon allein die vielfältigen Möglichkeiten, die es gibt, um unter die Erde zu kommen. Und die Preisunterschiede!
Außerdem gilt ja: Wer sich heute Gedanken macht, was es denn nun sein soll - Urnengrab? Familiengrabstelle? Doch lieber der Ruhe-Forst? - und sich dann auch noch überlegt, wer das mal bezahlen soll, der kann davon ausgehen, dass Streitigkeiten und Unklarheiten nach dem Ableben ausbleiben werden. Und was gibt es Spannenderes, als Familienmitglieder, die sich einfach mal ... nicht streiten?
Welche Art Bestattung soll es sein?
Vielleicht gibt es ja schon ein Familiengrab und daher ist klar, wo man beerdigt wird. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte zuerst die Entscheidung für eine Art Grabstelle und damit auch Bestattung fallen: Erd- oder eine Feuerbestattung, was darf es sein?
Die Klassiker: Erdbestattung und Feuerbestattung
Wer die Erdbestattung wählt, muss auf einem Friedhof beigesetzt werden, dazu gibt es keine Alternative. Doch auf dem Friedhof kann man zwischen drei verschiedenen Grabarten wählen: Erd-Reihe-Rasen-Stelle, Reihengrab und Wahlgrab. Das Wahlgrab lässt mehr Möglichkeiten, so kann etwa die Lage ausgesucht, die Größe bestimmt oder auch für andere Familienmitglieder "reserviert" werden. Ein Reihengrab wird hingegen in der Regel von der Friedhofsverwaltung zugewiesen. Es ist allerdings meist deutlich günstiger als ein Wahlgrab. Die Erd-Reihe-Rasen-Stelle ist ein Grab unter einer Wiese. Darüber hinaus gibt es inzwischen auch für Erdbestattungen Gemeinschaftsstellen, die für die Angehörigen pflegefrei sind. Hier kann etwa nur an dafür vorgesehenen Stellen Blumenschmuck aufgestellt werden.
Entscheidet man sich für eine Feuerbestattung oder eine sogenannte Kremation, gibt es vielfältigere Möglichkeiten für eine Grabstelle. Zum einen natürlich den Friedhof. Auch bei Urnen gibt es verschiedene Grabarten: Urnenreihenstelle und Urnenwahlstelle sind vergleichbar mit ihren Pendants bei den Erdbestattungen.
Darüber hinaus gibt es noch das Urnengemeinschaftsgrab, oft etwa auf einer Wiese im Friedhofsbereich. Dann bieten Friedhöfe und Kirchen auch immer häufiger Kolumbarien an, also Urnenwände, in denen jede Urne eine Nische in einer Wand erhält. Auch Baumbestattungen gibt es auf Friedhöfen, die Urne wird dann unterhalb eines Baumes ins Erdreich gesetzt.
Welche Art Bestattung soll es sein?
Vielleicht gibt es ja schon ein Familiengrab und daher ist klar, wo man beerdigt wird. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte zuerst die Entscheidung für eine Art Grabstelle und damit auch Bestattung fallen: Erd- oder eine Feuerbestattung, was darf es sein?
Wer die Erdbestattung wählt, muss auf einem Friedhof beigesetzt werden, dazu gibt es keine Alternative. Doch auf dem Friedhof kann man zwischen drei verschiedenen Grabarten wählen: Erd-Reihe-Rasen-Stelle, Reihengrab und Wahlgrab. Das Wahlgrab lässt mehr Möglichkeiten, so kann etwa die Lage ausgesucht, die Größe bestimmt oder auch für andere Familienmitglieder "reserviert" werden. Ein Reihengrab wird hingegen in der Regel von der Friedhofsverwaltung zugewiesen. Es ist allerdings meist deutlich günstiger als ein Wahlgrab. Die Erd-Reihe-Rasen-Stelle ist ein Grab unter einer Wiese. Darüber hinaus gibt es inzwischen auch für Erdbestattungen Gemeinschaftsstellen, die für die Angehörigen pflegefrei sind. Hier kann etwa nur an dafür vorgesehenen Stellen Blumenschmuck aufgestellt werden.
Entscheidet man sich für eine Feuerbestattung oder eine sogenannte Kremation, gibt es vielfältigere Möglichkeiten für eine Grabstelle. Zum einen natürlich den Friedhof. Auch bei Urnen gibt es verschiedene Grabarten: Urnenreihenstelle und Urnenwahlstelle sind vergleichbar mit ihren Pendants bei den Erdbestattungen.
Darüber hinaus gibt es noch das Urnengemeinschaftsgrab, oft etwa auf einer Wiese im Friedhofsbereich, auf der anynom bestattet wird. Dann bieten Friedhöfe und Kirchen auch immer häufiger Kolumbarien an, also Urnenwände, in denen jede Urne eine Nische in einer Wand erhält. Auch Baumbestattungen gibt es auf Friedhöfen, die Urne wird dann unterhalb eines Baumes ins Erdreich gesetzt.
Doch immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, in einem Bestattungswald ihre letzte Ruhe zu finden, bei einer sogenannten Naturbestattung. Die biologisch abbaubare Urne wird dann im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Der Baum erhält - so dies gewünscht ist - ein kleines Schild mit dem Namen.
Eine Seebestattung ist ebenso eine Möglichkeit, hier wird die Urne auf offener See versenkt. Das Material der Urne ist so beschaffen, dass es sich nach einiger Zeit im Wasser auflöst.
Und kann man meine Asche nicht einfach in alle Winde streuen? Daraus wird - in Deutschland - nichts. Aus Respekt vor den Verstorbenen gilt das als Störung der Totenruhe. In Berlin und Brandenburg gibt es allerdings auf manchen Friedhöfen die Möglichkeit, die Asche auf Aschestreuwiesen zu verstreuen. Teilweise überirdisch, teilweise wird dafür aber auch die Grasnarbe angehoben, die Asche wird auf der Erde verstreut, darüber kommt wieder das Gras. Hier hilft es, direkt bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung nachzufragen. Lediglich in Bremen gibt es die Möglichkeit, dass die Asche eines Toten auf privaten Grundstücken verstreut werden darf.
Friedwald und Seebestattung als Alternativen
Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, in einem Friedwald oder Bestattungswald ihre letzte Ruhe zu finden, bei einer sogenannten Naturbestattung. Die biologisch abbaubare Urne wird dann im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Der Baum erhält - so dies gewünscht ist - ein kleines Schild mit dem Namen.
Eine Seebestattung ist ebenso eine Möglichkeit, hier wird die Urne auf offener See versenkt. Das Material der Urne ist so beschaffen, dass es sich nach einiger Zeit im Wasser auflöst.
Was aber, wenn ich meine Asche verstreuen lassen möchte? Daraus wird - in Deutschland - nichts. Aus Respekt vor den Verstorbenen gilt das als Störung der Totenruhe. In Berlin und Brandenburg gibt es allerdings auf manchen Friedhöfen die Möglichkeit, die Asche auf Aschestreuwiesen zu verstreuen. Teilweise überirdisch, teilweise wird dafür aber auch die Grasnarbe angehoben, die Asche wird auf der Erde verstreut, darüber kommt wieder das Gras. Hier hilft es, direkt bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung nachzufragen. Lediglich in Bremen gibt es die Möglichkeit, dass die Asche eines Toten auf privaten Grundstücken verstreut werden darf.
Wo will man beerdigt werden?
Friedhöfe gehören Gemeinden und Kirchengemeinden. Ruheforste - oder Bestattungswälder - sind formell gesehen auch Friedhöfe, die in aller Regel den Kommunen gehören. Betrieben werden sie allerdings oft von privaten Unternehmen, die sich hier einen Geschäftszweig erschlossen haben.
Im Testament oder in einer sogenannten Bestattungsverfügung, die vor dem Ableben einer vertrauten Person überreicht wird, kann verfügt werden, wo und wie man werden möchte. Tut man dies nicht, oder äußert man sich nicht eindeutig, können die Hinterbliebenen entscheiden, wo die letzte Ruhestätte sein wird. Achtung, falls das Testament beim Notar liegt: Es wird erst einige Wochen nach dem Ableben eröffnet - zu spät, um die Bestattung post mortem mitzuplanen.
Nur der Tod ist kostenlos? Stimmt nicht
Sterben kostet. Zuerst sind da die Bestatterkosten, die unter anderem den Sarg, die Urne, die Überführung, die Totenbekleidung und die Versorgung und Aufbahrung des Leichnams beinhalten. Und das sind nur die festen Kosten. Hinzu kommen noch die Variablen, die vor allem die Trauerfeier betreffen: Blumen? Musik? Trauerrede? Das Bestattungsinstitut kann sich um alles kümmern - muss es aber nicht. Was viele nicht wissen: Man darf auch selbst als Hinterbliebener Blumen für die Bestattung kaufen, Musiker buchen und sich um andere Dienstleistungen kümmern.
Auch eine Kremation kostet: 221,- Euro in Berlin, das Krematorium Elbe-Elster nimmt 224,90 Euro. Eingeschlossen ist da schon die vorgeschriebene zweite amtsärztliche Leichenschau.
Dann kommen Friedhofsgebühren hinzu, wobei die Kosten für Grabstelle und Co. sehr unterschiedlich ausfallen können: Die Wahlgrabstelle kostet natürlich mehr als die Reihengrabstelle, das Urnengrab weniger als das für einen Sarg. Auch Extrakosten für die Nutzung der Trauerhalle auf dem Friedhof fallen an.
Und später kommen dann eventuell noch die Kosten für den Grabstein hinzu - sowie die für die Grabpflege. Bei anonymen Grabfeldern ist diese oft vorgeschrieben.
Schnell können sich die Gesamtkosten für eine Bestattung so auf mehrere tausend Euro summieren: Der Durchschnitt für eine Bestattung in Deutschland liegt bei 13.000 Euro, man kann dafür aber auch 30.000 Euro ausgeben. Das absolute Minimum liegt bei 3.000 bis 4.000 Euro, so Dominik Kleinen vom Berliner Bestattungshaus Grieneisen. Und: "Grundsätzlich kann man sagen, ist eine Feuerbestattung immer günstiger als eine Erdbestattung."
Die günstigste Art der Bestattung
Bei Pauschalangeboten von Discount-Bestattern, die sich oft gut und günstig anhören, sollte man ganz genau hinsehen. Oft werden dort nur Teilleistungen beworben und es fehlen vermeintliche Kleinigkeiten, die später teuer werden können. Etwa Zusatz-Überführungskosten, falls der Leichnam nicht direkt vom Krankenhaus ins Krematorium kommt.
Maria Kauffmann ist Geschäftsführerin des Pankower Bestattungshauses "Ab unter die Erde". Hier werden oft unkonventionellere Bestattungen angeboten - und auch günstigere Alternativen. Trotzdem ist Kauffmann ein gewisser Umgang mit den Toten sehr wichtig. Im Gespräch mit SUPER.MARKT erzählt sie, dass sie etwa von Pflegeheimen nach dem Ableben einer Person oft gebeten wird, nicht mit einem Sack, sondern mit einem Sarg zu kommen. "Für uns ist das selbstverständlich, für viele andere Discount-Bestatter ist es nicht selbstverständlich", erläutert Kauffmann. Oder: "Dass wir gebeten werden, zu zweit zu kommen, dass derjenige nicht im Zweifelsfall mit einer Art Sackkarre abgeholt wird" - auch eine Frage der Pietät. Und genau diese Dinge darf man auch mit den Bestattungshäusern klären, wenn sie einem wichtig sind - egal ob Discount oder nicht.
Bestattungs-Spartipps von den Experten
Es gibt viele Stellen, an denen bei einer Bestattung gespart werden kann. Trägt die verstorbene Person zum Beispiel eigene Kleidung, können die Kosten für das Totenhemd gespart werden. Urnen gibt es in allen Preisklassen - und sowieso sind viele der Posten, die die Kosten des Bestattungshauses ausmachen, zumindest diskussionswürdig. Aber wo würden die Experten selbst sparen?
Für Dominik Kleinen vom Bestattunghaus Grieneisen ist klar: "Ich würde am Sarg sparen. Weil mir die Trauerfeier wichtiger wäre als der Sarg." Und für Maria Kauffmann vom Unternehmen "Ab unter die Erde" ist es der Leichenschmaus, wo das Sparpotential liegt: "Ich glaube, dass es ganz, ganz vielen Leuten gut tut, wenn sie noch etwas tun dürfen am Ende. Und wenn sie wissen, ich kann die Familie noch mal unterstützen. Und das mache ich, indem ich zu einem Buffet was mitbringe."
Vorsorge oder freie Hand?
Fest steht: Wer nicht vorsorgt, hinterlässt alle Kosten für die Bestattung den Hinterbliebenen. Dabei rät zum Beispiel Stiftung Warentest von sogenannten Sterbegeldversicherungen deutlich ab - zu hoch sind die Kosten, wenn man mit fortgeschrittenem Alter eine solche Versicherung abschließt.
Sinnvoller ist es, sich vor dem eigenen Tod Gedanken darüber zu machen, wie man sich die eigene Beerdigung und die eigene Grabstelle wünscht. Dabei sollte man allerdings das eigene Portemonnaie und das der Verwandtschaft nicht komplett aus den Augen verlieren. Wer sich überlegt, was für eine Grabstelle es sein soll, kann dann die Preise verschiedener Bestattungsunternehmen vergleichen. Fabian Lenzen, Pressesprecher der Bestatterinnung Berlin-Brandenburg rät etwa, ein konkretes Angebot für die gewünschten Leistungen von einem Bestatter einzuholen, und dieses dann mit anderen Angeboten zu vergleichen.
Vielleicht gibt man ja den Hinterbliebenen auch einfach freie Hand, alles, was nach Ihrem Tod kommt, so zu gestalten, wie es für die Angehörigen am besten ist. Auch das kann ein Weg sein, damit umzugehen.
Und zu guter Letzt kann man sich wenigstens darüber freuen, dass sowohl Berlin als auch Brandenburg durch die große Konkurrenzsituation zwischen den Bestattungshäusern zu den günstigeren Bestattungs-Bundesländern gehören: Auf 100 Berliner Tote pro Tag kommen dreimal so viele Bestattungshäuser.
Ein Beitrag von DEM, 15.11.2024.