Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Shopping: Beim Weihnachtseinkauf sparen
Antizyklisch kaufen, Sales nutzen - dass Preise saisonal schwanken, ist uns allen bewusst. So lässt sich das Sparpotential in der Vorweihnachtszeit nutzen.
586 Euro haben oder nicht haben - so viel geben wir Deutschen jährlich für Konsumgüter zu viel aus, einfach, weil wir Produkte zum falschen Zeitpunkt kaufen. Eine Studie für die Barclays Bank kommt zu diesem Schluss.
Neben den Konsumgütern gibt es weitere Kostenpunkte, die uns teuer zu stehen kommen, weil wir nicht "zum richtigen Zeitpunkt" für sie zahlen: Lebensmittel, Verkehr, Mieten und Energie. Doch deren Kaufzeitpunkt können wir Verbraucher nicht beeinflussen. Zieht man diese Kosten in die Berechnungen mit ein, ergeben sich sogar 2.268 Euro pro Haushalt, die wir zu viel bezahlen. Insgesamt 94,5 Milliarden Euro pro Jahr in Deutschland. Interessant: Durch die Inflation sind die Preisschwankungen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt geringer geworden - damit aber auch das Einsparpotential.
Also, bei den Kosten und den Kaufzeitpunkten für Lebensmittel, Verkehr, Mieten und Energie können wir wenig drehen. Wohl aber an den Kaufzeitpunkten für Konsumgüter! Hier kann man gerade zum Ende des Jahres, wenn Weihnachten naht, sparen. Vorausgesetzt, man achtet etwas auf den Zeitpunkt des Kaufes.
Im Januar Garten-Artikel, im Mai Kopfhörer
Durch cleveres Timing beim Einkauf lässt sich also häufig Geld sparen. Aber wann kaufe ich denn nun was? Laut der Untersuchung, die die Konsum- und Preisentwicklung zwischen 2015 und 2023 zeigt, sieht es so aus:
• Im Januar und Februar sind Haushalts- und Garten-Artikel, Mode sowie Pkw- und Autozubehör der Analyse zufolge am günstigsten.
• In den Frühlingsmonaten März bis Mai können Verbraucherinnen und Verbraucher E-Book-Reader, Kopfhörer und PC-Zubehör statistisch gesehen am günstigsten kaufen.
• Im August lohnt es sich, die Preise für Smartwatches, Fitness-Tracker und Camcorder zu beobachten.
• Im späten Herbst und in der Vorweihnachtszeit waren Laptops, Heimkino-Anlagen, Spielekonsolen, Fernseher oder Mobiltelefone ohne Vertrag häufig am billigsten zu haben. Das Preisbild bei Elektroartikeln ist also sehr divers.
Weihnachtsgeschenke jetzt schon kaufen
Eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals guenstiger.de zeigt, dass in einigen Warengruppen besonders vor Weihnachten die Preise angezogen werden. Aber es gibt auch Sparpotential. Für die Auswertung hat das Vergleichsportal von September 2023 bis Januar 2024 die preisliche Entwicklung im Onlinehandel von neun ausgewählten Kategorien untersucht.
• Im Oktober können Parfüms und Spielwaren noch vergleichsweise günstig erworben werden. Ab November steigen die Preise in beiden Warengruppen um 2 Prozent. Im Dezember erhöhen die Händler dann richtig die Preise auf bis zu 9 (Düfte) beziehungsweise 10 Prozent (Spielwaren). Auch nach dem Weihnachtsfest blieben die Preise im vergangenen Jahr beziehungsweise bis in den Januar hinein oben und waren bei Spielwaren sogar bis zu 16 Prozent teurer als im Oktober.
• Im November stehen wie jedes Jahr der Black Friday (29.11.) und Cyber Monday an (2.12.). Am meisten konnten Verbraucher beim letzten Mal bei Kauf einer Smartwatch sparen und zwar im Schnitt 8 Prozent. 4 Prozent Ersparnis gab es bei Smartphones, Gamingartikeln und Audioprodukten. Nur noch 2 Prozent günstiger waren dagegen Werkzeuge. Das Vergleichsportal gunestiger.de empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern, auch in den Tagen vor und nach dem Black Friday nach Schnäppchen zu gucken, da zu diesem Zeitpunkt viele Shops Sonderangebote auffahren.
• Im Dezember können Verbraucher weiterhin mit rund 4 Prozent Ersparnis bei Audioartikeln wie Kopfhörern sparen - vorausgesetzt, die Preise entwickeln sich wie 2023. Im letzten Jahr konnten Last Minute-Shopper außerdem bei TV-Geräten kurz vor Weihnachten noch durchschnittlich 7 Prozent im Vergleich zum vorigen Oktober sparen.
• Im Januar 2024 fielen die Preise um durchschnittlich 5 Prozent in der Computer-Warengruppe. Besonders bei Laptops und Tablets konnte gespart werden.
Billigmode ist nicht immer billig
Schaut man sich das Jahr 2023 in der Barclays-Studie genauer an, zeigt sich, dass vor allem Modeartikel preislich besonders stark schwanken: Bis zu 10,6 Prozent können hier die Preisunterschiede betragen.
An zweiter und dritter "Schwank-Stelle" folgen Produkte für Haushalt und Garten mit 6,8 Prozent sowie Elektronikartikel, Pkw- und Autozubehör mit 5,4 Prozent.
Und da wir gerade von Durchschnittspreisen reden: Da sich die ermittelten Preisschwankungen eben auf Durchschnittspreise beziehen, fällt das mögliche Einsparpotenzial für Verbraucherinnen und Verbraucher häufig höher aus.
Es hilft also im Grunde nichts: Hinschauen und Preise vergleichen. Preissuchmaschinen helfen hier mit ihren Übersichten zur Preisentwicklung über etwa ein Jahr extrem gut weiter. Und wenn irgendwie möglich, auch einfach mal mit einem Kauf warten, sollte der aktuelle Preis doch etwas hoch sein.
Ein Beitrag von DEM und KP mit Material von Reuters und guenstiger.de, 21.10.2024.