Gesundheit | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Grillunfälle: das unterschätzte Risiko
Jährlich kommt es in Deutschland zu rund 4.000 Grillunfällen. Mit diesen Tipps überstehen Sie die Grillsaison unbeschadet.
Zum Sommer gehört das Grillen dazu wie das Baden im See. Eine leckere Bratwurst oder knackiges Grillgemüse sind schnell gemacht. Aber wie bei vielen Tätigkeiten im Haushalt, passieren auch am Grill immer wieder Unfälle.
Hier lauern die Gefahren
Die goldene Regel beim Grillen lautet: Spiritus im Regal lassen! Flüssige Brandbeschleuniger wie Benzin und Co. verursachen immer noch die meisten Grillunfälle. Sobald ein Tropfen die glühenden Kohlen berührt, können sich die Gase schlagartig entzünden und meterhohe Stichflammen entstehen. Dieses Risiko besteht übrigens auch bei tropfendem Fett von Fleisch, Gemüsepäckchen oder Grillkäse.
Wer dann zu nah am Grill steht, kann sich üble Verletzungen an Bauch, Armen und Oberschenkeln zuziehen. Für kleine Kinder besonders gefährlich, denn sie begegnen den Flammen auf Höhe des Kopfes. In schweren Fällen erleiden die Opfer von Grillunfällen neben Hautverletzungen auch Verbrennungen der Atemwege, wenn sie die heißen Gase einatmen.
Kleine Fehler, schwere Folgen
Eine weitere Gefahrenquelle sind Gasgrills in geschlossenen Räumen. Während der Indoor-Brutzel-Zeremonie verteilen sich feine Gase im Zimmer, die bei zu wenig Zu- oder Abluftmöglichkeit eine Vergiftungs- oder Erstickungsgefahr darstellen. Kleine Fenster sind da oft nicht ausreichend.
Auch der Holzkohlegrill ist in Innenräumen keine gute Idee. Denn beim Verbrennen von Holzkohle entsteht das Gas Kohlenmonoxid, das zu einer tödlich verlaufenden Vergiftung führen kann. Das gilt auch fürs Grillen in der offenen Garage. Zudem sollte ein heißer Grill weder zum Abglühen noch als Wärmequelle mit in Innenräume oder in ein Campingzelt genommen werden. Hier kommt es immer wieder zu tödlichen Kohlenmonoxidvergiftungen.
Grill auf festen Untergrund stellen
Es klingt banal, aber: Ein wackeliger Grill ist ein gefährlicher Grill. Bei unebenen Untergründen wie Parkwiesen oder Böschungen reicht ein Windstoß oder ein hüpfendes Kind aus, um die Konstruktion zu Fall zu bringen. Auf diese Weise sind schon ganze Campingplätze abgefackelt.
Zu guter Letzt geht es auch um die richtige Entsorgung der Kohle. Diese muss vollständig abgekühlt sein. Bestenfalls ist eine Aschetonne aus Blech in der Nähe.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 25.04.2024.