Ein platter Reifen, schrill blinkende Kontrollleuchten oder grauer Qualm, der unter der Motorhaube hervorkommt - viele Autofahrer:innen hatten damit unterwegs schon mal zu tun. Aber auch auf nur zwei Rädern - also auf Fahrrädern, E-Bikes oder Rollern - kann so einiges passieren, was einen an der Weiterfahrt hindert und das Schieben oder Tragen unmöglich macht. Wer einen Pannenhilfe-Schutzbrief hat, ist im besten Fall in so einer Situation abgesichert, aber nicht überall sind die gleichen Leistungen dabei. Wir haben die Übersicht.

Vor dem Abschluss eines Pannenhilfe-Vertrags

Wer sich auf die Suche nach dem passenden Schutzbrief macht, sollte überlegen, was alles abgesichert sein soll, also etwa wie viele und welche Personen, wie viele Fahrzeuge und vor allem auch welche - und auch in welchen Ländern das alles gelten soll. Während sich eine umfassende Versicherung für den alten Drahtesel für komplett Europa wohl eher weniger lohnt, kann genau das für Mountainbiker:innen wertvoll sein.
 
Versichert werden können etwa auch erwachsene Kinder, Partner:innen oder andere Personen, aber meist nicht automatisch. Bei einigen Anbietern gibt es die Pannenhilfe auch erst ab einer gewissen Entfernung zum Wohnort. Bleibt man etwa im Nachbarort liegen, der nur zehn Kilometer entfernt ist, kann es sein, dass man sich selbst ums Abschleppen kümmern muss. In manchen Fällen ist die Pannenhilfe auch nur eine maximale Anzahl pro Jahr beanspruchbar. Also unbedingt auf die Details achten.

Unterschiede bei Leistungen, Kosten, Angeboten und Bedingungen

Grundsätzlich gilt: Günstigere Schutzbriefe, die schon für bis zu zehn Euro Jahresbeitrag zu haben sind, haben meistens nur Basis-Leistungen. Aber das teure Super-Premium-Ultra-Schutzpaket muss es deswegen auch nicht unbedingt sein - denn die günstigen können sich für Personen lohnen, die mit Wohnmobil, Auto und Fahrrad unterwegs sind.
 
Geprüft werden sollte außerdem, ob der Fahrzeug-Hersteller bereits eine Mobilitätsgarantie bietet. Einige Beispiele haben wir unten aufgeführt.
 
Wichtig für Fahrradfahrende: Das genutzte Zweirad muss nach StVO verkehrstüchtig sein, natürlich abgesehen vom entstandenen Schaden. Ist man nachts ohne Licht unterwegs oder mit schlecht gewarteten Bremsen in einen Baum gebrettert und hat sich das Rad verbogen, kann es gut möglich sein, dass die Hilfe verweigert wird oder man die Kosten selbst tragen muss.

Unser Vergleich der Pannenhilfe-Optionen

Es ist sehr leicht, sich im Tarifdschungel zu verlaufen, so viele Möglichkeiten gibt es. Wir haben unseren Vergleich beispielhaft für ein Paar durchgeführt, das gerne europaweit Pannenhilfe für ein Auto hätte. Da beide auch gerne mit dem Rad unterwegs sind, schauen wir uns auch Schutzbriefe an, bei denen Fahrräder inbegriffen sind oder hinzugebucht werden können.

PANNENHILFE BEI VERKEHRSCLUBS

PANNENHILFE BEI VERSICHERUNGEN

Verschiedene Versicherer bieten im Rahmen einer abgeschlossenen Kfz-Versicherung auch einen Pannenhilfe-Schutzbrief an. Aufgrund der Vielzahl an angebotenen Tarifen können wir hier leider keinen Überblick bieten, eine kurze Nachfrage beim Versicherer lohnt sich aber in jedem Fall.
 
Die Kosten und Leistungen reichen vom kostenlosen bzw. in der Versicherung inbegriffenen Basis-Leistungen wie Pannenhilfe in Deutschland, bis hin zu umfassender Pannenhilfe für Auto und Fahrrad weltweit für ca. 60 Euro zusätzlich.
 
Auch die Expert:innen von Finanztip empfehlen, sich das Angebot von Versicherern genau anzusehen. "Ein Schutzbrief deiner Ver­si­che­rung bietet ähnliche, zum Teil sogar bessere Leistungen als ein Automobilclub", heißt es auf der Website.

PANNENHILFE BEI IM RAHMEN DER MOBILITÄTSGARANTIE

Die meisten Fahrzeughersteller bieten eine sogenannte Mobilitätsgarantie an. Es ist eine freiwillige Leistung des Anbieters. Beim Neuwagen-Kauf ist sie oft kostenlos. Sie hat nichts mit der - ebenfalls freiwilligen - Herstellergarantie zu tun, schon gar nicht mit der gesetzlich geregelten Gewährleistung, auch Sachmängelhaftung genannt.
 
Mit der Mobiliätsgarantie sichern Hersteller ihren Kund:innen meist ähnliche Leistungen wie die eines Basis-Schutzbriefs zu, Pannenhilfe und Abschleppdienst sind so gut wie immer dabei. Allerdings gilt die Mobilitätsgarantie nur, wenn der Wagen regelmäßig, etwa zu den Inspektionen, in die Vertragswerkstätten gebracht wird. Diese sind in der Regel teurer als "freie" Werkstätten.
 
SUPER.MARKT-Mobiltätsexperte Andreas Keßler rät daher, "nach Ablauf von Garantie und Gewährleistung aus der Mobilitätsgarantie des Herstellers auszusteigen". Der "Super-Luxus-Spezial-Schutzbrief eines Autoclubs" sei hier allemal besser und viel flexibler, sagt der Autopapst.

Ein Beitrag von DB, 19.06.2024.