Mobilität | Beitrag | Lesedauer etwa 5 Minuten - Wohnmobile: Gut geplant für einen entspannten Ferienstart
Urlaub mit dem Wohnmobil - das ist schon lange nicht mehr nur was für Dauercamper. Mit diesen Tipps kann auch als Wohnmobil-Neuling nichts schiefgehen.
Vor Jahren noch als ein bisschen piefig und spießig verschrien, sind Wohnmobile und Camper gefragt wie nie. Während der Pandemie stieg die Nachfrage ordentlich an und auch jetzt noch müssen Wohnmobilkäufer nach der Bestellung mit langen Wartezeiten rechnen. Aber auch zur Miete sind Wohnmobile weiterhin beliebt. SUPER.MARKT hat sich beim ADAC einige wichtige Tipps für Einsteiger geholt, von Beladung bis Buchung.
Wo anfangen?
Schon bei der Wahl des Fahrzeugs will einiges bedacht werden: Wer einen Führerschein der Klasse B besitzt (früher: 3), darf Modelle bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht fahren. Solche kompakten Modelle sind auch die günstigsten auf dem Markt und für zwei Personen gut geeignet. Für die Sommermonate muss man mit mindestens 1.000 Euro pro Woche rechnen - abhängig von Verfügbarkeit und Ort.
Für größere Gefährte muss eine der Führerscheinklassen C vorliegen, in der Regel ist das C1, welche bis 7,5 Tonnen gilt. Klasse C-Führerscheine werden allerdings nur für je fünf Jahre ausgestellt und erst nach einem Eignungstest verlängert. Für bestimmte Klassen gibt es zudem ein Mindestalter.
Die "Großen" sind für Familien besser geeignet, da es oft mehrere Schlafmöglichkeiten, z.B. auch im Überbau der Fahrerkabine, und generell mehr Platz im Innenraum gibt.
Benzinkosten sind ein wichtiger Kostenfaktor
Wichtig bei der Budgetplanung ist unbedingt auch die Berücksichtigung von Benzinkosten, denn solch große Gefährte schlucken ordentlich. Auch bei der Reise mit einer Fähre geht's ums Geld: Hier gilt oft die Gesamtlänge als Anhaltspunkt für die Kosten - bleibt das Gespann unter sechs Metern, ist es meist günstiger. Beim Thema Maut raten die ADAC-Fachleute: "Das Ausweichen auf die touristisch zumeist reizvolleren Nebenstraßen spart Nerven, Stauzeit und Mautkosten."
Modell gewählt und nun?
Traumcamper gefunden? Großartig! Bevor es nun losgeht, sind hier ein paar Tipps für eine ordentliche Vorbereitung.
Bei der Abholung bzw. Übergabe des Gefährts sollte der Vermieter die wichtigsten Funktionen erklären. Dazu gehören:
- Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung,
- Gas und Strom an Bord (heizen, kühlen, kochen),
- etwaiges Aufstellen und Einpacken einer Markise,
- falls vorhanden: Sicherung des Fahrrads auf dem Fahrradträger.
Das Auto zu Hause lassen oder mitnehmen?
Und wohin mit dem eigenen Auto? Auch hier haben die ADAC-Experten einen Tipp: An vielen Abholstationen ist das Abstellen während der Mietdauer kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr möglich. Das spart Taxi- oder anderweitige Transferkosten. Und das Gepäck mitsamt den Urlaubssouvenirs kommen sicher bis nach Hause.
Sachen rin und losjefahren?
Das Wohnmobil ist gebucht und abgeholt, also: Tür auf, Sachen reinwerfen und losfahren? Besser nicht. Ungesicherte Ladung kann in einem Camper schnell gefährlich werden.
Aber nochmal zur Vorbereitung: Es lohnt sich, beim Vermieter nachzufragen, was im Camper schon vorhanden ist. Oft sind die Fahrzeuge mit Stühlen und einem Klapptisch, manchmal auch mit (Koch-)Geschirr und Besteck ausgestattet. Bettzeug, Decken und alles, was sonst noch für den Urlaub gebraucht wird - seien es Bücher oder ein Fernseher - muss man in der Regel selbst mitbringen.
Bei der Beladung sagen die ADAC-Experten: "Leichtes Gepäck wie Kleidung kann problemlos oben in den Hängeschränken verstaut werden. Schwere Ladung wie Getränke, Konserven und Tetrapaks dagegen immer unten und am besten zwischen den Achsen lagern, damit beim Fahrzeug der Schwerpunkt stimmt." Wer das etwas anschaulicher möchte, für den gibt es auch ein Video des Auto-Clubs.
Bei den Vorräten sollte man unbedingt das Gesamtgewicht im Auge behalten, das bei Führerscheinklasse B 3,5 Tonnen nicht überschreiten darf. Im Zweifel die Palette Ravioli also lieber zu Hause und unterwegs mal was einkaufen.
Los geht's!
Ist alles sicher verstaut, kann es losgehen. Campingplätze sollte man für die Hauptreisezeit im Sommer unbedingt im Voraus planen, da besonders die am Wasser oder in besonders schönen Gegenden oft schon ausgebucht sind und man beim "mal eben spontan" Vorbeifahren abgewiesen werden kann. Eine grobe Routenplanung und die damit einhergehende Buchung der Plätze spart Frust und garantiert gute Nächte, die nicht an der Raststätte zwischen Lkws verbracht werden müssen. Umbuchungen sind dennoch oft möglich und umbuchen lässt sich auch unterwegs noch über das Smartphone oder mit einen Anruf.
Die meisten Campingplätze listen auf ihren Homepages die vorhandenen Einrichtungen und Angebote. Für Kinder gibt es teilweise Streichelzoos oder auch Betreuung, für Erwachsene einen Biergarten oder auch eine Sauna. Eine vorhandene Waschmaschine kann gerade bei einer längeren Reise praktisch sein.
Ein weiterer Vorteil bei der Routenplanung ist, dass enge Straßen oder Tunnel vermieden und Tankstopps - oder auch leckere Eisdielen und Cafés - taktisch klug eingebaut werden können.
Ein Beistrag von SUPER.MARKT mit Material des ADAC, 19.06.2023.