Eine Frau sitzt freudig vor dem Laptop (Quelle: IMAGO / Westend61)
Bild: IMAGO / Westend61

Multimedia | Dossier | Lesedauer etwa 4 Minuten - Besser surfen: sinnvolle Browser-Erweiterungen

Das Internet ist voll von Ärgernissen, viele sind rein technischer Natur: Cookies, langsame Webseiten, zu viele Tabs. Doch dagegen gibt es was!

257 Minuten am Tag im Netz! Das schaffen nur die jungen Userinnen und User, die 14- bis 29-Jährigen. Aber selbst die etwas älteren (30 - 49 Jahre) surfen noch drei Stunden am Tag. Und auch in der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen sind es fast 1,5 Stunden, die pro Tag im Internet verbracht werden (Quelle: Statista, 2023). Viel. Und viel Nerviges, was einem dabei begegnet.
 
Denken wir allein daran, wie oft am Tag wir Cookie-Banner wegklicken, wie oft wir Texte umständlich aus Webseiten rauskopieren oder wie oft wir uns in einem Web-Kommentar verschreiben und auf "absenden" klicken, ohne den Fehler entdeckt zu haben. Oft, oft, oft.
 
Doch das Internet wäre nicht das Internet - und Browser nicht Browser -, wenn es nicht für jedes Ärgernis eine Lösung gäbe! Browser-Erweiterungen, auch Plug-in oder Add-on genannt, sorgen für genau diese Lösungen. Wir haben die schönsten, einfachsten und bequemsten, die man in den offiziellen Libraries von Chrome, Firefox und Edge finden kann, zusammengestellt.

1. Datenschutz

Datenschutz ist das kleine Einmaleins der Internetnutzung: Wir alle sollten es draufhaben. Um den eigenen Datenschutz etwas besser im Blick zu haben, eignen sich bestimmte Browsererweiterungen.
 
Der Privacy Badger schaltet im Grunde alle Tracker aus, die uns über mehrere Webseiten hinweg "verfolgen". Auch Ghostery und Disconnect übernehmen diese Funktion. Erhältlich sind alle drei Erweiterungen kostenlos für Chrome, Firefox und Edge.
 
Auch Browsererweiterungen, die aktive Inhalte wie Java Script, Adobe Flash oder Microsoft Silverlight blockieren, können sinnvoll sein, da diese Skripte immer wieder gehackt und dann genutzt werden, um dem Rechner Schaden zuzufügen. Plug-ins wie No Script (für Chrome, Firefox und Edge) helfen hier.
 
Um nach dem Schließen einer Webseite die gesammelten Cookies zu löschen, eignen sich Erweiterungen wie Cookie Auto Delete, für Chrome, Firefox und Edge erhältlich.
 
Bonuspunkt für diese Plug-ins: Durch ihre blockierende Wirkung werden Webseiten schneller und das benötigte Datenvolumen wird verringert.

2. Passwortmanager

Mit einem Passwort-Manager fällt vielen das tägliche Einloggen in die verschiedenen Onlinedienste erheblich leichter. Sicherer als das Passwort "123456" sind sie allemal. Auch wenn es noch sicherere Alternativen gibt, Stichwort "Passkeys".
 
Dennoch: Für den Jetzt-Zustand des Internets sind Passwort-Manager eine gute Alternative zum ständigen Passwort-Vergessen. Und es gibt sie eben auch als Browsererweiterungen. Last Pass ist einer der Anbieter, kostenlos gibt es die Erweiterungen für die Browser Chrome, Firefox und Edge.
 
Alternativen sind die Erweiterungen von Dashlane, 1Password, Keeper, Roboform, Sticky Password und Nordpass, jeweils kostenlos erhältlich für Chrome, Firefox und Edge.

Ein Keks und seine Krümel auf einer Computertastatur (Quelle: IMAGO/Pond5 Images)
3. Cookies

"Hallo, ich bin ein Keks und ich bin hier, um zu stören!" Zugegeben, das Cookie-Banner, das seit Ende 2021 Webseiten vorgeschaltet wird, sorgt für mehr Datenschutz, was gut ist. Aber ehrlich: Es nervt. So sehr, dass es Browsererweiterungen gibt, die die Cookie-Einstellungen nach unseren Wünschen automatisch vornehmen, sobald eine Webseite aufgerufen wird.
 
Die Erweiterung "Nervenschoner" wurde von der Verbraucherzentrale Bayern entwickelt. Das Plug-in blockt die Einwilligungs-Banner einfach ab, lässt nur die notwendigen Cookies zu und lässt sich für einzelne Webseiten einfach deaktivieren. Es ist für Chrome, Firefox und Edge erhältlich.
 
Wahlweise gibt es das von der Universität Aarhus entwickelte kostenlose Plug-In Consent-O-Matic für Chrome und Firefox.

4. Rechtschreibung

Schnell auf einem Online-Marktplatz eine Nachricht versenden oder kurz eine Reservierungsanfrage über die Webseite des Restaurants versenden - und schon hat man statt eines "danke" ein "dnake" rausgehauen. Peinlich. Und unnötig. Denn wenn wir uns schon nicht die Zeit nehmen wollen, unsere Kürzesttexte auf die Rechtschreibung zu überprüfen, lassen wir es einfach andere machen.
 
Die kostenlose Browsererweiterung Language Tool zum Beispiel, macht nichts anderes, als uns hinterherzuradieren. Funktioniert in allen gängigen Browsern!

5. Übersetzungen

Wer öfter auf nicht-deutschsprachigen Webseiten unterwegs ist, kennt es: Das ewige Hin- und Herwechseln zwischen der Webseite, auf der man gerade etwas liest, und der, auf der ein Übersetzungstool geöffnet ist. Doch damit kann jetzt Schluss sein.
 
Für alle, die mit Chrome im Internet unterwegs sind, ist die kostenlose Browsererweiterung für Übersetzungen von Google geeignet, um schnell und einfach Teile der Webseite übersetzen zu lassen.
 
Ebenfalls für Chrome, aber auch für Firefox und Edge gibt es kostenlose Erweiterungen des deutschen KI-Unternehmens DeepL.

6. Bedienbarkeit und Nutzerfreundlichkeit

Jetzt noch im Schnelldurchlauf einige Erweiterungen, die das Surfen angenehmer, einfacher und schneller machen!
 
Mit Markup (derzeit nur für Chrome erhältlich) kann man Notizen direkt auf einer Webseite hinterlassen.
 
Awesome Screenshots ermöglicht es, Screenshots von ganzen Webseiten oder Videos direkt im Browser aufzunehmen. Erhältlich für Chrome, Firefox und Edge. Go Full Page macht das auch, aber nur für Chrome und Edge.
 
Der Evernote Web Clipper lassen sich Webinhalte wie etwa Artikel, Webseiten oder Screenshots direkt in dem Organisationstool Evernote abspeichern. Für alle drei Browser erhältlich.
 
Wer tausend Tabs auf dem Computer geöffnet hat, kann sich One Tab ansehen: Die Browsererweiterung verwandelt die ganzen offenen Tabs in eine Liste, der Browser läuft automatisch wieder schneller, da der Arbeitsspeicher weniger zu tun hat.

Ein Mann sitzt gefrustet am Computer (Quelle: IMAGO/Panthermedia/Andrey Popov)
Nur Vorteile? Nicht ganz.

Browsererweiterungen, das Glück jeder Internetnutzerin und jedes Internetnutzers. Und das stimmt auf der einen Seite ja auch, denn sie machen wirklich vieles einfacher. Und es gibt so viele von Ihnen! Für jeden möglichen Nutzen - und Unnutzen. Und in vielen Fällen kostenlos.
 
Wer seinem Browser solche Plug-ins gönnen möchte, sollte allerdings immer die jeweiligen Datenschutzhinweise checken. Werden Standortdaten benutzt? Auf welche weiteren Daten wird zugegriffen? Oft sind es viele - denn mit Daten wie Verweildauer und Surfverhalten können die Unternehmen eine Menge anfangen - vielleicht zu viel für den eigenen Geschmack.
 
Zu finden sind die Informationen zum Datenschutz in den Libraries immer direkt auf den Seiten der jeweiligen Browsererweiterung. Bei Chrome unter dem Punkt "Datenschutz" nachschauen, bei Firefox unter "Berechtigungen", bei Edge unter "Bestimmungen".
 
Fragt eine Erweiterung lange, nachdem sie installiert wurde, nach der Freigabe von weiteren Berechtigungen, kann das ein Zeichen dafür sein, dass sie gehackt wurde.
 
Denn neben der Frage, welche Daten man freiwillig weitergeben möchte, bringen Browsererweiterungen auch die Frage mit sich, wie sicher sie sind: Plug-ins sind immer wieder Ziel von Hackern, die mit den Erweiterungen Schadsoftware auf Rechner schleusen und sensible Daten abgreifen. Sie sind also ein potentielles Sicherheitsproblem.
 
Um so sicher wie möglich mit Browsererweiterungen unterwegs zu sein, ist es wichtig, ein Virenschutzprogramm auf dem Rechner zu haben, dass auch schädliche Browsererweiterungen erkennt - und nur solche Erweiterungen zu verwenden, die von vertrauenswürdigen Unternehmen kommen. Dafür lädt man sie am besten aus einer der offiziellen Libraries von Chrome, Firefox und Edge runter. Ein Blick auf die Bewertungen, die ebenfalls in diesen Libraries zu finden sind, ist zusätzlich sinnvoll.
 
Generell gilt: Erst überlegen, ob man die Browsererweiterung wirklich braucht, dann in den Browser integrieren. Zu viele unnütze Plug-ins sind nur unnötige Sicherheitsrisiken.

Ein Beitrag von DEM, 04.04.2024.