Wohnen | Dossier | Lesedauer etwa 7 Minuten - Pool: Wer baden will, muss putzen
Sonnentage mit eigenem Swimmingpool? Das macht Spaß - aber auch Arbeit. Unsere Tipps verhelfen zu einem blitzblanken Becken. Ohne allzu viel Aufwand.
Kinder haben's gut: Planschbecken aufgepustet, schon kann er losgehen, der Wasserspaß im eigenen Garten. Erwachsene haben da ein bisschen mehr zu tun. Aber wenn er dann erst mal steht, der Pool, dann gibt es auch hier kein Halten mehr: Rein, klatsch, nass. Alles gut.
Zum Glück gibt es Gartenpools mittlerweile für alle Geldbeutel - und auch der Aufbau ist meistens nicht zu schwer. Die ganze Sache ist heutzutage sogar so einfach, dass die Deutschen zu richtigen Pool-Liebhabern geworden sind: Der Bundesverband für Schwimmbad und Wellness (BSW) schätzt, dass es in Deutschland 2023 knapp 740.000 Aufstellbecken mit einer Wassertiefe ab 1,20 Meter gab (Anschaffungskosten ab 4.000 Euro) und insgesamt mehr als zwei Millionen private Schwimmbecken. Dazu zählen dann auch Whirlpools, in die Erde eingelassene Garten-Pools und Hallenbäder.
Aber wer macht die alle sauber? Sie. Also wenn Sie einen Pool haben. Es ist auch gar nicht so schwierig. Nur die richtigen Tricks muss man kennen. Und genau die liefern wir hier. So kann man sich die Badefreude den Sommer über erhalten. Hauptsache nass.
1. Pool sauber halten
Der wichtgste Tipp lautet: Lieber oft ein wenig Arbeit machen und den Pool sauberhalten.bevor man richtig viel Arbeit hat. Und dabei ist es egal, ob es sich jetzt um Planschbecken, aufpumpbare Fast-Set-Pools, Aufstellpools mit Stützkonstruktion, Holzrahmenbecken oder Stahlwandpools handelt. Wer abends den Kescher nimmt und Blüten, Blätter und Insekten aus dem Wasser sammelt, macht alles richtig. Dann wird der Pool über Nacht ordentlich abgedeckt. Und wer ins Wasser will, spritzt sich vorher schnell mit dem Schlach ab. So gelingen schon viel weniger Verunreinigungen ins Wasser.
Außerdem sollte der Pool regelmäßig geleert werden, was vor allem bei Planschbecken relativ schnell gemacht ist. Nach jeder Leerung gehört natürlich das gründliche Auswischen dazu, auch in den Ecken und Ritzen! Dafür benutzt man am besten einen einfachen Lappen und eine Poolreinigungsbürste für hartnäckige Algenschmiere.
Für größere Pools, bei denen das Wasser seltener gewechselt wird, eignen sich sogenannte Poolsauger, mit denen das Becken gereinigt werden kann. Mit den Saugern kann man auch feine Schwebstoffe im Wasser entfernen.
2. Wasser erneuern
Planschbecken brauchen mindestens alle zwei Tage neues Wasser und eine Reinigung der Flächen, vor allem, wenn Kinder sie mitbenutzen. Denn nicht selten landet doch mal Pipi im Wasser. Das kostet zwar auch Geld, aber das sollte man seiner Gesundheit zuliebe investieren.
Der Austausch des Wassers ist ansonsten vom weiteren Vorgehen abhängig, etwa, ob man sich auch bei kleineren Fast-Sets oder Aufstellpools für eine Filteranlage entscheidet, und wenn ja, für was für eine? Bei größeren Becken, bei denen das Wasser täglich gefiltert wird, reicht das Auswechseln des Wassers einmal im Jahr, vor Saisonstart. Spätestens alle drei Jahre sollte das Wasser in großen Pools aber auf jeden Fall gewechselt werden.
Das Entsorgen von Chlorwasser ist nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Poolwasser gilt gemeinhin als Abwasser, auch weil darin neben Chlor andere Stoffe wie zum Beispiel Sonnencreme-Rückstände im Wasser sind. Diese Stoffe sollen nicht in den Boden und ins Grundwasser gelangen. Es gilt nach § 54 des Wasserhaushaltsgesetzes, dass das Abwasser zwingend über die Kanalisation abgeleitet oder, bei zum Beispiel Kleingartenanlagen ohne Anschluss an die Kanalisation, von einem Abwasserentsorger abgepumpt werden muss.
3. Die Filteranlage
Die Filteranlage - mit der steht und fällt das Badevergnügen. Die gute Nachricht vorweg: Heutzutage gibt es Filteranlagen auch für das kleinste Schwimmbecken. Bleibt nur die Frage: Welche nehmen?
Zur Wahl stehen Sand- und Kartuschenfilter. Bei beiden wird das Wasser durch eine Pumpe angesaugt, gereinigt und dann wieder ins Becken gelassen. Sandfilter sind gerade bei größeren Pools erste Wahl: Sie funktionieren über eine Sandmasse innerhalb der Filteranlage, in der sich der Schmutz verfängt. Hier wird er durch Rückspülen entfernt. Kartuschenfilter sind weniger leistungsstark, sie eignen sich für kleinere Aufstellbecken. Eine Kartusche filtert in diesen Modellen den Schmutz aus dem Wasser, diese muss allerdings regelmäßig ersetzt werden.
Viele Filteranlagen arbeiten mit einem Skimmer: Hier wird durch eine Ansaugöffnung des Filters an der Wasseroberfläche das Beckenwasser ständig angesogen und so Schmutz, der auf der Wasseroberfläche schwimmt, entfernt.
Egal, für welchen Filter man sich entscheidet: Wichtig ist, dass die Filteranlage den Wasserinhalt des Pools mindestens dreimal pro Tag umwälzt. Und: Die Anlage muss unbedingt an die Größe des Wasserbeckens angepasst sein, damit die Wasserqualität stimmt.
Außerdem benötigt natürlich auch die Filteranlage Pflege: Ein bis zwei Mal in der Woche wird der Filter durchgespült, so lässt sich die übermäßige Zugabe von Wasserpflegemitteln sparen.
4. So wird das Wasser kontrolliert
Einmal die Woche sollte der pH- und Chlor-Wert des Wassers geprüft werden, mit einfachen Teststreifen. Der pH-Wert sollte immer zwischen 7,0 und 7,4 und der Chlorgehalt zwischen 0,3 und 0,6 mg/l liegen. Liegt der pH-Wert über 8, verliert das Chlor seine Wirkung, Bakterien haben leichtes Spiel.
Gegebenenfalls muss also pH-Wert und Chlorgehalt des Wassers reguliert werden. Hierfür gibt es pH-Wert-Senker, und -Heber, genau wie Tabletten für die Chlorung.
5. Das Problem mit den Algen
Grün, grau, bah: Algen verringern den Badespaß doch erheblich. Hat man das Problem, sollte man zuerst den Filter gründlich reinigen und dann das Chlorpräparat ins Wasser geben. Der pH-Wert des Wassers sollte danach zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Notfalls wird hier ebenfalls mit pH-Hebern und -Senkern nachgeholfen. Zuletzt kommt ein Algizid nach Packungsanleitung ins Wasser, um eine neue Algenbildung zu verhindern.
Hilft das alles nicht, hilft nur eines: Wasser raus, Pool säubern, Frischwasser rein. Achtung: Auch hier gilt § 54 des Wasserhaushaltsgesetzes. Damit muss auch das mit einem Algizid versehene Abwasser zwingend über die Kanalisation abgeleitet oder, zum Beispiel bei Kleingartenanlagen ohne Anschluss an die Kanalisation, von einem Abwasserentsorger abgepumpt werden.
Und dann hineingesprungen!
Pool sauber, alles sauber. Jetzt kann jeder Sonnentag genossen werden! Damit alle dafür einen freien Kopf haben, hier nochmal alle Poolpflichten im Schnell-Überblick:
Ein Beitrag von SUPER.MARKT, 13.05.2024.