Di 08.11.2022 | Beitrag | Lesedauer etwa 4 Minuten - Handyversicherung: Hände weg!
Die Stiftung Warentest rät Verbraucher:innen vom Abschließen einer Handyversicherung ab. Grund dafür sind unter anderen zu hohe Kosten für zu wenig Leistung.
Eine hastige Bewegung - und zack! - ist der Kaffee übers Smartphone gekippt. Nicht mal ein paar Stunden Reisbad können noch was retten. Ein Glück, wenn man da eine Handyversicherung hat, für solche Fälle ist die ja schließlich da. Oder? Die Stiftung Warentest hat für ihr Magazin Finanztest 19 Handyversicherungen untersucht - und rät Verbraucher:innen vom Abschluss einer solchen ab.
"Hohes Enttäuschungspotenzial"
Angebotene Policen seien teuer und leisteten oft nicht, was die Kunden erwarten, erklärten die Tester am Dienstag. Im Kleingedruckten fanden sich demnach zahlreiche Haken.
"Im Kleingedruckten der Police steht, wann die Versicherung leistet - und in welcher Form", erklärten die Tester. Oft liegt es demnach im Ermessen des Versicherers, ob durch Sturz oder Flüssigkeit beschädigte Geräte unter den Versicherungsschutz fallen. Verspricht die Police im Versicherungsfall ein Ersatzhandy, kann dieses häufig ein gebrauchtes Gerät oder ein anderes Handy "gleicher Art und Güte" sein. Ist Geld anstatt eines Ersatzhandys vorgesehen, fällt die Erstattungssumme häufig gering aus.
Und: Bei fast allen Versicherern zahle man eine Selbstbeteiligung, wenn die Versicherung in Anspruch genommen wird, warnt Stiftung Warentest. Hinzu komme der Preis der Versicherung. "Ein 580 Euro teures Gerät für zwei Jahre zu versichern kostet zwischen 82 und 240 Euro."
Noch teurer, "aber nicht besser", wird es den Testern zufolge, wenn die Versicherung auch bei Diebstahl greifen soll. "Denn die Bedingungen im Kleingedruckten (...) können die meisten Kunden nicht einhalten." Insgesamt hätten Handyversicherungen ein "hohes Enttäuschungspotenzial".
Ein Beitrag von LW mit Material der AFP.