Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 3 Minuten - Urlaubskasse: Die Mischung macht's
Bargeld und Karten - am besten haben wir auf Reisen alles dabei. Aber wie ist das bei Kartenzahlung im Ausland: Fremdwährung oder Euro?
Nur Kartenzahlung oder auch Bares mitnehmen? So richtig Platz für Sorgen ist im Urlaub eigentlich nicht. Aber Restaurantbesuche, der Kaffee am Nachmittag und Ausflüge müssen ja auch irgendwie bezahlt werden. Da lohnt es, sich vorher ein paar Gedanken zur Zusammenstellung der Urlaubskasse zu machen. Ein Überblick.
Der richtige Mischung Money
Verbraucherschützende und Reisefachleute raten, die Urlaubskasse auf Bargeld, Girokarte und Kreditkarte zu verteilen. Setzen Urlauberinnen und Urlauber nur auf eines der Zahlungsmittel, könnten sie im schlimmsten Fall ohne Geld da stehen. Sinnvoll ist es, schon vor der Reise ein wenig Bargeld in die Landeswährung umzutauschen. So können Urlauber den Snack am Flughafen, die Taxifahrt vom Bahnhof oder den ersten Einkauf bezahlen.
Achtung: In manchen Ländern ist das Einführen auch kleinerer Bargeldmengen verboten. Informationen dazu gibt das Auswärtige Amt.
Mit der Girokarte, auch als EC-Karte bekannt, können Reisende aktuell europaweit Geld abheben und auch kostenlos in vielen Restaurants und Supermärkten bezahlen - zumindest bis Juli dieses Jahres. Dann nämlich stellt Mastercard die Maestro-Funktion der Girocards ein. Bezahlen und Abheben sind dann nicht mehr möglich. Was die Funktion ersetzt, ist noch nicht klar.
Mittlerweile nutzen viele Kreditinstitute auch Debitkarten. Diese gleichen in ihrer Funktionsweise der Girocards.
Die Expert:innen der Verbraucherzentrale empfehlen, zusätzlich zur Girokarte oder der Debitkarte auch eine Kreditkarte mit in den Geldbeutel zu stecken. Die ist besonders im außereuropäischen Ausland nützlich, weil andere Karten dort häufig nicht akzeptiert werden. Außerdem braucht man bei der Mietwagennutzung und auch in einigen Hotels oftmals eine Kreditkarte für Kautionszahlungen.
Im Ausland Geld abheben
Wer außerhalb der Eurozone unterwegs ist, sollte beim Abheben am Automaten darauf achten, sich die Beträge in der Landeswährung anzeigen zu lassen. Oft gibt es eine Option mit "garantiertem Wechselkurs", der sich allerdings häufig als vergleichsweise schlecht entpuppt, wie man bei der Verbraucherzentrale erklärt. Bei der Landeswährung wird der Wechselkurs über die eigene Bank abgebucht, so werden Aufschläge der Automatenbetreiber vermieden.
Reisende sollten sich außerdem vorher über Gebühren informieren. Manchmal hat die eigene Hausbank Kooperationspartner vor Ort, die günstiges Abheben ermöglichen. Erklärt eine Bank, mit ihrer Karte könne man "weltweit kostenlos Geld abheben und bezahlen", bezieht sich das häufig nur auf die eigenen Entgelte. Auch beim Händler vor Ort fallen aber oftmals Gebühren an. Im Zweifel hilft ein Gespräch mit der Bank.
Was tun bei Diebstahl oder Verlust?
Im Gedränge kann es schnell passieren: Ein Griff in die Tasche und das Portemonnaie ist weg. Mit ein paar Vorbereitungen kann der Schaden zumindest begrenzt werden: PIN und Karte sollten nie zusammen aufbewahrt werden. So können Diebe am Automaten kein Geld abheben. Deshalb ist es auch wichtig sicherzustellen, dass niemand die PIN-Eingabe beobachtet. Außerdem kann die maximale Höhe von Abhebungen im Ausland angepasst werden.
Das Wichtigste ist die sofortige Sperrung nach dem Verlust. Jedes Kreditinstitut hat eigene Sperrnummern, die auf den Webseiten zu finden sind, es gibt aber auch die zentrale Sperrnummer +49 116 116. Zum Sperren werden die IBAN und die Kartennummer der Giro- oder Kreditkarte benötigt. Außerdem sollte eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben werden.
Im Fall der Fälle: Geldtransfers ins Ausland
Sollte trotz guter Vorbereitung, Bargeld und verschiedener Karten alles schiefgehen, gibt es die Möglichkeit, Geldtransferdienste zu nutzen. Damit können Freunde oder Verwandte ohne Karte Geld ins Ausland schicken. Benötigt werden nur ein Ausweis und verschiedene persönliche Details, erklärt die Expert:innen der Verbraucherzentrale. Das Geld kommt dann oft schon wenige Minuten später bei den Agenturen an. Klarer Nachteil: Dieser Service kann sehr teuer werden.
Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von AFP, 08.06.2023.