Zähne beim Zahnarzt (Quelle: IMAGO / YAY Images)
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Geld | Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Zahnzusatzversicherungen: gute Tarife für alle Fälle

Bei Krone oder Implantat zahlen wir in der Zahnarztpraxis meistens drauf. Was bringt hier eine Zahnzusatzversicherung und was kostet sie? Finanztest hat 287 Tarife geprüft.

Über die Jahre müssen Zähne eine Menge leisten, nicht immer halten sie ein ganzes Leben durch. Glücklicherweise gibt es Ersatz, doch der wird schnell teuer, denn die Krankenkassen zahlen nur einen Teil der Kosten. Helfen sollen hier Zahnzusatzversicherungen.
 
Welche Zahnersatz-Qualität und welche Absicherung soll mir eine Versicherung bieten? Von dieser Frage hängt wesentlich ab, welche Zahnzusatzversicherung die richtige ist und wie viel sie kostet. Die Expert:innen der Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 8/2024) haben 287 Tarife untersucht.
 
Zur besseren Übersicht haben sie drei Kundentypen definiert: Da ist der Typ "Kassenstandard genügt", der nur seinen Anteil an der Regelversorgung abdecken möchte. Dann der Typ "Gut und günstig", der die Versicherungsbeiträge im Rahmen halten, aber höherwertigeren Zahnersatz will. Schließlich der "Rundum sorglos"-Typ, der die perfekte Lösung im Mund anstrebt sowie eine Versicherung, die möglichst alles erstattet.

Gute Tarife für alle Fälle

Das generelle Ergebnis des Tests: Für alle Kundentypen gibt es einige "gute" oder "sehr gute" Tarife. Jede und jeder kann also fündig werden - der Knackpunkt ist jedoch die Frage: Welche Versicherung will und kann ich mir leisten?
 
Das sind die Preisspannen, errechnet für eine 43-jährige Beispielkundin: gute oder sehr gute Tarife aus der günstigsten Kundentyp-Gruppe gibt es für durchschnittlich neun bis zwölf Euro, in der mittleren Gruppe sind es 14 bis 30 Euro, in der höchsten Gruppe 40 bis 77 Euro pro Monat.

Individuellen Beitrag berechnen

Der individuelle Fall hängt allerdings von vielen Faktoren ab, etwa dem Alter und eben dem, was alles übernommen werden soll. Die Stiftung Warentest bietet für die konkrete Suche einen Rechner an.
 
Grundsätzlich lohne sich eine Zahnzusatzversicherung für diejenigen, denen hochwertiger Zahnersatz wichtig sei, heißt es bei Finanztest. Ein Implantat etwa koste mehr als die Beiträge für mehrere Jahre.

Drei Tipps

Tarife gezielt überprüfen

1. Klären, von welchem Betrag ein Versicherer zum Beispiel 80 Prozent erstattet, hier gibt es unterschiedliche Berechnungsweisen.

2. Gut ist, wenn die jährliche Erstattungssumme sowie Material- und Laborkosten nicht begrenzt sind. Zu klären ist auch, ob die Anzahl der Implantate begrenzt ist und ob dieser Schutz ausreicht.

3. Beim Arzthonorar sollte der 3,5-fache Satz der Gebührenordnung für Ärzte, also der Höchstsatz, akzeptiert werden.

Änderungen möglichst beim selben Anbieter

Wer schon eine Zusatzversicherung hat und entweder die Leistungen aufstocken oder im Gegenteil weniger Beiträge zahlen will, sollte beim selben Versicherer nach einem anderen Tarif fragen. Wechselt man nämlich zu einem neuen Anbieter, müsste man wieder einige Jahre auf die vollen Leistungen warten.
 
Und noch ein Tipp für alle, ob mit oder ohne Zusatzversicherung: Unbedingt das Zahnbonusheft pflegen! Bei jeder jährlichen Vorsorgeuntersuchung gibt es einen Stempel. Ohne Stempel zahlt die Krankenkasse 60 Prozent der Regelversorgung beim Zahnersatz. Fünf Jahre regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt bringen fünf Prozentpunkte mehr, zehn Jahre zehn Prozentpunkte.

Ein Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA, 18.07.2024.