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Essen und Trinken| Beitrag | Lesedauer etwa 2 Minuten - Obst & Gemüse: Pestizide ja, Sorgen nein?
Gemüse und Obst im deutschen Handel sind in der Regel wenig pestizidbelastet. Doch es gibt Ausnahmen. Welche sind das - und ist der Genuss gefährlich?
Karotten, Kartoffeln, Äpfel: lecker, gesund - und in den allermeisten Fällen unbelastet von Pestiziden. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
Bei in Deutschland gehandelten Lebensmitteln überschritten die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln im Jahr 2023 nur selten die geltenden Grenzwerte. In häufig verzehrten Lebensmitteln - eben Karotten, Kartoffeln, Äpfeln - aber auch in saisonalen Erzeugnissen wie Erdbeeren und Spargel seien kaum oder keine Überschreitungen der Rückstandshöchstgehalte nachgewiesen worden.
Die Erhebung basiert auf den Daten von mehr als 22.000 Lebensmittelproben, die auf Rückstände von mehr als 1.000 verschiedenen Stoffen untersucht wurden. Ein Fazit des BVL: Die Höhe der Belastung hängt demnach besonders von der Herkunft der Erzeugnisse ab. Bei einem Prozent der untersuchten Waren aus Deutschland wurden die geltenden Rückstandshöchstgehalte überschritten, bei Proben aus anderen EU-Staaten waren es 1,3 Prozent. Dagegen waren es bei Erzeugnissen aus Nicht-EU-Ländern 8,5 Prozent.
Mangos, Tee, Reis und Erdnüsse eher belastet
Die meisten Überschreitungen bei Lebensmitteln mit mindestens 100 untersuchten Proben gab es dem Bundesamt zufolge bei Mangos, Pfeffer, Reis, schwarzem und grünem Tee, Erdnüssen und Bohnen mit Hülsen sowie bei Kirschen. Hier waren zwischen 6,2 und 7,9 Prozent der
jeweils untersuchten Proben betroffen.
Bei gut einem Drittel der untersuchten Produkte wurde mehr als ein Wirkstoff nachgewiesen: "Bei einigen Lebensmitteln mit mehr als 100 untersuchten Proben wiesen mindestens drei Viertel der Proben Mehrfachrückstände auf", so das BVL. "Dies betraf vor allem Kirschen, Mandarinen, Johannisbeeren (schwarz, rot, weiß), Tafeltrauben, Pfirsiche/Nektarinen, Orangen, Rosenkohl/Kohlsprossen und Erdbeeren."
Deutlich weniger pestizidbelastet: Bio-Lebensmittel
Im ökologischen Anbau sind - im Vergleich zum konventionellem Anbau - deutlich weniger Pflanzenschutzmittel erlaubt. Die so erzeugten Lebensmittel enthalten laut der Erhebung auch generell weniger Rückstände. So wiesen knapp 72 Prozent der untersuchten Bio-Produkte keine quantifizierbaren Rückstände auf - bei konventioneller Ware waren es nur knapp 36 Prozent.
Überschreitung der Pestizid-Werte nicht gleich ein Gesundheitsrisiko
Dass Werte unterhalb der Rückstandshöchstgehalte gesundheitlich als unbedenklich gelten, versteht sich. Doch laut BVL sei auch eine Überschreitung nicht gleichbedeutend mit einem gesundheitlichen Risiko. "Die Festsetzung eines Höchstgehaltes erfolgt ausgehend von der Menge an Rückständen, die bei ordnungsgemäßer Anwendung des Pflanzenschutzmittels zu erwarten ist", erläutert das Bundesamt.
Beitrag von SUPER.MARKT mit Material von DPA, 15.01.2025.