Cartoon -
Täter - Opfer - Polizei
In der Firma gehört Nicole (53) schon zum Inventar: seit Jahrzehnten ist sie Buchhalterin, absolut zuverlässig und lenkt deshalb auch die ganz großen Finanzströme. Dabei ist sie eines Tages nicht ganz zielgenau – eine Buchung plumpst auf ihr Konto. Ups. Nur ein paar Hundert Euro – Nicole wundert sich, wie leicht ihr die Umleitung von der Hand ging! Und bekommt Gewissensbisse. Die sind fast weg als es bei Umleitung Nummer zwei noch leichter geht... Weil Nicole ja immer soooo zuverlässig ist, schaut niemand genauer hin. Das macht mutig! Immer öfter schröpft sie jetzt das Firmenvermögen, immer ansehnlicher werden ihre Kontosummen. Bis zu jenem Tag, als sich alles ändert: Ein neuer Geschäftsführer taucht auf. Einer von der Sorte, der alles genau wissen will. Auch von Nicole. Als die Kassen geprüft werden, fliegt sie auf. Doch sie hat eine Erklärung: Unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit vertraut sie dem neuen Chef an, dass sein Vorgänger von einer Bande erpresst worden sei und immer gezahlt hätte. Dann hätte sie Anrufe erhalten und aus Angst ebenfalls artig überwiesen! Wie bitte?
Auch vor Gericht bleibt Nicole bei ihrer Geschichte und spart nicht an Bandendetails. Der Richter hört erst mal zu, weist dann aber freundlich auf etwas Entscheidendes hin: ihre Kontoauszüge weisen nach, dass Nicole 34-mal keiner Bande sondern sich selbst Geld überwiesen hat. Insgesamt 183.800 Euro. Als Buchhalterin nicht gerade kreativ oder, trotz großer Räuberpistole. Das macht auch das Urteil deutlich.