Cartoon -
Täter - Opfer - Polizei
Für Barbara läuft es bestens: Endlich hat sie diesen neuen Job, dort wo sie es spannend findet – bei der Staatsanwaltschaft. Hier arbeitet sie im Büro und ist für die Akten der Kriminalfälle zuständig, die gesichtet und sortiert werden müssen. Damit Fristen auch eingehalten werden und alles seine Prozess-Ordnung hat.
Kein Problem denkt Barbara, das kriegt sie hin. Als Mutter von vier Kindern weiß sie wie man Dinge schnell erledigt. Anfangs ist das auch so – Barbara achtet auf Termine, verschickt rechtzeitig alle Papiere an Rechtsanwälte und Angeklagte. Doch irgendwie verliert sie die Übersicht – die Aktenberge auf ihrem Schreibtisch wachsen. Und wachsen und wachsen. Als ihr Papiergebirge bei Kollegen Nachfragen auslöst, sucht sie die rettende Idee. Und hat sie dann auch: Barbara versetzt von da an einfach ihre Aktenberge. Nach Hause, was sie eigentlich nicht darf.
Aber nun ja, wenigstens ist der Schreibtisch schön leer. Kiste für Kiste lagert sie nun bei sich ein, schön säuberlich. Damit das Nicht Bearbeiten der Akten nicht weiter auffällt und keine komischen Nachfragen kommen, verschiebt sie Gerichtstermine nach eigenem Gusto einfach. Das funktioniert tatsächlich bis zu jenem Tag, als Barbara im Urlaub ist. Weil ein Kollege etwas sucht, schaut er in ihrem Büro vorbei und stößt auf diese Kiste, wo "Privatkram" draufsteht. Privatkram ist da aber nicht drin, sondern lauter Verfahrensakten die, na klar, nicht bearbeitet sind.
Vor Gericht gibt Barbara alles zu, samt Entschuldigung: "Es tut mir super leid" sagt sie und verweist darauf, dass einfach viel zu viel Arbeit bei der Justiz sei. Der Richter weiß das zwar aus eigener Erfahrung. Für Barbaras Lösungsansatz hat er allerdings Null Toleranz
Der Urteilsspruch: 140 Tagessätze zu je 30 Euro wegen Verwahrungsbruch und Strafvereitelung im Amt