Reportage -
"Wenn Leute mich sehen, bin ich natürlich der Ausländer", sagt Raphael Hillebrand. Dabei ist er Deutscher, aber für viele sieht er nicht so aus, weil er schwarz ist. Manchmal scheint die deutsche Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes eine geschlossene Gesellschaft zu sein. Wer dazu gehört und wer nicht, wird anhand äußerer Merkmale entschieden.
Natürlich ist die Zugehörigkeitsbestimmung nach äußeren Merkmalen immer schon Unsinn gewesen, und inzwischen hat ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland eine Migrationsgeschichte. Die Hälfte davon sind Deutsche. Doch immer noch sind vorgefertigte Bilder tief in vielen Köpfen verankert. "Deutschländer" erzählt die Geschichten von drei Berlinerinnen und Berlinern, die ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft beanspruchen, indem sie direkt in die Mitte gehen.
"Macht etwas", sagt Protagonistin Maha Alusi, oder wie der Protagonist Ercan Yasaroglu es zusammenfasst: "Wenn eine Wurst Deutschländer werden kann, dann bin ich auch Deutschländer."
Die Zuschauerinnen und Zuschauer tauchen in die Lebensrealität von Menschen ein, die sich längst jenseits von Kategorien wie Integration oder Anpassung bewegen, weil sie ihre Gesellschaft selber gestalten.
Ein Film von Yvonne App und Mario Bergmann
Erstausstrahlung 11.07.2020 / rbb