Reportage -
Die unberührten Wälder der Lausitz sind ideale Rückzugsgebiete für das Wild. Vier Frauen sind hier auf der Pirsch. Was ist ihre Motivation, wenn es sein muss, Tiere zu töten?
Die Jagd gilt seit Jahrhunderten als eine Männerdomäne. Seit Anfang der 1990er Jahre ändert sich das schlagartig: Von ehemals einem Prozent sind inzwischen bis zu einem Drittel Frauen in einer Jagdgemeinschaft. Vier von ihnen erzählen in dem Film, wie sie zwischen Tagebaulandschaften im Süden Brandenburgs, in ausgedehnten Kiefern- und Mischlaubwäldern oder in der Kulturlandschaft Spreewald zur Jagd gekommen sind und was sie daran fasziniert. Jagen Frauen aus anderen Motivationen heraus als Männer?
In erster Linie steht das Naturerlebnis im Vordergrund, das Bewusstsein, Wildtiere aus nächster Nähe beobachten zu dürfen. Damit verbunden ist die Pflicht zur Hege des Waldes und des Wildes. Einen Großteil ihrer Freizeit verbringen jagende Frauen somit im Wald, beim Anlegen von Hecken und natürlich beim direkten Eingreifen in den Bestand der Tiere. Doch das ist den meisten von ihnen nicht genug. Viele reizt es, den obligatorischen Begleiter einer Jagd, den Jagdhund, auch noch selbst auszubilden.
Die Reportage zeigt Jägerinnen auf der Pirsch im Frühjahr, beim Ansitz im Sommer und beim Erlegen von Wild im Herbst eines Jahres. Sie hinterfragt die Notwendigkeit des Jagens, die Motivation der Frauen, Tiere zu töten und lässt den Zuschauer an sehr aufwendig gedrehten Naturbeobachtungen der Lausitz teilhaben.
Film von Konstanze Schirmer
Erstsendung: 25.12.2022/rbb