Reportage -
Marion Princk erlebte bis ins Erwachsenenalter massive sexualisierte Gewalt durch ihren eigenen Vater. Jetzt will sie reden. Über das fast Unaussprechliche.
Sexualisierte Gewalt findet in den meisten Fällen im familiären Umfeld statt. Es geschieht scheinbar versteckt, doch es gibt häufig Mitwisser. Nicht selten werden auch sie zu Tätern und Täterinnen. Die traumatischen Übergriffe können Betroffene regelrecht zerstören. Durch körperliche und/oder psychische Gewalt. Die besondere Schwierigkeit: Opfer und Täter stehen sich nahe. Da ist es umso schwerer, sich aus der zerstörerischen Abhängigkeit vom Täter zu befreien.
Ein Fernsehteam begleitet über mehrere Monate Marion Princk, die emotional und körperlich massive sexualisierte Gewalt durch ihren Vater erlebt hat. Sie will reden. Über das fast Unaussprechliche. Pia Busch-Kollonitsch zeigt in ihrer Reportage "Missbrauch im Kinderzimmer" ein einfühlsames Porträt über eine Frau, die offen über ihre traumatischen Erfahrungen spricht.
„Ich fühle mich heute nicht mehr als Opfer, sondern als Überlebende. Aber die Schatten und die Narben bleiben“, sagt Marion Princk. Sie engagiert sich ehrenamtlich für eine Berliner Opferhilfe-Einrichtung für Frauen, in der sie selbst große Unterstützung gefunden hat. Ihr Elternhaus in Niedersachsen ist eine „Begegnungsstätte für Betroffene von Missbrauch und Gewalt“ geworden. So kann sie Aufklärungsarbeit leisten und betroffenen Frauen helfen.
Film von Pia Busch-Kollonitsch
Erstsendung: 08.02.2023/rbb