Reportage -
Oksana ist mit ihren vier Kindern im März 2022 aus dem ukrainischen Saporischschja nach Berlin geflohen. Über acht Monate begleiten die Autorinnen sie und zwei weitere Familien beim Einleben in Berlin und Brandenburg.
Als Oksana mit ihren vier Kindern im März 2022 in Berlin ankommt, liegen Todesangst und Tage der Flucht hinter ihr. Es ist die Hochphase der Flüchtlingswelle aus der Ukraine: Täglich erreichen tausende Menschen Deutschland. Sie finden erste Unterkünfte bei vielen Familien, die spontan ein Zimmer freiräumen, in Gemeindesälen und Turnhallen.
Oksana war früher Profi-Kampfsportlerin und kommt aus Saporischschja, unweit von Mariupol. Ihre jüngste Tochter ist gerade zwei. Unter Strapazen hat sich die 39jährige mit den Kindern bis nach Berlin durchgekämpft. In einem ehemaligen Pfarrhaus im Mühlenbecker Land finden sie bei Susanne Hussong und Walter Schütz ihr neues Zuhause. Schnell werden die Frauen Freundinnen und Oxanas Kinder bekommen begeisterte Ersatzgroßeltern.
Doch hinter der fröhlichen Oberfläche brodelt es: Die 12-jährige Tochter Milanja kann sich nur schwer einleben, Oxanas Mann ist weiterhin in Lebensgefahr. Die Hoffnung, das Haus in der Ukraine verkaufen zu können, zerschlägt sich immer wieder. Und wie lange können sie bei Susanne und Walter bleiben?
Wibke Kämpfer und Irina Serdyuk begleiten von März bis November 2022 Oxana und zwei weitere Familien aus der Ukraine beim Einleben in ihrem neuen Zuhause. Acht Monate, die für die Geflüchteten ein Wechselbad der Gefühle bedeuten: Erschöpfung, Erleichterung, Dankbarkeit, Angst um die Lieben in der Heimat und ein Funken Hoffnung, bald heimkehren zu können.
Fiilm von Wibke Kämpfer und Irina Serdyuk
Erstsendung: 30.11.2022/rbb