Die Begründung der Jury:
"Tötet den Schiedsrichter“ ist ein temporeiches, hochkomisches und kluges Hörspiel, in dem vier russische Outlaws sich in internationalen Beziehungen mit deutschen Pauschalreisenden, aserbaidschanischen Kaviarschmugglern und einer baltischen Betrügerin üben. Denn die vier Freunde – der Scharfschütze eines Atomkraftwerks, zwei drogensüchtige Parkwächter und eine Heiratsvermittlerin – fliegen in die Türkei mit der wilden Absicht, dort einen Schiedsrichter zu töten. Ein politischer Akt, denn ihrer Meinung nach hat dieser verhindert, dass Russland Fußball-Europameister wurde.

Mit Überdrehungsmomenten und wilden Wendungen geizt das Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman der Brüder Presnjakow nicht gerade, und es bildet vielleicht gerade darin die Wirrnisse der Gegenwart ab. Auf der Reise ans Mittelmeer schreiben die vier schrägen Vögel bei jeder Gelegenheit die europäische Geschichte nach ihrem Gutdünken um und werden mit den Risiken und Chancen der globalisierten Gegenwart konfrontiert – die sie schließlich gut zu nutzen wissen. Gabriele Bigott hat das Hörspiel rasant und überzeugend mit wunderbaren Schauspielern inszeniert."

Das rbb-Hörspiel "Tötet den Schiedsrichter" entstand nach dem gleichnamigen Roman der Brüder Presnjakow, übersetzt aus dem Russischen von Olga Radetzkaja. Die Hörspielbearbeitung unterzeichnen Andrea Czesienski und Gabriele Bigott. Musik stammt von Lutz Glandien und die Regie von Gabriele Bigott. Die Rollen übernahmen Christian Ehrich, Lars Rudolph, Ronald Kukulies, Winnie Böwe, Mira Partecke, Ingo Hülsmann, Oktay Özdemir sowie Alexander Sorkin und Ufuk Danisman.