- DRK-Medienpreis für Elena Griepentrog vom Kulturradio
Mit dem DRK-Medienpreis werden jährlich Produktionen ausgezeichnet, die sich auf Basis der Grundsätze des Roten Kreuzes mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinandersetzen. Vergeben wird die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung in den Kategorien Fernsehen, Hörfunk und Print. In diesem Jahr hat die unabhängige Jury die Preisträger aus insgesamt 179 eingereichten Arbeiten ermittelt.
Die Preisverleihung in Bremen moderierte die Fernsehmoderatorin und DRK-Botschafterin Maybrit Illner. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes Dr. Rudolf Seiters.
"Der lange Schatten von Bomben und Flucht" von Elena Griepentrog
Ihre Eltern waren im 2. Weltkrieg noch Kinder. Sie haben Bombenhagel, Flucht, Hunger, Tod und nicht selten die Vergewaltigung der Mutter erlebt. Mit ihren markerschütternden Erfahrungen standen die Kriegskinder als junge Erwachsene meist allein da – niemand half, Angst und Trauma zu verarbeiten. Doch im Untergrund wirkten die Kriegserlebnisse nach. Oft wurden sie auf die eigenen Kinder übertragen. Nicht wenige aus der Generation zwischen 1950 und 1975 haben ganz ähnliche Auffälligkeiten wie ihre Eltern. Das reicht von harmlosen Marotten, wie immer etwas zu essen dabei zu haben über eingeimpfte Sparsamkeit und Wurzellosigkeit bis hin zu handfesten psychischen Krankheiten. Die Forschung nennt dieses Phänomen "transgenerationale Traumata". Elena Griepentrog hat mit den "Kriegsenkeln" über ihr unbewusstes Erbe gesprochen.
Kurzbiografie: Elena A. Griepentrog, geboren 1968, studierte Musikwissenschaften und Romanistik in Freiburg, Montpellier und Berlin. Anschließend arbeitete sie als Redaktionsvertretung bei der Katholischen KirchenZeitung Berlin. Danach folgte ein Volontariat mit verschiedenen redaktionellen Tätigkeiten, u. a. bei Radiomultikulti und dem ORB Fernsehen. Heute ist Elena Griepentrog freie Journalistin und Feature-Autorin. Für Kulturradio vom rbb ist sie seit 2000 tätig.