- "Im Himmel, unter der Erde" gewinnt den Gerhard-Klein-Preis
Gleich zum Auftakt des am Mittwochabend (18. Mai) von Kulturministerin Sabine Kunst eröffneten 17. Jüdischen Filmfestivals Berlin & Potsdam wurde Regisseurin Britta Wauer mit dem Gerhard-Klein-Preis für die beste deutsche Dokumentation mit jüdischem Thema ausgezeichnet. Wauers Film "Im Himmel, Unter der Erde. Der Jüdische Friedhof Weißensee" habe "sofort absolut überzeugt" und die geschichtsträchtige Berliner Grabstätte wieder ins Bewusstsein geholt, sagte Festivalleiterin Nicola Galliner im ausverkauften Filmmuseum.
Kurze Inhaltsangabe:
Auf dem jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee atmet seit 1880 jeder Grabstein Geschichte, symbolisieren jede Säule und jeder Stein mehr als ein gelebtes Leben. Der Jüdische Friedhof ist Hauptdarsteller des 90-minütigen Dokumentarfilms von Britta Wauer. Er ist wie ein lebendiges Geschichtsbuch, das die Shoah überlebte und noch heute einer der wichtigsten jüdischen Orte inmitten der deutschen Hauptstadt ist.
Auf der 40 Hektar großen Anlage gibt es mehr als 115.000 Gräber - schlichte Steine, in die lateinische, hebräische oder kyrillische Namen gemeißelt wurden, stehen neben prächtigen Mausoleen und Familiengräber aus der Zeit des Jugendstils und Art Deco.
Künstler, Schriftsteller, Philosophen, Juristen, Architekten, Ärzte, Rabbiner und Religionslehrer, bedeutende Kaufleute und Verleger (Samuel Fischer, Rudolf Mosse, Stefan Heym, Berthold Kempinski, Louis Lewandowski, Hermann Tietz oder Lesser Ury) sind dort unter anderem begraben.
"Im Himmel, Unter der Erde" gewann bereits bei der diesjährigen Berlinale den 13. Publikumspreis der Festivalsektion Panorama.
Die mit 7.000 Euro dotierte Auszeichnung bei dem Jüdischen Filmfestival Berlin & Potsdam ist der 1999 verstorbenen Berliner Kinolegende Gerhard Klein gewidmet.
"Im Himmel, Unter der Erde. Der Jüdische Friedhof Weißensee" ist eine Gemeinschaftsproduktion von Britzka Film mit dem rbb und dem Saarländischen Rundfunk in Zusammenarbeit mit Arte.