Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, Mi.), Kogls Subunternehmer Filzer (Alexander Strobele, li.) und der Journalist Markus Feyersinger (George Lenz). © rbb/ORF/Bernhard Berger
Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer, Mi.), Kogls Subunternehmer Filzer (Alexander Strobele, li.) und der Journalist Markus Feyersinger (George Lenz). © rbb/ORF/Bernhard Berger | Bild: rbb Presse & Information

Das Erste - Tatort: Lohn der Arbeit

Ein Tatort wie ein Mahnmal: An der Spitze eines Kranauslegers baumelt an einer Kette hängend ein lebloser Mann in Anzug und Krawatte.

Ein Tatort wie ein Mahnmal: An der Spitze eines Kranauslegers baumelt an einer Kette hängend ein lebloser Mann in Anzug und Krawatte im Wind - der Unternehmer Wolfgang Kogl (Michael König) ist offensichtlich auf seiner eigenen Baustelle ermordet worden. Der Tote hatte viele Feinde und stand im Ruf eines skrupellosen Geschäftsmannes, der Schwarzarbeiter beschäftigt und menschenunwürdig behandelt hatte. Einer, der ihn besser als alle anderen zu kennen scheint, ist der Journalist Markus Feyersinger (George Lenz). Unverblümt antwortet er Sonderermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) auf seine Frage zu Kogl: “Welche Seite wollen Sie hören? Die des korrupten Bauunternehmers oder die des erfolgreichen Patriarchen?“

Ermittlung mit Krücken

Auch der Pfarrer (Christoph Leszczynski) ist voller Bitterkeit darüber, wie sieben mazedonische Arbeiter behandelt wurden. Ihnen wurde plötzlich im Dezember Strom und Wasser abgedreht, sie erhielten keinen Lohn und wurden schließlich als Schwarzarbeiter und illegale Ausländer in Handschellen gelegt und wie Schwerverbrecher abgeschoben. Kogl hatte jedes Mitwissen bestritten und seinem Subunternehmer Filzer (Alexander Strobele) alle Schuld gegeben. Doch Filzer ist spurlos verschwunden.

Als einer der damals ausgewiesenen, mazedonischen Bauarbeiter mit seinem Vater auftaucht, um den vorenthaltenen Lohn einzufordern, geraten beide ins Visier von Moritz Eisner. Er muss in diesem Fall nach einem Treppensturz auf der Geburtstagsfeier eines Freundes mit einem schmerzhaften Handicap ermitteln - mit einer Beinschiene und auf Krücken. Für seinen Kollegen Franz Pfurtscheller (Alexander Mitterer) und dessen Vorgesetzten ist der Fall sonnenklar und mit der Verhaftung der beiden Verdächtigen schon so gut wie gelöst.

Ein Motiv haben Viele

Doch dann wird schnell deutlich, dass auch andere Personen ein Motiv haben könnten. Wie etwa Filzer, der offenbar eine ganz besondere Beziehung zu Kogls Witwe Cornelia (Hilde Dalik) pflegte und auf seiner Flucht ihre Nähe sucht. Oder der Finanzbeamte Jakob Wiesner (Martin Zauner), der Baustellen auf Schwarzarbeit kontrolliert, von seinem Vorgesetzten unter merkwürdigen Umständen suspendiert wurde und sich ausgerechnet in der Mordnacht mit dem Opfer getroffen hat.

Alles nach Plan - bis Mitternacht

Viele Fäden laufen auch bei Markus Feyersinger zusammen, der offenbar weitaus mehr weiß, als er sagt. So hat er u. a. Kogl beim Aufdecken des Seitensprunges seiner Frau geholfen, was den gehörnten Ehemann zur Änderung des Testaments veranlasste. Nicht Cornelia, die schwanger ist, erbt seine Firma, sondern zu gleichen Teilen seine Ex-Frau Helga Brugger (Krista Posch) und ihr gemeinsamer Sohn Hubert (Max von Thun), der bereits seit längerem in dem Unternehmen seines Vaters arbeitet.

Mit einem raffinierten Trick und mit Hilfe des investigativ arbeitenden Journalisten kommt Moritz Eisner dem untergetauchten Filzer auf die Spur. Feyersinger schlägt dem Gesuchten ein nächtliches Treffen auf der Baustelle vor, weil er sonst der Polizei einige Details aus seiner engen Zusammenarbeit mit Kogl erzählen werde. Alles läuft um Mitternacht nach Plan, bis sich plötzlich die ganze Situation auf einen Schlag dramatisch verändert …

Das Buch schrieb Felix Mitterer, Regie führte Erich Hörtnagl. „Lohn der Arbeit“ ist eine Produktion des ORF, hergestellt von epo-Film/ Wien – eingebracht in die Reihe TATORT der ARD.