-
TV-Dokumentation von Matthias Deiß
ARD-Korrespondent Matthias Deiß hat zwei Jahre lang drei Flüchtlinge begleitet: zufällig ausgewählt im März 2015, direkt nach ihrer Ankunft in einem Berliner Erstaufnahmelager.
Der Autor erzählt die Geschichten von drei Menschen stellvertretend für die vielen, die nach Deutschland geflohen sind. Mit der Kamera ist er immer dabei, wenn es entscheidend wird, und beobachtet „ganz nebenbei“, welche Auswirkungen die Flüchtlingspolitik hat: Komplizierte und intransparente Entscheidungsstrukturen in den Ämtern führen bei den Protagonisten zu gefühltem Kontrollverlust und empfundener Behördenwillkür, die lange Dauer der Verfahren zu Depressionen, Mut- und Hoffnungslosigkeit. Der Film ist damit auch eine politische Zwischenbilanz, zwei Jahre nach dem Anrollen der Flüchtlingswelle.
Die Lebenswege der drei Geflüchteten in der neuen Heimat könnten unterschiedlicher kaum sein. Und genau deshalb sind sie symptomatisch. Bald steht einer der drei Männer wegen Körperverletzung vor Gericht, der andere nach 16 Monaten immer noch ohne Papiere vor dem Berliner LaGeSo und der letzte mit seinen Arbeitskollegen im Büro –, das ist Mohammad Alabdulla. Seinen Sohn Ali sieht er zum ersten Mal am Flughafen Schönefeld. Kurz vor Alis Geburt hat er Syrien, von Bombensplittern schwer am Auge verletzt, im Herbst 2014 gen Deutschland verlassen. Seine Frau und die Kinder dürfen erst zwei Jahre später nachkommen. Da spricht der Vater und Ehemann Deutsch, lebt in einer eigenen Wohnung und macht sein erstes Praktikum. Mohammad Alabdulla hat sein Ziel erreicht: seiner Familie eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
„Mohammad Mustermann - Deutschland, deine Flüchtlinge“ ist eine Koproduktion von ARD-Hauptstadtstudio und Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb).
Das Erste zeigt den 45-minütigen Film von Matthias Deiß auf dem Sendeplatz von „Die Story im Ersten“ am Montag, 13. März 2017, um 22.45 Uhr.
Im rbb Fernsehen ist der Film am 18. April 2017 um 22.45 zu sehen.