"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück" (rbb): Eingang Gedenkstätte Sachsenhausen
"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück" (rbb): Eingang Gedenkstätte Sachsenhausen | Bild: rbb

- 75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück

Für kommenden Sonntag waren in Ravensbrück und Sachsenhausen Gedenkfeiern zum 75. Jahrestag der Befreiung der ehemaligen Konzentrationslager durch die sowjetische und polnische Armee geplant. Sie wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Das Gedenken fand am Donnerstag (16.4.) ohne die geladenen Gäste – darunter Überlebende aus ganz Europa, aus Israel und Südafrika – und ohne Publikum statt. Um eine Anteilnahme am Gedenken an den authentischen Orten des Naziterrors zu ermöglichen, hat der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) die Zeremonien und Ansprachen in Ravensbrück und Sachsenhausen mit Kameras begleitet. Das rbb Fernsehen zeigt die 30-minütige Sondersendung am Sonntag, 19. April 2020, um 11.00 Uhr. Sie ist im Anschluss an den christlich-jüdischen Gedenkgottesdienst in der Berliner Gedenkkirche Maria Regina Martyrum zu sehen, der ebenfalls an die Ereignisse vor 75 Jahren, die Opfer und den Tag der Befreiung erinnert.​

"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück": Mitglieder des "Moka Efti Orchestra" musizieren (rbb)
"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück": Mitglieder des "Moka Efti Orchestra" musizieren (rbb) | Bild: rbb
"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück": Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Ravensbrück (rbb)
"75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück" (rbb): Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Ravensbrück | Bild: rbb

"Vogelsang uns nicht erquicket, Eichen stehen kahl und krumm …" heißt es im "Moorsoldatenlied", das zu einer Hymne des Widerstands gegen den Nationalsozialismus wurde. Als es Mitglieder des "Moka Efti Orchestra" – bekannt aus der TV-Serie "Babylon Berlin" – auf dem historischen Gelände der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, in der Häftlingsbaracke 38, spielten, war es rings um die Musizierenden leer und still. Das Vogelgezwitscher in Ravensbrück war lauter als die Stimmen der Menschen, die im kleinsten Kreis an dem Gedenken teilnahmen: Die Autorin und Schauspielerin Adriana Altaras, Tochter zweier Holocaust-Überlebender, ergreift das Wort auf dem menschenleeren Lagergelände in Ravensbrück. Die Kantorin Mimi Sheffer betet den Kaddisch, das traditionelle Gebet zum Totengedenken. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erinnert mit dem Ablegen einer Rose in den Schwedtsee an die Opfer des Frauen-KZ Ravensbrück. Die brandenburgische Kulturministerin Manja Schüle legt Kränze in Ravensbrück und Sachsenhausen nieder. In Grußbotschaften erinnern die Politikerinnen an die Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zu Wort kommen auch der Vizepräsident des Sachsenhausen-Komitees Andreas Meyer sowie Axel Drecoll und Insa Eschebach, die die Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück leiten.​

Die rbb-Sondersendung "75 Jahre Befreiung - Gedenken in Sachsenhausen und Ravensbrück" ist ab dem Zeitpunkt der Ausstrahlung auch in der ARD Mediathek verfügbar.

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