Stolpersteine erinnern in Cottbus an Juden die in der Stadt gelebt haben, im Hintergrund die neue Synagoge
Stolpersteine erinnern an jüdisches Leben in Cottbus | Bild: rbb/Th. Krüger

Programmschwerpunkt bei rbbKultur - 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Am 20.2., 19.04 Uhr, am 21.2., 9.04 Uhr und 19.04 Uhr im Radio

Zum Auftakt des Festjahres "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" widmet sich rbbKultur im Februar in einem Programmschwerpunkt dem Leben von Jüdinnen und Juden in Berlin und Brandenburg. Zwei Hörfunk-Features beleuchten die Spuren jüdischer Geschichte in der Region und die Rabbinerausbildung in drei regionalen Ausbildungseinrichtungen. Jüdische Familien erzählen, wie sie in Zeiten der Corona-Pandemie ihren Glauben praktizieren. Kirsten Dietrich spricht mit dem Pianisten Jascha Nemtsov über Neuanfänge und Konstanten in seinem Leben.

Andrei Kovacs, Geschäftsführer des Vereins "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V." (Bild: (rbb/1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.)
| Bild: rbb/1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.

UNSER LEBEN
Ein Dekret und seine Folgen
Sa, 20.2.2021 um 19.04 Uhr im Radio auf rbbKultur

Im Jahr 321 erließ Kaiser Konstantin ein Dekret, das Juden erlaubte, in die Stadträte berufen zu werden. Dieses Schreiben ist die älteste Quelle für jüdisches Leben nördlich der Alpen, geschrieben vor genau 1700 Jahren. Der Verein "321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V." hat dazu aufgerufen, dies zum Anlass für ein Themenjahr zu nehmen, das sich jüdischem Leben in Deutschland widmet – mit bundesweitem Echo.

In "Unser Leben" erklärt Andrei Kovacs, Geschäftsführer des Vereins, worum es ihm bei dem Jubiläumsjahr geht. Außerdem erzählt eine jüdische Familie, wie sie heute unter Corona-Beschränkungen ihren Glauben lebt. Die Sendung geht den Spuren jüdischer Geschichte in Frankfurt (Oder) nach und stellt eine junge Frau vor, die sich in Potsdam zur Rabbinerin ausbilden lässt.

Feier des jüdischen Pessachfestes. (Bild: WDR/imago/epd)
| Bild: WDR/imago/epd

LEBENSWELTEN
Thora, Talmud, Traditionen: Rabbinerausbildung in Berlin und Brandenburg
So, 21.2.2021 um 09.04 Uhr im Radio auf rbbKultur

Sie sind jung, sie kommen aus der ganzen Welt und sie eint ein Wunsch: das Leben in jüdischen Gemeinden mitzugestalten. Jüdische religiöse Ausbildung erlebt in Deutschland einen ungeahnten Aufschwung. Mit dem Abraham Geiger Kolleg für das liberale Judentum und dem Zacharias Frankel College der konservativen Masorti-Bewegung, die beide in Potsdam ansässig sind, sowie dem orthodoxen Rabbinerseminar in Berlin-Mitte gibt es in der Hauptstadtregion gleich drei solcher Ausbildungseinrichtungen. Welchen Traditionen folgen sie und was motiviert die Studierenden, gerade in Deutschland ihre Ausbildung zu absolvieren? Wer sind diese Frauen und Männer, die in Berlin und Potsdam jüdische Theologie, Thora und Talmud studieren, um sich nach intensiven Jahren theoretischer und praktischer Ausbildung ordinieren zu lassen?

Der Pianist Jascha Nemtsov (Bild: rbbKultur)

DAS GESPRÄCH
Musik als Konstante
Kirsten Dietrich im Gespräch mit dem Pianisten Jascha Nemtsov
So, 21.2.2021 um 19.04 Uhr im Radio auf rbbKultur

Mit 30 musste sich Jascha Nemtsov als Musiker noch einmal neu erfinden. Vorher lebte der Sohn einer jüdischen Familie in Russland. Der Vater war als Gefangener im sibirischen Straflager gewesen. Sohn Jascha war zwar als Pianist ausgebildet, konnte aber von einer Karriere als Solist nur träumen. Die Familie will auswandern, 1992 eröffnet sich die Möglichkeit: Die Nemtsovs kommen nach Deutschland. Seitdem widmet Jascha Nemtsov sein Leben ganz der Musik – als Pianist mit Konzerten und CD-Einspielungen, als Musikwissenschaftler mit einem Schwerpunkt auf jüdischer Musik und auch bei der Ausbildung der Kantoren für den jüdischen Gottesdienst. Neuanfänge und Konstanten – auch das gehört zu "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland".

Blick auf die Kölner Synagoge in der Roonstraße. Die Polizei ist vor jüdischen Einrichtungen präsent. (Bild:WDR/Herby Sachs)

rbb-Programmangebote zum Jubiläumsjahr

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) begleitet das ganze Jahr im Hörfunk, Fernsehen und online das Thema "Im Hier und Jetzt – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Auf einer eigenen Homepage zum Jubiläumsjahr gibt es eine immer wieder aktualisierte, detaillierte Übersicht über die rbb-Programmangebote sowie Zusatzinformationen.

Den feierlichen Auftakt des Jubiläums bildet ein Festakt in der Kölner Synagoge am 21. Februar, der unter Federführung des WDR von 16.30 bis 17.30 Uhr live im Ersten übertragen wird. Unter dem Titel "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" finden bundesweit zahlreiche Veranstaltungen statt, die jüdisches Leben sichtbarer machen und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen möchten.

Logo: Auschwitz und Ich (Quelle: rbb)

Bereits im vergangenen Jahr erinnerte rbbKultur in seinem Multimediaprojekt "Auschwitz und Ich – Die Kunst und das Erinnern" an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945.

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