Zum Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" widmet sich der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) dem Leben von Jüdinnen und Juden in der Region in einem crossmedialen Programmschwerpunkt. Vom 22. bis 28. November stellt der rbb im Fernsehen, im Radio und online die Frage "Was ist an Deinem Leben jüdisch?".

Die Vielfalt an Kultur, Familientraditionen, Bräuchen und Festen ist groß: In zahlreichen Porträts erzählen Menschen von der jüdischen Tradition und dem heutigen jüdischen Alltagsleben. Sie treffen sich in Synagogen und Gemeindezentren, aber auch an ganz anderen Orten. Und alle von ihnen haben eigene Herangehensweisen an ihren Glauben.

Katrin Günther, stellvertretende Programmdirektorin des rbb: "Wir wollen mit diesem Projekt zeigen, wie das Leben von Jüdinnen und Juden in Berlin und Brandenburg im Jahr 2021 aussieht. Was bewegt sie, wer sind sie, welche Rolle spielt die Shoa, was bestimmt ihren Alltag? Jüdisch zu sein, sollte heutzutage nichts Besonderes mehr sein. Es gehört dazu und es gehört hierher und es findet in unserer Region ganz alltäglich statt."

Zum Auftakt des Programmschwerpunkts interviewt Ingo Hoppe am Montag, 22. November, ab 17.00 Uhr auf rbb 88.8 die Ärztin Sivan aus Berlin. Sie ist mit einem Christen verheiratet, ihre zwei Kinder wachsen in der jüdischen und christlichen Tradition auf, auch wenn sie nicht religiös erzogen werden. Die Familie feiert das Lichterfest Chanukka und Weihnachten. Ein Porträt der Ärztin ist am 26. November auch in der Abendschau zu sehen.

Michel Bergmann schreibt jüdische Geschichten, mit denen sich auch Andersgläubige identifizieren können sollen. Am 22. November ab 18.30 Uhr ist er bei zibb zu Gast. Dort erzählt der Autor von seinen Erfahrungen und betont: "Mein Bestreben ist es, die Juden als 'normal' anzusehen, den Juden ein Recht auf Durchschnittlichkeit zu geben. Und zu sagen: Schaut her, ja, es ist nichts Besonderes, Jude zu sein."

Am Mittwoch, 24. November, um 17.10 Uhr sendet rbbKultur ein Interview mit Jalda Rebling, Künstlerin und eine der wenigen ordinierten jüdischen Kantorinnen in Europa. Sie spricht mit Frank Meyer darüber, was an ihrem Alltag jüdisch ist.

Martin ist Yoga-Lehrer auf dem Land in Brandenburg. Er ist am 25. November ab 18.30 Uhr zu Gast bei zibb. Die Verbindung zwischen Yoga und dem jüdischen Glauben liegt für ihn in den Ritualen: "Das Judentum ist eine Religion der Rituale und das ist eben beim Yoga ähnlich. Und genauso wie ein orthodoxer Jude das Morgengebet macht, machen wir morgens Yoga."

Gemeinsam mit Mike Samuel Delberg, Journalist und Vertreter der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, diskutiert Autor Michel Bergmann im Inforadio Forum am Sonntag, 28. November, um 11.00 Uhr zum Thema "Was ist an Deinem Leben jüdisch?". Das Gespräch moderiert Harald Asel.

Die Abendschau zeigt am 28. November ein Porträt des Autors Tomer Dreyfus. Der in Israel geborene Schriftsteller und Übersetzer lebt seit mehr als zehn Jahren in Berlin und erzählt aus seinem Leben in der Stadt: "Ich bin öfter im Nachtclub als in der Synagoge. Am jüdischen Leben in Berlin nehme ich kaum teil. Aber es beruhigt mich, dass es jüdisches Leben in der Stadt gibt."

Der rbb lässt seine Zuschauerinnen und Zuschauer über eine Woche lang am jüdischen Alltag in der Region teilhaben. Die Abendschau, Brandenburg aktuell und zibb zeigen Porträts dieser und anderer Protagonistinnen und Protagonisten. Die Radiowellen Antenne Brandenburg, rbb 88.8 und rbbKultur senden neben Porträts lange Interviews zu jüdischem Alltag. Während der gesamten Schwerpunktwoche bilden rbb|24 und rbbKultur Highlights auf den Internetseiten und den dazugehörigen Social-Media-Kanälen ab.

Schon seit Beginn des Jubiläumsjahres begleitet der rbb im Fernsehen, Radio und online das Thema "Im Hier und Jetzt – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland". Auf einer eigenen Homepage zum Jubiläumsjahr gibt es eine immer wieder aktualisierte, detaillierte Übersicht über die rbb-Programmangebote sowie Zusatzinformationen.