Pressedossier

• Die Protagonist:innen

  Die Influencer

  Geraldine und Patrick wirken in ihrer Landleben-Idylle auf Insta oft so, als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen. In ihrer Alltagswirklichkeit hinter der Influencer-Fassade ist auf dem neu übernommenen Bauernhof im Schwarzwald aber nicht immer alles rosarot – zum Beispiel, wenn die Kühe mit ihren Hörnern aggressiv werden oder wenn Zimmermann Patrick erzählt, wie schwer es für ihn war, seine alte Rolle als Familienernährer zugunsten von Geraldines Influencer-Karriere aufzugeben.

  Der Finisher

  Martin, der bei der neuen Bachelorette-Staffel den 'bad boy' gab, zeigt bei "Raus aufs Land" seine verletzliche Seite. Er träumt davon, auf dem bayerischen Dorf eine Familie zu gründen – und baut dafür schon ein Haus. Martin erzählt von Einsamkeit, der Sehnsucht nach Liebe und seiner Verzweiflung über die Herausforderungen des Hausbauens ...

  Die Gamer

  Anja und Andreas verbringen eigentlich jede freie Minute mit Zocken. Doch die Gamer wollen jetzt ein neues Leben beginnen – und nicht nur in Minecraft, sondern auch im echten Leben an ihrem Haus bauen. Sie ziehen ins Leipziger Umland und stellen sich den Herausforderungen, die das Leben fernab der digitalen Welt mit sich bringt. Egal ob Heckenschneiden, Hühnerhaltung oder Geckozucht – ihre Disziplin wird auf eine harte Probe gestellt.

  Die Erschöpfte

  Martina hat nach mehreren Burnouts die Großstadt hinter sich gelassen. Sie ist aus München aufs Land an die Grenze von Bayern und Hessen gezogen, um sich selbst zu finden und als Kabarettistin durchzustarten. Das Ganze geht einher mit vielen Höhen und Tiefen und wir sind hautnah dabei. Wird sie endlich zur Ruhe kommen?

  Die Hundemamas

  Tina und Rike, ein queeres Paar aus Berlin, haben in Brandenburg ein neues Zuhause gefunden. Dort verfolgt Tina ihren Traum von einer eigenen Hundepension, während sie gemeinsam ihre Wurzeln auf dem Land schlagen wollen. Doch das alles klappt nicht ohne Herausforderungen – die beiden kommen öfter an ihre Grenzen als gedacht und auch die politische Stimmung in Brandenburg macht ihnen zu schaffen.

  Die Solistin

  Noemi wollte gemeinsam mit ihrem Partner den Traum vom Landleben verwirklichen, doch die Beziehung zerbrach. Nun wohnt sie allein in Nordhessen. Dort ist sie auf der Suche nach einem neuen Partner, doch bis der kommt, packt sie tatkräftig alles alleine an! Sie begeistert ihre neuen Nachbarn mit ihrem klassischen Gesang und ist eine Bereicherung für die Dorfgemeinschaft.

  Der Berufene

  Phillipp tritt in der Südwestpfalz seine erste Stelle als Dorfpfarrer an, zusammen mit seiner Frau Jenny und ihren zwei kleinen Kindern. Sie hoffen auf ein ruhigeres Leben als in der Großstadt Kaiserslautern. Doch die Gottesdienste bleiben erstmal leer und Philipp muss mit neuen Ideen um die Kirchengemeinde kämpfen.

  Die Neubäuerin

  Neben vielen neuen Charakteren ist auch ein bekanntes Gesicht dabei – denn Viktoria, die alleinerziehende Mutter und Landwirtin aus dem Chiemgau, teilte ihr neues Leben auf dem Bauernhof schon in den letzten Folgen. Sie steht vor einer der schwierigsten Situationen: Sie lässt ihr Schwein schlachten. Dabei stellt sie sich den harten Realitäten des landwirtschaftlichen Alltags. Auch ihr kleiner Sohn Leo ist dabei – wie wird er diese Erfahrung verarbeiten?

• Statement der Headredaktion

  Über Sendergrenzen hinaus "verzopft" erzählen

  "13 Autorinnen, 16 Drehteams, 130 Drehtage, 450 Stunden Rohmaterial und mehr als 1600 Stunden Schnitt. Die dritte Staffel 'Raus aufs Land' hat es in sich. In dieser Form und mit so vielen Beteiligten haben wir für dieses Großprojekt in der ARD zum ersten Mal zusammengearbeitet. Wir wollten die Geschichten aus den verschiedenen Regionen und Sendegebieten Deutschlands erstmals verzopft erzählen, das heißt alle Erzählstränge miteinander verbinden. Diese Arbeit mit fünf Redaktionsteams aus fünf verschiedenen Häusern war eine neue Erfahrung. Wir sind als Team über Sendergrenzen hinaus zusammengewachsen.

  Auch die Drehteams und Autor:innen waren mit viel Leidenschaft dabei: Wir hatten große Freude an dem Projekt, weil wir uns alle mit der Landsehnsucht identifizieren können. Menschen in einer für sie völlig neuen Situation begleiten zu dürfen, wirklich gemeinsam mit ihnen ihr neues Leben zu entdecken, bei allen ersten Malen im neuen Zuhause dabei zu sein, mit allem, was dazugehört von Pannen bis hin zu großen Glücksmomenten, und dabei so viel Offenheit und Ehrlichkeit bei unseren Protagonist:innen zu spüren, war etwas ganz Besonderes. Das gilt für Martinas schonungslose Ehrlichkeit mit sich selbst, Daniels mutige Begeisterung für das Landleben oder auch Viktorias Offenheit über Zweifel und Zukunftsängste. Es sind sehr persönliche Beziehung zwischen den Protagonist:innen und den Filmemacher:innen entstanden. Wir freuen uns nun, das Ergebnis den Zuschauerinnen und Zuschauern zu präsentieren und hoffen, dass sie die Geschichten genauso begeistern wie uns."

  Heike Kerinnis & Helge Oelert (rbb), Bettina Schaefer & Gabriele Wille (hr), Ulrike Lovett & Christine Peters (BR), Bernd Schlecker & Dominik Lucha (SWR), Andrea Thunert -Sehrig & Heike Wiesinger (MDR)

• Drei Fragen an Showrunner Helge Oelert (rbb)

  

  Helge Oelert

  Wie habt ihr euch inhaltlich abgestimmt und organisiert, damit eine gemeinsame Vision und ein gemeinsamer Standard für das Material entstehen, welche Etappen gab es?

  "Wichtig ist uns, dass sich die gesamte Staffel organisch und wie aus einem Guss anfühlt, das heißt, dass man den Filmen nicht anmerkt, dass dahinter fünf Sender mit vier Produktionsfirmen, 13 verschiedenen Autorinnen und Autoren sowie dutzenden Kameraleuten und Cuttern stehen. Und das, was in Staffel 1 und 2 gut funktioniert hat, sollte auch in dieser viel größeren dritten Staffel weitergeführt werden. Zu diesem Zweck haben wir eine Headredaktion aus allen beteiligten Sendern gebildet, die zweimal in der Woche die Weichen stellt und definiert, was den Wesenskern von "Raus aufs Land" ausmacht. Die technischen und dramaturgischen Leitlinien haben wir in einer sogenannten Formatbibel festgehalten – vom 'Look&Feel' bis hin zu Details des Storytellings. Und schließlich haben wir die Rolle des 'Showrunners' geschaffen. Bei mir laufen die Fäden zusammen und ich stelle sicher, dass diese dritte Staffel der Doku-Soap als homogenes Ganzes entsteht."

  Was waren die größten Herausforderungen?

  "Theorie und Praxis sind zwei Paar Schuhe. Da kann man noch so viel definieren – am Ende haben doch alle Beteiligten persönliche Vorlieben und Handschriften. Wir haben gemeinsam alle 20 Protagonistinnen und Protagonisten ausgewählt und uns über ihr erzählerisches Potential Gedanken gemacht. Es gab ausgiebige Vorbesprechungen vor jedem einzelnen Drehtag. Wir hatten weit über 100 Drehtage und jeweils nochmal Auswertungen danach. Die dramaturgischen Plot Points wurden herausgearbeitet, hunderte Stunden Rohmaterial gesichtet, Schnittkonzepte erstellt – und trotzdem fühlten sich manche Geschichten anders an als andere. Hier Einheitlichkeit herzustellen und trotzdem nicht durch zu viel Dogma Uniformität zu erzwingen, war nicht immer leicht."

  Was macht die Arbeit an der Serie und mit den Protagonist:innen aus?

  "Natürlich geht es auf den ersten Blick um Städter, die aufs Land ziehen. Aber dahinter steckt, glaube ich, eine tiefere Sehnsucht, die das Thema größer macht: Wir erzählen Geschichten von Menschen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen wollen, die ihre gewohnte Komfortzone verlassen, um in einer anderen Welt ihr Glück zu finden. Das sind vom Muster her Heldenreisen wie man sie aus "Herr der Ringe" oder "Star Wars" kennt. Und auch unsere Protas müssen auf ihrer Reise Prüfungen bestehen – manchmal offensichtliche wie ein marodes Landhaus sanieren, manchmal subtilere wie Beziehungskonflikte lösen oder eigene Ängste überwinden. Das sensibel wahrzunehmen und ohne voyeuristisch zu sein für Zuschauerinnen und Zuschauer spürbar zu machen, war für die Autorinnen und Autoren, aber auch für uns in der Redaktion die ebenso wichtigste wie schwerste Aufgabe."