Alexander von Schlippenbach; Foto: Carsten Kampf

- Jazzpreis Berlin: Alexander von Schlippenbach im Preisträgerkonzert

Der Pianist und Komponist Alexander von Schlippenbach erhält den von radio3 und der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt vergebenen Jazzpreis Berlin 2024. Im Konzert am 3. Juli findet die feierliche Übergabe im Studio 14 des rbb statt.

Der Berliner Jazzpianist und Komponist Alexander von Schlippenbach hat seit den 1960er Jahren den Free Jazz in Deutschland wesentlich geprägt. Bis heute spielt er in ganz unterschiedlichen Kombinationen und Stilrichtungen und fasziniert mit Eleganz und Anarchie. Beim Konzert im rbb stehen ihm seine Frau, die Pianistin Aki Takase und der dänische Schlagzeuger Dag Magnus Narvesen zur Seite.

Alexander von Schlippenbach studierte u. a. bei Bernd Alois Zimmermann Komposition und sammelte erste Erfahrungen in Bebop-Formationen. Wegweisend war das 1966 von ihm gegründete Globe Unity Orchestra, mit dem er Eigenkompositionen verwirklichte und weltweite Tourneen unternahm. Sein Trio mit Evan Parker und Paul Lovens bildete über Jahrzehnte eine feste Größe des Free Jazz in Berlin.

Mit dem Berlin Contemporary Jazz Orchestra hat Alexander von Schlippenbach die musikalische Landkarte maßgeblich erweitert. Eine besonders tiefe Verbindung hat er zu dem Werk von Thelonious Monk, mit dem er sich immer wieder künstlerisch auseinandersetzt. Auch in Duos, u. a. mit seiner Frau Aki Takase, ist von Schlippenbach ein unermüdlicher Innovator. 2023 hatte das ihm gewidmete Filmporträt "Tastenarbeiter" Kinopremiere.

Die Jury begründet die Auszeichnung: "Alexander von Schlippenbach ist in vielfältiger Weise solistisch, im Duo und in größeren Besetzungen aktiv. Er kultiviert eine Form des musikalischen Austauschs, der auf höchster Ebene Hören und Emotion, Kalkül und spontane Reaktion miteinander verbindet. Zwölftonmusik und Improvisation sind für ihn keine Gegensätze, zwischen ihnen kreiert er anarchische und poetische Momente. Seine grundlegende Arbeit hat vielen heutigen Künstlerinnen und Künstlern den Weg bereitet. Von der Freiheit, die er sich mühsam gegen Widerstände erkämpfen musste, profitieren bis heute Generationen."

Beginn: 20:00 Uhr | Einlass: 19:30 Uhr

Veranstalter: Rundfunk Berlin-Brandenburg, radio3

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Alexander von Schlippenbach, 28.10.2014; © Carsten Kampf
Carsten Kampf

- Alexander von Schlippenbach erhält den Jazzpreis Berlin 2024

Der Jazzpreis Berlin ist einer der bedeutenden Jazzpreise in Deutschland. Er wird jedes Jahr gemeinsam vom Senat Berlin und dem rbb vergeben. Ausgezeichnet werden Musikerinnen und Musiker, die die Berliner Jazzszene in besonderer Weise vorangebracht und bekannt gemacht haben. Heute ist der Preisträger für dieses Jahr bekanntgegeben worden. Es handelt sich um einen großen Innovator, der wie kein anderer Name für den Free Jazz steht und für dessen Weiterentwicklung: Alexander von Schlippenbach. Im Studio ist nun Dirk Hühner, Musikchef von rbbKultur und Vorsitzender der Jazzpreis-Jury.
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Alexander von Schlippenbach, Jazz-Pianist © Salzgeber & Co. Medien GmbH
Salzgeber & Co. Medien GmbH

zu Gast - Der Jazzpianist Alexander von Schlippenbach

Alexander von Schlippenbach ist 85 Jahre alt - und gibt weiterhin Konzerte. Der Musiker gehörte in den 60er Jahren zu den prägenden Figuren der europäischen Free-Jazz-Szene. Schlippenbach tritt allein, mit Trio und Bands sowie mit seiner Frau Aki Takase auf – wie jetzt beim Jazzfest Berlin. Er ist auch Gegenstand einer Dokumentation, die während des Jazz-Festivals Premiere feiert und bald in die Kinos kommt. Zuvor ist Alexander von Schlippenbach zu Gast auf rbbKultur.
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