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Der Alexanderplatz ist der bekannteste Platz Deutschlands. Obwohl viele ihn hässlich finden, tummelt sich am Platz das Berliner Leben in allen Facetten. Das führt auch zu Konflikten.
Acht Hektar Beton mitten in Berlin. Der Alexanderplatz ist nicht nur einer der größten, sondern auch der bekannteste Platz in Deutschland. Täglich kreuzen etwa 350.000 Menschen den "Alex". Obwohl viele ihn hässlich finden, tummelt sich am Platz das Berliner Leben in allen Facetten. Das führt auch zu Konflikten. Der Film begleitet Menschen, die hier leben, arbeiten oder einfach nur da sind.
Michael Salchow kennt den Alex seit seiner Kindheit und arbeitet seit 40 Jahren hier. Dabei hat er eine besondere Aufgabe. Er kümmert sich um eines der größten Wahrzeichen Berlins und wartet die Weltzeituhr. Da er auch in die Uhr klettern muss, kommt er am liebsten früh morgens, damit er ungestört seiner Arbeit nachgehen kann, bevor auf dem Alex wieder die Hölle los ist. Der „Alex“ zählt zu den sieben Kriminalitätsbrennpunkten in Berlin, an denen die Polizei besonders präsent ist. Hier treffen sich Straßenkids zu Alkoholgelagen oder Follower von YouTube-Stars zu Prügeleien. Zwischendrin wird gedealt und geklaut. Seit Ende 2017 hat die Polizei hier eine eigene kleine Wache errichtet, um den Problemen Herr zu werden. Seitdem ist die Anzahl der Delikte gesunken. Der Film begleitet eine Streife der Polizei.
Manfred Golombek arbeitet seit den 70er Jahren am Alexanderplatz. Er begann als Kellner im Restaurant Goldbroiler und leitete später die Gastronomie am Alex. Heute gehört ihm einer der letzten Betriebe am Platz, der die Wende überlebt hat. Im Bowlingzentrum im Keller der Rathauspassagen erinnert sich Golombek an die frühere Strahlkraft des Alexanderplatzes. Um die Jugendlichen kümmern sich die Straßensozialarbeiter von Gangway e.V. Der Film zeigt Ron und Birkan bei ihrem Rundgang.Die beiden Streetworker treffen dabei auf junge Menschen, die zu Hause Probleme und am Alex einen Treffpunkt gefunden haben. Neben deutschen Jugendlichen halten sich hier auch viele Flüchtlinge auf.
Nicht nur auf dem Platz ist was los. Auch am Rand geht es hoch her. Nachdem der alte Standort in Mitte abgerissen wurde, fand die Hafenbar am Alex ein neues Zuhause. Das Drehteam begleitet Inhaberin Petra Schreiber und ihre Crew von den Vorbereitungen zur großen Schlagerparty bis zur Feier. Der Film zeigt den Trubel auf dem Platz genauso wie einzelne Geschichten, die sich hier abspielen. Der „Alex“ ist die Mitte Berlins und vielleicht der beste Ort, an den man gehen kann, wenn man die Stadt verstehen will.
Film von Boris Quatram
Erstausstrahlung 01.10.2019/rbb