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Ein glühender Hertha-Fan, ein leidenschaftlicher Anhänger der DFB-Elf und Bürger der DDR: Helmut Klopfleisch reiste nach dem Bau der Mauer seinen Lieblingsmannschaften hinterher – und geriet so ins Visier der Stasi.
Seine Leidenschaft begann in den 50er Jahren. Da fuhr er von Berlin-Pankow immer rüber zum Stadion in den Wedding - zur "Plumpe". Seitdem ist Hertha BSC seine Mannschaft. Doch mit dem Mauerbau kam die Trennung von seiner geliebten Hertha. Helmut Klopfleisch war zur Zeit der deutschen Teilung wohl der größte und engagierteste Fan von Hertha BSC in der DDR.
Er reiste regelmäßig zu den Spielen des Vereins im Ostblock - später auch zum FC Bayern und der DFB-Elf – und geriet so ins Visier der Stasi. Fußballfan und Stasi-Chef Erich Mielke persönlich soll Klopfleischs Akte auf dem Tisch gehabt haben. Jahrelang arbeitete das MfS an Zersetzungsmaßnahmen gegen den Hertha-Anhänger und seine Familie.
"Ein Herthaner und die Stasi“ erzählt eine ungewöhnliche Geschichte von Opposition: Je weniger es dem Fußball-Anhänger Klopfleisch möglich war seine Leidenschaft zu leben, desto mehr begehrte er gegen die staatliche Bevormundung auf und umso größer wurde der Druck auf ihn und seine Familie.
Film von Jens Arndt
Gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur.
Erstsendung: 01.12.2021/rbb