Hauptstadt der Clubs -
Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver, freier gefeiert als hier. EXZESS Berlin - Hauptstadt der Clubs öffnet die Tür in diese sagenumwitterte Welt: Die 90-minütige Dokumentation erkundet das heutige Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur.
Eine Reise durch die Nacht
Berlin ist die Hauptstadt der Clubkultur. Orte wie das Berghain, der Tresor oder der KitKat-Club sind weltweit bekannt. Nirgends, so der Ruf, wird länger, exzessiver, freier gefeiert als hier. Der Film EXZESS Berlin - Hauptstadt der Clubs erzählt von Exzess und Rausch im Wandel der Zeiten – aus der Sicht derer, die die Berliner Nächte leben und geprägt haben.
Wie das artEmiss Tanz-Kollektiv, fünf Tänzerinnen, die in Clubs performen. Tanzen ist für sie Empowerment. Oder ASA 808. Der DJ, Musiker und Produzent kommt ursprünglich aus Mecklenburg und identifiziert sich als non-binary. Im Berliner Clubleben fühlt er sich frei.
Diese Freiheit – ein Mythos mit Tradition: Schon während der Zeit der deutschen Teilung ist das Nachtleben der Mauerstadt legendär. In Ost und West. Nach dem Mauerfall trifft sich in bröckelnden Industriebrachen und Kellergewölben eine neue Party-Generation. Gemeinsam nutzen sie die Freiräume des Übergangs. Feiern wird grenzenlos, zu Techno wird mehrere Tage durchgetanzt. Im KitKat-Club ist sexuelle Freizügigkeit Programm – bis heute.
Die Party geht weiter
Spätestens seit der Jahrtausendwende hat es sich auf der ganzen Welt herumgesprochen, dass die Nächte in Berlin länger und ausschweifender sind als anderswo. Je mehr Menschen feiern wollen, desto härter wird die Türpolitik. Kommerz und Gentrifizierung halten Einzug, das Clubsterben beginnt.
Als Gegenbewegung zur Kommerzialisierung öffnen in den 2010er Jahren Clubs wie das ://about blank. Verwaltet von einem gleichberechtigten Kollektiv mit feministischer Ausrichtung. Türsteherinnen bestimmen, wer reinkommt. Freiräume und Awareness gegen Gewalt, Diskriminierung und Grenzverletzungen werden immer wichtiger.
Nichts ist von Dauer in Berlin, auch nicht in der Nacht. Doch die Party geht weiter und wird von jeder Generation für sich neu entdeckt und erfunden. Während und nach der Corona-Pandemie entlädt sich die angestaute Feierlust in wilden Open-Air-Raves und noch schnelleren Beats. Auch die DJs des Kollektivs Pfandidos, alle zwischen 22 und 23 Jahre alt,
begannen mit illegalen Partys und bespielen mittlerweile bekannte Clubs wie das Suicide.
Sie repräsentieren eine neue Generation Berliner Club-Kultur: "Alle Leute identifizieren Techno mit: Du musst Drogen nehmen. Aber Rausch – das sind Glückshormone, und bei uns entstehen sie durch diese Musik, durch eine gute Anlage, durch die Leute um einen herum."
"EXZESS Berlin - Hauptstadt der Clubs" begibt sich auf eine Reise durch die Nacht und durch die Zeit, erkundet das heutige Berliner Nachtleben und erzählt zugleich aus fünf Jahrzehnten Clubkultur.
"EXZESS Berlin - Hauptstadt der Clubs" ist eine Produktion der solo:film GmbH im Auftrag vom rbb und ARD Kultur.
Erstsendung der 90-Minuten-Fassung: 10.01.2024/rbb