Jahresauftakt in Berlin -
Zu Silvester berührten viele Berliner früher gern mal ihren Schornsteinfeger, servierte die versierte Hausfrau Karpfen blau und die Lieben bekamen handgeschriebene Neujahrskarten. Der Film blickt zurück auf den turbulenten Berliner Jahresanfang in Ost und West.
Berliner suchten früher am Silvestertag Kontakt zum Schornsteinfeger ihres Vertrauens, denn seine Berührung verhieß Gutes für das neue Jahr. Andere vertrauten eher ihrem Blumenhändler und stellten sich für ein bisschen Glück ein vierblättriges Kleeblatt ins Wohnzimmer. Und so mancher hoffte, dass ihm ein Bleiklumpen die Zukunft verrät.
Während draußen das Feuerwerk den Himmel über der geteilten Stadt erleuchtete, servierte die Hausfrau drinnen Karpfen blau. Zum Nachtisch gab es häufig eine fettige Berliner Erfindung: Pfannkuchen im Rest der Welt als Berliner bekannt.
Früher wurden zum Jahresanfang noch Neujahrskarten verschickt und die Müllkutscher bekamen von dankbaren Anwohnern ihr Neujahrsgeld. Im Januar wurde es oft ganz schön kalt in Berlin. Das hielt tollkühne Eisbader aber nicht davon ab, kurz unterzutauchen. Die zahlreichen Rodler verwandelten viele Parks dann in gefährliche Pisten. Im Februar erfreute der Valentinstag Liebende und Floristen.
Auch Fasching spielte in Berlin schon immer eine Rolle, die richtigen Kostüme für die zahlreichen Bälle beschäftigten große und kleine Narren. Der Film blickt zurück auf die winterlichen 1950er, 60er, 70er, 80er und 90er Jahre und zeigt vergessene Aufnahmen aus dem Berliner Alltag in Ost und West.
Film von Stephan Düfel