Hinter den Kulissen von Berliner Auktionshäusern -
Ist die Luxus-Reisetasche aus Paris bei der Auktion erfolgreicher als ein antiker Schrank von 1726? Sind Briefmarken noch ein lukratives Sammelgebiet? Kann der Auktionator ein Rekordergebnis verkünden, nachdem er in einem Zwölf-Stunden-Marathon über 500 Objekte aus dem Erotikmuseum versteigert hat?
Für 4.000 Euro will Kristina Falina ein Silberetui der berühmten russischen Manufaktur Gustav Klingert aus dem 19. Jahrhundert verkaufen. Auktionshaus-Chef Christian Gründel bezweifelt stark, ob dieser Preis zu erzielen ist, lässt sich aber darauf ein. Wer wird bei der Auktion Recht behalten?
Bis 1727 lebten die Großeltern von Bodo Edler von der Planitz‘ in einem ostpreußischen Schloss. Hier stand auch ein beeindruckender UImer Schrank von 1726. Der Neuköllner Taxiunternehmer möchte sich von dem antiken Möbel trennen, weil er in eine kleinere Hochhauswohnung zieht. Doch wieviel ist die einst begehrte Antiquität heute noch wert?
Dagmar Dobrofsky gibt eine Reisetasche von Louis Vuitton in die Auktion. Das ist nicht ungewöhnlich. Manche Luxusprodukte werden immer mehr zu einer Wertanlage. Eine Handtasche von Hermés wurde 2018 für 244.000 Euro versteigert. Ganz so viel kann die Berliner Stylistin wohl nicht erwarten.
Die Sammlung aus dem Berliner Erotikmuseum von Beate Uhse zu versteigern, ist für das Auktionshaus alles andere als gewöhnlich: Keuschheitsgürtel und Phallus-Motive in allen Größen, Porzellantassen mit Sex-Motiven oder auch einst verbotene Bilder berühmter Künstler wie Heinrich Zille kommen unter den Hammer. Zwölf Stunden lang dauert der Bietermarathon. Kann der Auktionator Michael Lehrberger am Ende ein Rekordergebnis verkünden?
Eine ganze Kiste voller Briefmarken und Feldpostbriefen hat Frederick geerbt. War die Sammlung eine gute Kapitalanlage, wie sein verstorbener Großonkel glaubte? Fachleute sagen, der Briefmarkenmarkt sei schon vor Jahren zusammengebrochen. Kein gutes Omen für den 31-jährigen Theater-Konstrukteur.
Stephan Goebel führt in vierter Generation ein Pfandleihhaus an drei Berliner Standorten. Hier beleiht man für einen kurzfristigen Kredit Wertsachen wie Uhren, Goldschmuck, aber auch Handys. Löst der Kunde nach einer Frist von vier Monaten die Gegenstände nicht aus, werden sie versteigert.
Shlomit Mizrachi ist die wohl schillerndste Auktionatorin in Berlin und Brandenburg. Sie hat sich u. a. auf die Versteigerung von Pfandsachen spezialisiert. Jetzt hat sie als Geschäftsführerin das Auktionshaus übernommen.
Erstausstrahlung am 23.03.2020/rbb