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Tausende versuchen jährlich über Belarus nach Polen und damit in die EU zu kommen. Viele wollen hier einen Asylantrag stellen. In den dichten Wäldern der Grenzregion verschwinden dabei regelmäßig einige. Rekaut Rachid aus dem irakischen Erbil sucht seit drei Jahren nach seinem Neffen Mohammed. Polnische Freiwillige unterstützen ihn. Kann es Gewissheit geben?
Regelmäßig verschwinden Menschen in Grenzwäldern
Die Lage an der polnisch-belarussischen Grenze ist seit Jahren angespannt. Immer noch versuchen tausende Menschen über Belarus nach Polen und damit in die EU zu kommen. Viele wollen hier einen Asylantrag stellen. In den beinahe undurchdringlichen Wäldern der Grenzregion verschwinden dabei regelmäßig Menschen.
Rekaut Rachid aus dem irakischen Erbil sucht seit fast drei Jahren nach seinem Neffen Mohammed. Polnische Freiwillige unterstützen ihn bei dieser quälenden Aufgabe. Kann es Gewissheit geben?
Rekaut Rachid ist selbst vor über zwanzig Jahren aus seiner Heimatstadt Erbil nach Großbritannien geflüchtet. Vor drei Jahren ist sein Neffe Mohammed aufgebrochen, um ein neues Leben in Europa zu beginnen.
Etablierte Fluchtroute über Belarus
Trotz Abschottung, Aufrüstung und einem massiven Grenzzaun hat sich die Fluchtroute von Ländern wie Syrien, Jemen oder dem Irak über Belarus nach Polen etabliert, gezielt gefördert vom belarussischen Regime. Obwohl sie im Vergleich zu Mittelmeer und Atlantik verhältnismäßig sicherer scheint, gehen auch hier Menschen auf dem Weg nach Europa verloren. Manche kommen in den Wäldern und Sümpfen zwischen Polen und Belarus ums Leben, tausende Kilometer von ihren Heimatländern und ihren Familien entfernt.
Der damals 22-jährige Mohammed schickt seinem Onkel immer wieder Updates, Videos und Sprachnachrichten von seiner Route. Nachdem er vermutlich die Grenze von Belarus nach Polen überschritten hat, gibt es allerdings kein Lebenszeichen mehr. Rekaut und die Eltern des jungen Mannes im kurdischen Erbil machen sich allergrößte Sorgen. Doch als im Internet plötzlich ein Video auftaucht, nährt das ihre Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.
Immer wieder reist Rekaut von London ins polnische Podlachien, um die Suche voranzutreiben. Unterstützt wird er von einer Gruppe von Anwohnern. Sie unterstützt die Angehörigen bei der Suche und Identifizierung ihrer Familienmitglieder.
Polnische Abschiebung ins Ungewisse
Viele der Vermissten, so auch Mohammed, hatten vor ihrem Verschwinden Kontakt mit dem polnischen Grenzschutz. Berichte von Hilfsorganisationen weisen darauf hin, dass die polnischen Behörden immer wieder Migranten ohne Verfahren nach Belarus, und damit ins Ungewisse abschieben. Auch Mohammeds Spur führt nach Belarus. Wird es Rekaut endlich gelingen, seinen Neffen zu finden?
Film von Dawid Romanowski
Erstsendung: 13.11.2024/rbb