Spurensuche entlang des polnisch-deutschen Flusses -
Nach dem massenhaften Fischsterben in der Oder im Sommer 2022 reist das Team Kowalski vom rbb ein Jahr später noch einmal an die Orte der Umweltkatastrophe. Es trifft Angler, Fischer, Aktivisten, Landwirte, Wassersportler und Bergminenarbeiter. Viele von ihnen fürchten, dass schon bald wieder massenhaft Fische mit den Bäuchen nach oben in der Oder treiben könnten.
„Die Oder ist so salzig wie der Atlantik“, hat der Youtuber und Angler Grzegorz Marcinkiewicz festgestellt. Er ist regelmäßig auf dem Gleiwitzer Kanal unterwegs, um die Verschmutzung der Oder zu dokumentieren. Bergminen und Chemiefabriken leiten dort seit Jahren legal salzhaltiges Abwasser in den Grenzfluss ein. Einleitungen, Hitze und Trockenheit haben im Sommer 2022 zum Aufblühen der giftigen Goldalge und zu massenhaftem Fischsterben geführt.
Ein Team der rbb-Redakion "Kowalski" begleitet Menschen entlang der Oder, die am und vom Fluss leben: Angler, Fischer, Aktivisten, Landwirte, Wassersportler und Bergminenarbeiter. Viele von ihnen kämpfen noch immer mit den Folgen der Umweltkatastrophe. Was hat sich seit dem Fischsterben vor einem Jahr getan?
Die Reportage beginnt im Gleiwitzer Kanal und führt zu den aktuellen Algen-Hotspots bei Breslau und weiter zu Baustellen an der Oder. Der Film endet im polnischen Landschaftspark „Dolina Dolnej Odry“ bei Stettin. Naturschützer und Anwohner kämpfen hier gemeinsam für einen Nationalpark. Das Gebiet fungierte während der Umweltkatastrophe im Sommer 2022 als eine Art Filteranlage und bot Unterschlupf für zahlreiche Fische und Muscheln.
Reportage von Team Kowalski, Magdalena Szaniawska-Schwabe
Erstsendung: 26.07.2023/rbb