Neukölln wie es einmal war
In der neuen Folge von „Berlin wie es einmal war“ geht es in den alten Bezirk Neukölln. Wir zeigen einmalige Aufnahmen aus den 60er, 70er und 80er Jahren - Alltag zwischen Hermannplatz, Gropiusstadt, Britz und Rudow.
Neukölln ist West-Berlins größter Bezirk. Ur-Neuköllner, Zugezogene und Gastarbeiter sind hier Nachbarn. Wie fühlte sich die Stadt damals an?
In der „Neuen Welt“ an der Hasenheide spielt jedes Wochenende die Kapelle zum Tanz auf. Halb Berlin feiert hier bei Bockwurst, Bier und Wein. Die „Neue Welt“ ist der Amüsiertempel der kleinen Leute. Es gibt Polonaise und ordentlich eins auf die Nuss. Die Catch-Abende sind eine Attraktion.
Neukölln ist ein Arbeiterbezirk. In den Kneipen im Kiez ist freitags Lohntütenball. In Dreierreihen stehen die Arbeiter am Tresen und geben das aus, was sie die Woche über verdient haben. Nicht selten gehen sie spät in der Nacht ohne Geld nach Hause.
Neukölln wie es einmal war - eine Reise in die 60er, 70er und 80er Jahre. Wir erinnern an das legendäre Autokino an der Waltersdorfer Chaussee in Rudow, an das Spaßbad Blub an der Buschkrugallee und an die Eröffnung der Bundesgartenschau in Britz. 1985 schaut die ganze Republik nach Neukölln. Die BUGA mit ihren vielen neuen Gärten, künstlichen Seen und einer Parkeisenbahn soll Freude in die ummauerte Stadt bringen.
Viele Prominente und Einheimische erinnern sich an ihr Neukölln. Mit dabei sind die Schauspieler Gesine Cukrowski und Daniel Zillmann, Comedian Murat Topal, Neuköllns ehemaliger Bürgermeister Heinz Buschkowsky, Arno Funke alias Kaufhaus-Erpresser Dagobert, Kneipier Helmut Graeber, Drag Queen Juwelia Soraya, Stadtführerin Gül-Aynur Uzun, Müllerin Melitta Pasler, Pfarrerssohn Matthias Schönleber und Tanja Meiner, die es mit den Gropiuslerchen und dem Hit „Berlin, Berlin“ in die Hitparade schaffte.
Autor: Svenja Weber