Oma kocht am besten
Indisches Knusperhähnchen und Quarkbombe
Wenn durch Oma Lydias Küche der Duft von Curry, Koriander und Nelken zieht, dann schlägt Sophias Herz höher. Die 27-jährige Bürokauffrau mag besonders, wenn ihre Oma aus Wildberg im Nordschwarzwald indisch kocht. Ganz oben auf der Hitliste steht Hähnchen im Knuspermantel mit würziger Marinade und Schmorgemüse. Auch der Nachtisch ist klar - Omas Quarkbombe, das Lieblingsgericht der Enkel.
Sophia will lernen, ihre Lieblingsgerichte nach Omas Vorbild zu kochen. Zum Testessen lädt sie neben den Großeltern auch Eltern, Tante, Onkel und Freunde ein. Ihr Menü hält einige Tücken bereit. Wird die Quarkbombe rechtzeitig schnittfest? Wie zerlegt die Oma ein Bauernhof-Hähnchen? Welche Gewürze lassen Hähnchen und Gemüse indisch schmecken?
Sophia hat eine eigene Wohnung und konnte daher erste Kocherfahrung sammeln. Die Großeltern Lydia und Fritz Schanz wohnen nur ein paar Straßen von ihrer elterlichen Wohnung entfernt. Alle drei Generationen verbindet ihr Engagement in der evangelischen Kirche. Oma und Opa hatten sich auf einer Kirchenfreizeit kennengelernt, heirateten und bekamen vier Söhne. Dann gründeten sie ein Unternehmen für Bildungsreisen zu den Wurzeln des Christentums, darunter in die Türkei und nach Israel.
In den 70er Jahren lernte Familie Schanz einen jungen Inder kennen, der damals in Tübingen Theologie studierte. Daraus entstand eine lebenslange Freundschaft. Heute leitet er in seiner Heimat als evangelischer Bischof eine Kirchengemeinde mit einem Kinderheim, einem Krankenhaus und einer Ausbildungsstätte für junge Frauen und Männer. Viele Spendengelder kommen aus Wildberg und weiteren Kirchengemeinden in Baden-Württemberg.
Sophia bewundert ihre Großeltern, ihr Engagement, ihre Reiselust und Weltoffenheit. Und ganz praktisch hat sie ja auch was davon, das indische Knusperhähnchen mit Curry-Gemüse zum Beispiel. Denn für dieses Rezept ließ sich Oma auf ihren Reisen inspirieren.