Liebling Kreuzberg (11)
Die Abkassierer - Fernsehserie BRD 1988
Ein ungewöhnlicher Erpressungsfall beschäftigt Rechtsanwalt Robert Liebling. Kultserie mit Manfred Krug.
Der rbb hat die Folgen von "Liebling Kreuzberg" sehr behutsam mit Hilfe Künstlicher Intelligenz bearbeitet. Das Bildrauschen der technisch in die Jahre gekommenen Sendungen wurde reduziert, die Schärfe leicht verbessert. Den Inhalt der Serie verändert hat die KI-Software nicht. Die Farbgebung wurde nicht angetastet. Es wurde nichts weggelassen, nichts hinzugefügt. Alle Dialoge und Szenen entsprechen 1:1 dem Original. Auch das ursprüngliche 4:3 Bildformat ist selbstverständlich geblieben.
Herr Bonk, wohlhabender Inhaber von Antiquitätengeschäften, hatte Herrn Kniebis, einem Obdach- und Arbeitslosen, 5000 DM bezahlt, damit dieser für ihn eine viermonatige Gefängnisstrafe absaß. Nun versucht der, Herrn Bonk zu erpressen. Man darf gespannt sein, was Liebling zu dieser Situation einfällt. Auch Lieblings Kollege Arnold hat diesmal einen Fall an der Hand, der kaum vor Gericht zu einem guten Ende zu bringen ist: Herr Maiwald wurde von Fluchthelfern aus der DDR nach West-Berlin gebracht. Als er dort ankam, zwang man ihn durch Drohungen und Tätlichkeiten, einen Vertrag über 50.000 DM zu unterschreiben - statt der ursprünglich vereinbarten 30.000 DM. Zeugen für Maiwald gibt es nicht. Der Vertrag ist rechtsgültig. Arnold bedarf da einer besonderen Überredungskraft, um seinem Mandanten zu helfen.
Das rbb Fernsehen sendet an diesem Samstag zwei weitere Folgen von "Liebling Kreuzberg" - einer (West-)Berlin-Serie par excellence. "Liebling Kreuzberg", in der ARD erstmals ausgestrahlt ab dem 17.02.1986, wurde Kult. Insgesamt brachte es die Serie in fünf Staffeln auf 58 Folgen. Die Staffeln 1 bis 3 spielten in Kreuzberg mit der Kanzlei-Adresse Planufer 94, nach der Wende dann befand sich die neue Kanzlei in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg. Auch in dieser Folge sind es die interessanten Berlin-Bilder, die bunten Achtziger im wilden Kreuzberg, die neben der amüsanten Handlung um den liebenswert faulen, gern unkonventionelle Wege gehenden Macho-Anwalt Robert Liebling viel Sehenswertes bieten. Sehenswertes, das es heute im Stadtbild zum Teil nicht mehr gibt. Die Serie ist ein wunderbares Zeitzeugnis (West-)Berlins einige Jahre vor dem Mauerfall und lebt einen echt-berlinischen Ton - ein Verdienst auch eines vielschichtigen Darsteller-Ensembles, allen voran natürlich Manfred Krug in einer seiner Paraderollen. Die höchst unterhaltsamen Drehbücher mitten aus dem prallen Kreuzberger Leben schrieb Manfred Krugs langjähriger, enger Freund Jurek Becker. Die gezeigten Fälle basierten zum Teil auf realen Fällen.
Die Folge 12 folgt im Anschluss. "Liebling Kreuzberg" ist Teil der rbb-Reihe "Viertel Neun - Filme aus Ost und West", in der Publikumsliebling Ulli Zelle jeden Samstag um 20:15 Uhr im rbb Fernsehen Film-Schätze aus den Archiven des DDR-Fernsehens und des SFB präsentiert.
Rechtsanwalt Robert Liebling: Manfred Krug
Rechtsanwalt Giselmund Arnold: Michael Kausch
Paula Fink: Corinna Genest
Senta Kurzweg: Anja Franke
Staatsanwältin Rosemarie Monk: Diana Körner
Mama Elfriede Liebling: Karin Hardt
Oliver Bonk: Tilo Prückner
Herr Kniebis: Wolf-Dietrich Sprenger
Bodo Maiwald: Hans Georg Panczak
Musikalische Leitung: Klaus Doldinger
Kamera: Klaus Eichhammer
Buch: Jurek Becker
Regie: Werner Masten