Vier kriegen ein Kind
Fernsehfilm Deutschland 2015
Endlich schwanger! Für die Hamburger Literaturdozentin Neele und ihre Lebenspartnerin, die Zahntechnikerin Steff, geht damit ein Traum in Erfüllung. Schon lange wünschen sich die beiden ein Kind. Allerdings werden die Pläne von künftiger Mama-Mami-Baby-Dreisamkeit jäh zerstört – denn wie sich herausstellt, kam es bei der künstlichen Befruchtung zu einer folgenschweren Verwechslung: Der Erzeuger ist nicht der sorgsam ausgesuchte junge Samenspender ohne Vaterambitionen, sondern der freundliche Kalle, der mit seinem Mann Jens ebenfalls vom eigenen Nachwuchs träumt. Da die Leihmutter des sympathischen Männerpaares im letzten Moment einen Rückzieher machte, sehen die beiden in der Verwechslung eine Art Fügung des Schicksals. Sie freuen sich schon darauf, dem Mutterpaar als aktive Väter zur Seite zu stehen - am liebsten Wand an Wand im gemeinsamen Vorstadt-Doppelhaus.
Steff und Neele fallen angesichts dieser Idee aus allen Wolken. Für die beiden ist allein schon der Gedanke an eine geteilte Fürsorge der reinste Alptraum. Sie sehen in dem Sportreporter Kalle und dem Makler Jens lediglich zwei schwule Spießer mit gänzlich anderen Lebenseinstellungen. Vor allem Neele lässt nichts unversucht, um die lästigen Kindsväter zu vergraulen. Erst nach einigen Reibereien und verbalen Scharmützeln wird dem ungleichen Vierergespann klar, dass es bei der Sache nicht um persönliche Interessen gehen darf, sondern um ihr gemeinsames Kind: Statt Gezeter und Gezerre ist Kooperationsbereitschaft gefragt. Und tatsächlich stellt sich mit der Zeit ein gegenseitiges Vertrauen und so etwas wie ein "Vier"-Gefühl ein.
Doch es kommt anders - und die angehende Patchwork-Regenbogenfamilie wird vom Schicksal auf eine harte Probe gestellt.
Die Kinderwünsche gleichgeschlechtlicher Paare sind ein hochaktuelles, oft umstrittenes Thema. Die Gesellschaftskomödie "Vier kriegen ein Kind" zeigt mit hintersinnigem Humor, aber auch ernsteren Untertönen, dass gute Elternschaft in allererster Linie eine Frage der Herzensbildung ist. Drehbuchautor Volker Krappen und Regisseur Matthias Steurer zeichnen die vier Hauptfiguren mit einem feinen Gespür für charakterliche Eigenheiten und in einer gelungenen Balance aus Lebensnähe und sanft-ironischer Überzeichnung.
Neele Martins: Christina Hecke
Steff Breuer: Friederike Kempter
Jens Schmitz: Marc Hosemann
Kalle Schmitz: Christian Näthe
Brigitte Breuer: Ramona Kunze-Libnow
Henry Breuer: Hans-Heinrich Hardt
Dorit: Dagmar Leesch
Gesche: Theresa Berlage
Guntram: Christian Concilio
Lara: Victoria Fleer
Enie: Mersiha Husagic
Manuel: Bernd-Christian Althoff
Thomas: Manuel Ettelt
Sachbearbeiter: Stephan A. Tölle
Musikalische Leitung: Andreas Lonardoni, Michael Klaukien
Kamera: Maximilian Lips
Drehbuch: Volker Krappen
Regie: Matthias Steurer