70 Jahre Filmuni Babelsberg -
Vielfach preisgekrönter Kurzfilm von Michael Fetter Nathansky.
In Gabis Leben hat sich eine zähe Leere eingeschlichen. Sie regt sich nicht einmal mehr auf, wenn ihr Ehemann sie betrügt. Ihre Schwester ist hochschwanger und gestresst und wälzt auch so einiges auf Gabi ab. Zu allem Überfluss übernimmt Gabi, nach einem Rohrbruch im Altersheim, auch noch die Pflege ihres senilen Vaters.
Einzig in ihrem Job als Fliesenlegerin gibt es jemanden, der sie beachtet, der sie anschaut und mit ihr redet. Denn Azubi Marco schafft es nicht, sich von seiner untreuen Freundin zu trennen. In den Arbeitspausen probt er deshalb mit Gabi, wie er sich von seiner Freundin trennen könnte, ohne wieder schwach zu werden.
Auch wenn Gabi anfangs wenig begeistert von der Idee dieses Spiels ist, findet sie nach und nach Gefallen daran, das Alltägliche zu inszenieren. Sie probiert verschiedene Gefühlslagen aus, verschiedene Gabis: die Gabi, die sich nie beschwert, die Gabi, die weint, die Gabi, die nur noch schweigt.
Michael Fetter Nathanskys Film „Gabi“ war 2017 auf der Berlinale in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ zu sehen.
Gabi
Kurzfilm Deutschland 2017
Gabi (Gisa Flake)
Marco (Florian Kroop)
Gabis Schwester (Britta Steffenhagen)
Edgar (Martin Neuhaus)
Vater (Werner Prieß) u.a.
Musik: Anna-Marlene Bicking
Kamera: Clara Rosenthal
Buch und Regie: Michael Fetter Nathansky