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Regisseur Philipp Stölzl rückt den Glauben an die Unbesiegbarkeit des Geistes im Kampf gegen den Faschismus in den Vordergrund seines packenden wie preisgekrönten Dramas. Kongenial liefern sich die Hauptdarsteller Oliver Masucci und Albrecht Schuch in ihren Figuren ein abgründiges Psycho-Duell, das weit über eine Partie Schach hinausgeht.
Österreich, 1938. Der Wiener Lebemann Dr. Josef Bartok verdrängt die Gefahr der NS-Machtübernahme. Erst kurz vor dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich entschließt er sich zur Flucht. Während seine Frau Anna entkommt, gerät Bartok in die Fänge der Nazis.
Gestapo-Offizier Böhm möchte den Notar mit Isolationshaft zwingen, die Nummernkonten vermögender Mandanten preiszugeben: kein Gespräch, nichts zu lesen, keine Beschäftigung. Tage, Wochen und Monate vergehen. Als Bartoks Widerstandskraft schwindet, bekommt er ein Buch über Schachpartien in die Hände. Diese unverhoffte Nahrung für seinen ausgehungerten Geist löst ein Schachfieber aus und zieht ihn in neue Abgründe.
Zu seinem ersten Schachspiel mit einem Gegner kommt es Monate später auf der Überfahrt ins Exil. An Bord des Kreuzfahrtschiffes von Owen McConnor trifft Bartok auf den amtierenden Weltmeister Czentovic (Albrecht Schuch), dessen Manager Koller eine Partie arrangiert. Nun beginnt ein Spiel, an dem Bartok zu zerbrechen droht.
Den Glauben an die Unbesiegbarkeit des Geistes im Kampf gegen den Faschismus rückt Regisseur Philipp Stölzl („Nordwand“, 2008; „Ich war noch niemals in New York“, 2019) ins Zentrum seiner filmischen Interpretation von Stefan Zweigs „Schachnovelle“. Hauptdarsteller Oliver Masucci („Enfant Terrible“, 2020) flüchtet sich als unbeugsamer Intellektueller in ein Schachfieber, um sich den psychologischen Qualen der Isolationshaft zu entziehen. Seine Gegenspieler verkörpert Albrecht Schuch („Lieber Thomas“, 2021; „Im Westen nichts Neues“, 2022) in einer Doppelrolle: zunächst als kultiviert auftretender Gestapo-Offizier im Psychoduell und später als geheimnisvoller Weltmeister in einer realen Schachpartie. Die preisgekrönte und bildstark inszenierte Kinoproduktion ging bei den Oscars 2022 als bester Auslandsfilm ins Rennen.
Schachnovelle
Spielfilm Deutschland 2021
Dr. Josef Bartok (Oliver Masucci)
Franz Josef Böhm / Mirko Czentovic (Albrecht Schuch)
Anna Bartok (Birgit Minichmayr)
Johann Prantl (Andreas Lust)
Alfred Koller (Samuel Finzi)
Gustav Sailer (Lukas Miko)
Barkeeper Willem (Joel Basman)
Schutzmann (Moritz von Treuenfels)
Dr. Fink (Johannes Zeiler)
Dr. Swoboda (Clemens Berndorff)
Fridl (Luisa Céline Gaffron)
Owen McConnor (Rolf Lassgård) u.a.
Musik: Ingo Ludwig Frenzel
Kamera: Thomas Kiennast
Buch: Eldar Grigorian
Regie: Philipp Stölzl