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Winterlinge gehören zu den Ersten, die im Vorfrühling blühen. Ihre Blütezeit reicht von Ende Januar bis März. Wir besuchen Winterling-Sammler Hagen Engelmann.
Wo wachsen Winterlinge am besten?
Winterlinge gedeihen am besten auf nährstoffreichen, lockeren Lehmböden und im lichten Schatten und erscheinen häufig vor den Schneeglöckchen und vor allem: sie duften. Dennoch finden sie in vielen Gärten kaum Beachtung.
Hagen Engelmann: Ein Sammler aus Leidenschaft
Der Cottbuser Landschaftsplaner Hagen Engelmann sammelt die kleinen Knollengewächse mit Leidenschaft. Neben der bekannten Wildform Eranthis ‚hyemalis‘ gibt es weitere Arten und Sorten. Bei dem ‚Zitronenfalter‘ erinnert die gelbe Farbe an reife Zitronen. Gefüllt die Sorte: ‚Flore pleno‘. Frischgelb: Die ‚Uckrower Frühlingssonne‘, benannt nach einer Brandenburger Gärtnerei, die einst Winterlinge in ihrem Sortiment hatte. Mit roten Stielen präsentiert sich die frühe Sorte ‚Winterzauber‘. Etwas später erscheint ‚Tubergenii‘ mit bronzefarbenem und stark geschlitztem Laub. Dunkler fast ins Orange geht die Sorte ‚Schlyters Orange‘. Blassgelb dagegen zeigt sich ‚Schwefelglanz‘.
Bei intensiver Sonne locken die farbenfreudigen Winzlinge auch die ersten Bienen aus dem Winterschlaf. Für den Sammler ist allerdings der fast grüne Winterling das Top-Model. So ein Pflänzchen kostet allerdings an die einhundert Pfund und man bekommt diese Rarität nur in Monksilver in England.
Wie werden Winterlinge gepflanzt?
Am beliebtesten in Brandenburg ist und bleibt der heimische Eranthis ‚hyemalis‘. Man bekommt ihn im Frühjahr in den meisten Gärtnereien, im Herbst gibt es ihn als Knolle. Frisch gekauft sollte man die Knollen ein bis zwei Tage ins Wasser legen, damit sie quellen können und nicht in trockenem Zustand zum Anwurzeln in die Erde kommen. Bis sich jedoch unter Bäumen und Sträuchern ein gelber Teppich ausgebreitet hat, müssen einige Gartenjahre ins Land gehen. Auch wenn sich der Winterling selber aussamt. Im ersten Jahr erscheinen nur die klitzekleinen Sämlinge, im zweiten Jahr zeigen sich kleine rosettenförmigen Blätter. Und gelb wird er erst im dritten Jahr.
Obwohl er klein ist, kann er sich im Laufe der Zeit so ausbreiten, dass er ganze Flächen erobert.
Beitrag von Martina Hiller