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Florian Herm und Bruder Maurice sind auf der Suche nach den besten Hanfblüten. Schön groß sollen sie sein und vor allem: das richtige Geschlecht haben. Weibliche Pflanzen beinhalten mehr Cannabinoide. Cannabinoide sind auch im Nutzhanf ein wertvoller Wirkstoff. Aus den Blüten machen die Hanfbauern zum Beispiel Tee. Aber auch die männlichen Blüten dürfen wachsen.
Im Rauschhanf-Anbau tötet man die männlichen Pflanzen, damit die Weibchen nicht bestäubt werden und keine Samen bilden. Florian Herm nutzt jedoch am liebsten die ganze Pflanze. Denn die Samen werden als Lebensmittel verwendet. Auch für die Hanfblätter und die Stängel zum Beispiel hat Florian Herm nach der Ernte Verwendung.
Für den Hanfbauer ist Hanf einfach die beste Pflanze der Welt, weil man sie so vielseitig einsetzen kann: gesundes Essen, medizinische Wirkung, Bodenverbesserung, CO2-Aufnahme und dazu ein riesen Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten als Lebensmittel, als Baustoff, viel besser als Baumwolle, viel besser als Holz für Papier. Und sie wird viel zu wenig benutzt. Die gesammelten Blüten werden später auf dem Hof getrocknet.
Als „Die Hanflinge“ haben Florian Herm und seine Freundin Cina vor zehn Jahren angefangen, Nutzhanf anzubauen. Seitdem wächst das Familienunternehmen. Mittlerweile bewirtschaften die Hanflinge 20 Hektar Prignitzer Boden. Am Anfang war es nur ein Acker.
Der THC-Gehalt, also das, was den Rausch verursacht, darf bei Nutzhanf nicht höher als 0,2 Prozent sein. Aber man kann auch ganz einfach erkennen, dass hier keine Drogen wachsen.
Alles wird mit Hand geerntet. Da gibt es keine Kompromisse. Schließlich leben sie von der Qualität ihrer Hanfprodukte. Proteinreiche Hanfsamen, Hanföl, Hanfmehl zum Backen. Alles Bio und komplett aus eigener Produktion. Auch der Blütentee.
Beitrag von Steffi Stoye