Dokumentarfilm 2017 von Jochen Hick -
Das Werbebild Berlins zehrt allzu gerne von einem subkulturellen Lebensgefühl, dessen Ursprung in den Mauerjahren West-Berlins liegt. Großen Anteil daran hat eine queere Szene, aus der nicht nur eine energiegeladene Partykultur, eine sexuelle Vielfalt, das Berghain oder der CSD entstand.
Auch Organisationen wie das Schwule Museum, die AIDS-Hilfen, der Teddy Award oder Zeitschriften wie die Siegessäule haben ihre Wurzeln vor 1989.
Dabei hatten die Schwulen in West-Berlin bis 1969 unter Paragraph 175 zu leiden. Es gab Verurteilungen und Razzien in Bars, doch das schwule Leben ließ sich nicht unterdrücken. West-Berlin wurde zur schwulen Metropole.
Für Viele schien Ende der Siebziger die Zeit der größten sexuellen und politischen Freiheiten und einer gesellschaftlichen Durchmischung, egal ob homo-, trans- oder heterosexuell. Und dann kam AIDS, die Krankheit traf Berlin wie keine andere Stadt in Deutschland.
"Mein wunderbares West-Berlin" beschreibt das Leben von Schwulen im Westteil der Stadt, vom Kriegsende bis zum Mauerfall - mit vielen aktuellen politischen Bezügen. Politische Aktivisten, Partygänger, Lebenskünstler, Clubbetreiber, Musiker, ein Modemacher, ein DJ und ein Visagist zeichnen mit ihren Lebensgeschichten und Erlebnissen ein lebendiges Bild der damaligen Szene. Eine lebendige und kurzweilige Zeitreise durch das andere West-Berlin entsteht.
"Mein wunderbares West-Berlin" erkundet die historischen Wurzeln und die Faszination einer Stadt, die bis heute ein Traumziel und Fluchtpunkt vieler schwuler Männer aus der ganzen Welt ist.
Eine Galeria Alaska Productions in Koproduktion mit dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, gefördert von Medienboard Berlin-Brandenburg, Deutscher Filmförderfonds, MFG Filmförderung Baden-Württemberg, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.
Der Film entstand im Rahmen der Initiative LEUCHTSTOFF.
Film von Jochen Hick
Länge 90 min. / 16:9 / Farbe und SW / Stereo 5.1
Stabangaben
Buch, Regie; Produzent: Jochen Hick
Kamera: Alexander Gheorghiu & Jochen Hick
Schnitt: Thomas Keller
Historische Beratung: Karl-Heinz Steinle
Produktionsleitung: Hermann Hick & Ursula Scheid
Produktionsleitung rbb: Rainer Baumert
Redaktion: Rolf Bergmann (rbb)
Erstsdendung: 28.07.2019/rbb