Brandwache mit Drohne - Feuerwehr erneut im Löscheinsatz bei Fabrikhalle in Berlin-Lichterfelde

Mo 06.05.24 | 16:53 Uhr
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Archivbild: Großbrand in Berlin Lichterfelde in einem Industriekomplex der Diehl Group. (Quelle: imago images/Schwarz)
Bild: imago images/Schwarz

Eigentlich sollte am Montag mit dem Abriss begonnen werden - doch daraus wird vorerst nichts: Die Berliner Feuerwehr ist erneut im Einsatz bei der am Freitag in Brand geratenen Fertigungshalle in Lichterfelde. Viele Fragen sind offen.

Nach dem Großbrand in einer Fabrikhalle für Metalltechnik in Berlin-Lichterfelde ist die Feuerwehr am Montag erneut zum Brandort gerufen worden.

Wie ein Sprecher dem rbb bestätigt hat, kam es zu einer Rauchentwicklung. Demnach fingen zwischenzeitlich kleine Glutnester wieder Feuer, sind mittlerweile aber wieder gelöscht. Da das Gebäude weiterhin nicht betreten werden könne, wurde von außen gelöscht. Mit Drohnen werde versucht, die Glutnester zu orten und zu kühlen, so der Sprecher weiter. 28 Kräfte seien vor Ort im Einsatz, hieß es weiter.

Die Feuerwehr hat nach eigenen Angaben eine Brandwache eingerichtet. Ein Löschfahrzeug mit sechs Feuerwehrleuten bleibe bis zum Montagabend vor Ort, um schnell eingreifen zu können, sollten weitere Glutnester aufflammen.

Am Morgen hatte es noch geheißen, die Löscharbeiten seien beendet. Zudem war ein Unternehmen mit den Abrissarbeiten beauftragt worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presseagentur. Insgesamt waren bisher 200 Feuerwehrleute an mehreren Tagen im Einsatz.

Am Sonntag hatten Feuerwehrleute alle zwei Stunden zwecks eines möglichen Neuaufflammens Ausschau gehalten. Mit Wasser kam man nicht an die Glutnester heran, sagte ein Feuerwehrsprecher dem rbb.

Zur Brandursache könne die Polizei noch immer keine Angaben machen, hieß es von der Berliner Polizei. Das Brandkommissariat des Landeskriminalamtes habe die Ermittlungen übernommen.

Prüfung auf mögliche Giftstoffe

Das Feuer war am Freitagvormittag ausgebrochen. Ein Technikraum im ersten Obergeschoss eines Fabrikgebäudes brannte in voller Ausdehnung. Nach Angaben eines Sprechers von Diehl Metall, zu der das in Brand geratene Werk gehört, beschränkte sich das Feuer auf eine Halle.

Dank der Feuerwehr habe sich der Brand nicht ausgebreitet. Alle Menschen hatten den Angaben zufolge den Ort selbstständig verlassen können. Die Feuerwehr hatte vorsorglich eine amtliche Gefahrenmitteilung herausgegeben. Die weithin über Berlin sichtbare Rauchwolke enthielt aber keine gefährlichen Stoffe mehr. Nun muss geprüft werden, ob möglicherweise Gefahrenstoffe mit dem Löschwasser in den Boden gelangt sein könnten.

Diehl-Standort in Berlin soll erhalten bleiben

In der Halle wurden Teile für die Autoindustrie beschichtet. Der Betrieb ist Teil der Diehl-Gruppe, die auch Waffen produziert. Das Berliner Unternehmen gehört zum Teilkonzern Diehl Metall, Rüstungsgüter seien dort aber nicht produziert worden, sagte Unternehmenssprecher Michael Fitz.

Das Unternehmen arbeite nun "mit Hochdruck" daran, den Betrieb in Berlin-Lichterfelde möglichst schnell wieder aufnehmen zu können, so Fitz. Neben dem Abriss soll das Gelände gemeinsam mit den betreffenden Behörden gesichtet werden. Der Firmenstandort in Berlin-Lichterfelde soll dem Unternehmenssprecher zufolge bestehen bleiben.

Je nach Ergebnis der Begutachtung des Geländes soll die Halle entweder wieder vollständig aufgebaut oder die betreffende Produktion in einer anderen Halle ersetzt werden.

Großbrand einer Fabrik in Berlin-Lichterfelde

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.05.2024, 10 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Die Brandursache wird wahrscheinlich nicht geklärt werden, außer durch Zeugenaussagen, also von dem Personal, welches sich zu Beginn des Brandes anwesend war. Wie hier schon gesagt wurde, es ist eine Galvanik. Das bedeutet, dort ist gerade aus elektrischer Sicht eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Brand gegeben. Gleichrichter, Bäderheizungen, Schütze im Schaltschrank usw.. Viel fataler sind die Folgen daraus! Das ist das große Problem. Leute, die schon einmal in einer Galvanik gearbeitet haben wissen, wie viele verschiedene Chemikalien dort zum Einsatz kommen. M.M.n. ist die gesamte Umgebung erheblich kontaminiert. Ich hoffe sehr, das zu diesem Thema seitens Behörden nichts vertuscht wird...

  2. 26.

    Es liegt doch wirklich auf der Hand, daß ein Brandanschlag die Ursache des Brandes war. Das wird sich nach den Untersuchungen herausstellen. Das der Betrieb Teile zur Unterstützung der Ukraine herstellte, zeigt doch, wer an der Zerstörung der Firma Interesse hatte. Und welche Partei kann schon dahinter stecken? Alles klar, Herr Kommissar!

  3. 25.

    Andere Betriebe halten sich auch eine Werksfeuerwehr. Je nach Grösse und Standort einigt man sich auch mit den Gemeinden.

  4. 23.

    Der Eigentümer sollte klarstellen, was da produziert wurde und zumindest glaubwürdige öffentlich-rechtliche Sender keine Spekulationen anstellen zu Waffen, Rüstungen, Kriegsgerät etc. Beim Wiederaufbau sind öffentliche Beteiligungen wahrscheinlich. Außerdem will man sicher ein paar Fördermittel von Land und Bund. Ansonsten steht die Fabrik dann woanders und dort entsteht noch ein neuer Baumarkt oder Gebrauchtwagenparkplatz.

  5. 22.

    So frisch soll die Luft ja nicht mehr gewesen sein. Vor dem Aufenthalt im Freien wurde für weite Teile Berlins und Brandenburgs sogar gewarnt.

  6. 21.

    Sie sind definitiv etwas ganz Großem auf der Spur. Bleiben sie am Ball!

  7. 20.

    Wurde jetzt ja schon mehrfach von Kommentierenden erwähnt, dass der Brand erst gelöscht werden kann, wenn das Gebäude bzw. das, was von ihm übrig ist, auseinandergezogen wird. Wenn keine Feuerwehrleute ins Gebäude kommen können, wie sollen denn Brandermittler da rein?! Für alles andere gibt es genügend Foto- und Videomaterial. Schwer vorstellbar, dass in Berlin etwas schnell geht? Die Begründung für eine Verschwörung!! Ich lach mich schlapp..
    Bitte weniger krude Telegramkanäle verfolgen.

  8. 19.

    Schon komisch. .. Die brandursache ist noch nicht ermittelt und schon stehen die Bagger da und wollen alles abreißen. ... Was soll denn da vertuscht werden. .. geht mir alles bißchen schnell. .. zu schnell für Berlin auf jeden Fall

  9. 18.

    Jedes Jahr brennen 2-3 Galvaniken in Deutschland. Wie vor 3 Jahren bei Hettich in Marienfelde. Defekter Heizstab, defekter Gleichrichter oder menschliches Versagen. Sowas passiert immer wieder. Aufgrund der ganzen Gefahrstoffe kann man in einem solchem Fall nur von außen (mit größtmöglicher Distanz) löschen. (Da sind später wieder aufflammende Glutnester nichts besonderes). Eigenschutz geht vor. Einen Dank an alle Firefighter. Good Job

  10. 17.

    Was wird einem denn da "vorgegaukelt"? Es ist noch nichts genaues bekannt und es wurde deshalb offiziell auch noch nichts verlautbart, also müssen Sie da auch nichts von "vorgegaukelt" raunen.

  11. 16.

    Es wurde mehrfach erwähnt, dass es sich um einen sogenannten Störfallbetrieb handelt. Deswegen kann die FW die Anlage auch und hat dort regelmäßig Übungen. Es ist klar, dass in solchen Betrieben die Risiken erhöht sind. Galvanische Arbeiten sind eben riskant.

  12. 15.

    Der ganz normale Wahnsinn.
    Es brennt ein Müll Eimer und das Feuer wird ertränkt.
    Es gibt ein Groß-Schaden-Ereignis und das Feuer bzw. die Energie steckt noch im Schutt und eine wirksame Brand-Bekämpfung kann erst erfolgen, wenn ein Bagger oder Radlader den Schutt so frei legt, dass die zuständige Feuerwehr an die Stelle kommt und wirksam nachlöscht. Normaler Standard nach einem Großbrand.
    Das es immer Leute gibt, die spekulieren, kommt stets hinzu. Ob mit halbgaren Wahrheiten oder mit Fragen dar stimmt etwas nicht.
    Ja, das etwas nicht stimmt, könnte auch die Frage selbst sein. ...
    Der örtliche zuständige Feuerwehr wünsche ich eine gute Hand, zügig die Energie aus der Baustelle zu bekommen.

  13. 14.

    Auch Fabriken, die Rüstungskonzernen gehören, sind nicht vor Feuer gefeit. Wie dem RBB-Beitrag zu entnehmen ist, hat mittlerweile das Brandkommissariat des LKA die Ermittlungen übernommen. Mit Ihrem Spezialwissen ("Hab auch schon gesagt, daß uns da was vorgegaukelt wird.") können Sie sicher zu einem Erfolg der Untersuchungen beitragen.

  14. 13.

    Es sind ja eher 2 getrennte Abteilungen. Warum sollte gerade im Gebäude mit Galvanik so etwas geschehen sein. ? Mehr Sicherheitsvorschriften und Belehrungen täten überall gut.

  15. 12.

    Das muss man nicht recherchieren, das stand auch bereits in den Zeitungen. Deshalb aber gleich indirekte Vermutungen zum Weltgeschehen herzustellen, ist vorschnell.
    Manchmal gibt es auch einfach nur technische Defekte oder fahrlässiges Handeln. Einfach mal abwarten, was die Untersuchungen bringen und was wie demnächst gesagt wird.

  16. 11.

    Sag Ichs nicht? Genau. Sie ,müssen mal recherchieren wer den Betrieb besitzt! Hab auch schon gesagt, daß uns da was vorgegaukelt wird.

  17. 10.

    Im tv habe ich bis heute Nix gesehen warum

  18. 9.

    Mir kommt dieser ganze Brand sehr suspekt vor. Zumal das ein Zuliefererbetrieb für die Rüstungsindustrie sein soll. Vielleicht vorsätzliche Brandstiftung.....

  19. 8.

    Im Ernst? Draußen scheint die Sonne, warum gehen Sie nicht mal vor die Tür an die frische Luft, die wirkt Wunder.

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