Gefährliche Gedanken – Der Wisschenschaftstalk mit Jörg Thadeusz © rbb/Gundula Krause
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Der Wissenschafts-Talk bei rbbKultur. Mit Jörg Thadeusz. - Gefährliche Gedanken

Was bewegt die Menschen, die unsere Welt weiterdenken und die Grenzen des Wissens verschieben? Und sind wir darauf vorbereitet, neben neuen Erkenntnissen auch neue Zumutungen zu erfahren?

Bahnbrechende Forschung und ihre Folgen für die Welt, ein Science-Talk mit Jörg Thadeusz.

Gefährliche Gedanken – Der Wisschenschaftstalk mit Jörg Thadeusz © rbb/Gundula Krause
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Was gut riecht, muss uns verdächtig vorkommen

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Andrea Büttner

Gerüche sind flüchtig und doch wichtig - das wissen nicht nur die Konzerne, die künstlichen Brotduft vor den Läden verströmen, in denen sie fabrikgefertigte Massenware unter die Leute bringen. Unser Geruchssinn wirkt unbewusst, aber mächtig, denn er ist mit unserem Emotionszentrum und unserem Gedächtnis verbunden. Er spielt nicht nur zur Weihnachtszeit eine wichtige Rolle, sondern auch in der Liebe. Und Gerüche verändern sich - andere Länder, andere Zeiten, andere Gerüche ...

Im Projekt Odeuropa erforschen 40 Wissenschftlerinnen und Wissenschftler aus ganz Europa die Gerüche der Vergangenheit. Denn anhand verschiedener Informationen über die Umgebung (z.B. Bevölkerungsdichte, Tierhaltung, Handwerksansiedlungen) lässt sich der Geruch der Vergangenheit rekonstruieren.

Prof. Dr. Andrea Büttner leitet seit 2017 leitet den Lehrstuhl für Aroma- und Geruchsforschung an der 
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist geschäftsführende Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV).

https://www.ivv.fraunhofer.de/de/ueber-uns/institutsleitung/andrea-buettner.html

https://odeuropa.eu/

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Prof. Dr. Katja Simon, Max-Delbrueck-Centrum für Molekulare Medizin (MDC); © Pablo Castagnola
Pablo Castagnola

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Unser wahres Alter verraten unsere Zellen

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Katja Simon, Leiterin der Arbeitsgruppe Zellbiologie der Immunität am Max-Delbrück-Centrum.

Zellen halten unseren Körper gesund, dabei einstehen Abfälle, die sie selbst abbauen. So halten sie viel Unerwünschtes auf Abstand: Von Falten bis Demenz.

Der Mechanismus dahinter nennt sich Autophagie - wörtlich "Selbstverzehr". Er läuft permanent in unseren Zellen ab, um beschädigte Zellkomponenten und giftige Abfallprodukte abzubauen. Auf diesem noch recht neuen Forschungsfeld ist Prof. Simon mit ihrer Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Zentrum unterwegs (der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi bekam dafür 2016 den Nobelpreis für Medizin).

Wann und warum lässt Autophagie nach? Und warum könnte eine Störung dieses Mechanismus zu Erkrankungen wie Diabetes, Demenz, Leukämie und Parkinson beitragen? Lassen sich mit den neuen Erkenntnissen Behandlungsmöglichkeiten dagegen entwickeln? Wenn es Wissenschaftlern gelänge, Autophagie zu stimulieren, könnten sie die Auswirkungen des Alterns wirksam aufhalten oder möglicherweise sogar umkehren.

Katja Simon betont, "es gehe nicht darum, Menschen ewig leben zu lassen, sondern darum, Wege zu finden, wie wir im Laufe unseres Lebens möglichst lange gesund bleiben können." Studien an Mäusen haben ergeben, dass eine Stimulierung der Autophagie die angesammelten fehlgefalteten Proteine, kaputte Mitochondrien und beschädigte DNA in Herzmuskelzellen mit altersbedingten Veränderungen beseitigt. Eine Umsetzung dieser Ergebnisse in konkrete Therapien für den Menschen ist allerdings noch ein weiter Weg.

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Matthias Wemhoff © FAGUA, Achim Kleuker
FAGUA, Achim Kleuker

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Was Innovation angeht, sollten wir uns ein Beispiel am Mittelalter nehmen

Wichtige Erfindungen des Mittelalters waren die Brille, im Spätmittelalter der Buchdruck und der Globus und natürlich die Stadt, wie wir sie heute noch kennen. 1000 Städte wurden rund um das Jahr 1200 gegründet, oft straff geplant von ihren Gründern: Stadtmauer, Kirche, abgesteckte Parzellen für die Menschen, die hier neu siedeln sollten. Auch Berlin ist so entstanden.

Die Archäologie kann mit moderner Technik heute nachweisen, dass Menschen aus verschiedenen Regionen in den neuen Siedlungen wohnten. So kamen auch Wissen und Erfahrung zusammen. Die größeren Orte stimulierten die Nachfrage nach den verschiedensten Gütern und die Wirtschaft florierte.

Wie weit entwickelt die Fähigkeiten der Planer und Ingenieure in dieser mittelalterlichen Gründerzeit waren, zeigen nicht zuletzt die prachtvollen Kathedralen, mit deren Bau in vielen Städten begonnen wurde. Technisch und wirtschaftlich ein Wagnis, wussten doch alle, dass sie etwas beginnen, das erst spätere Generationen vollenden würden - eine Innovationsfreue und ein Zukunftsmut, über den wir heute nur staunen können.

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Rote Waldameisen (Formica rufa) mit erbeuteter Baumwanze © picture alliance / imageBROKER | Marko König
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Jeder Ameisenhaufen ist besser organisiert als die menschliche Zivilisation

Christina Grätz arbeitet mit Tieren, die viele kaum wahrnehmen. Ihre Firma setzt Ameisen-Nester um, zum Beispiel bei großen Bauprojekten, wie dem Berliner Ring oder für die Bergbau-Folgelandschaften in der Lausitz.

Die Rote Waldameise ist geschützt, ihre Nester dürfen nicht zerstört werden. Denn unter den unscheinbaren "Haufen", den Nestkuppeln, verbergen sich regelrechte Ameisen-Metropolen, die in den Untergrund ragen. Eine solche Ameisen-Metropole ist hochorganisiert, hat klare Hierarchien, Brutareale und sogar Friedhöfe für die toten Tiere. Wie sie als Umzugshelferin für Ameisen vorgeht und was sie dabei an erstaunlichem Verhalten beobachtet, schildert Christina Grätz im Gespräch mit Jörg Thadeusz.

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Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) im Flug © picture alliance / imageBROKER | Franz Christoph Robiller
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Wir wollen nicht wissen, was Tiere über uns reden

Prof. Knörnschild untersucht die akustische Kommunikation, Kognition, das Lernen und Sozialverhalten von Säugetieren. Ein Forschungsschwerpunkt sind dabei die Fledermäuse, Tiere, die über besondere Sinnesorgane verfügen, sozial in größeren Kolonien leben und sehr vokal sind. Nicht-wissenschaftlich: Fledermäuse haben sinnes-Superkräfte, sind gesellig und geschwätzig.

Inzwischen gibt es alle paar Wochen Meldungen, dass wir - dank KI - jetzt Tiere verstehen können. Aber ist ein technischer "Übersetzer" überhaupt realistisch? Sind Lebenswelten und Sinnesorgane anderer Arten nicht zu fremd? Und können wir viele Tierlaute und Befindlichkeiten nicht längst interpretieren, aber hören ihnen nicht zu? Warum sie sich gern einmal mit einem Oktopus unterhalten würde, das aber nicht sehr wahrscheinlich ist; der Markt für "Haustier-Übersetzer" aber sehr real, erählt Prof. Miriam Knörnschild im Gespräch mit Jörg Thadeusz.

http://mirjam-knoernschild.org

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Gary Lewin © Pablo Castagnola / MDC
Pablo Castagnola / MDC

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Der Nacktmull hilft uns das Rätsel Mensch zu verstehen

Prof. Gary Lewin erforscht mir seiner Gruppe am MDC die molekularen Grundlagen des Schmerz- und Berührungsempfindens: „molekulare Physiologie der somatosensorischen Wahrnehmung“. Die molekularen Grundlagen des Schmerzempfindens sind entscheidend, um neue Medikamente wie Schmerzmittel entwickeln. Dazu erforschen sie auch die spezielle Physiologie der Nacktmulle, die auch extreme Umweltbedingungen aushalten und erstaunlich zäh und langlebig sind.

https://www.mdc-berlin.de/de/news/news/nacktmulle-beruehrung-schmerz-und-seltsame-sinneswelt

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Prof. Achim Kramer © privat
privat

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Wer selten einen Blick auf die "Innere Uhr" wirft, riskiert eine Menge Lebenszeit

Prof. Achim Kramer erforscht mit seinem Team die molekularen und genetischen Grundlagen unserer inneren Zeitmesser, bestimmter Gene, die überwiegend durch lichtabhängigen Rhythmen (Tag-Nacht-Rhythmus) aktiviert werden.

Das Ziel der "Circadianen Medizin" ist dabei, die Auswirkungen, die unserer "Innere Uhr" auf Vorgänge und Reaktionen unserers Körpers hat, zum Wohle von Patienten zu nutzen. Dabei geht es darum, durch Untersuchungen, wer Tag und wer Nachtmensch ist, die Dienstplangestaltung menschenvertäglicher zu machen. Ein weiteres Ziel ist es, die Gabe von Medikamenten künftig besser an die individuelle biologische Taktung eines Patienten anzupassen. Ein ganz paktisches Beispiel: Wir sind nachmittags weniger schmerzempfindlich, dass ist nicht nur wichtig um Zahnarzttermine zu planen.

Prof. Kramer entwickelte an der Charité den Test „Bodytime“, der es möglich macht, anhand einer Haarprobe auf Basis der in der Haarwurzel enthaltenen RNA den individuellen Schlaf-Wach-Rhythmus eine Menschen zu bestimmen. Das Testergebnis liefert personalisierte chronobiologische Empfehlungen für individuell angepasste Lebensrhythmen, um im Einklang mit der individuellen inneren Uhr zu leben.

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Irene Selvanathan © picture alliance / SZ Photo | Johannes Simon
picture alliance / SZ Photo | Johannes Simon

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Der Goldrausch dieses Jahrhunderts geschieht auf dem Mond.

Darüber spricht Jörg Thadeusz mit Dipl. Ing. Irene Selvanathan, die mit der von ihr gegründeten Firma Neurospace Rover für den Weltraum baut. Die in Sri-Lanka geborene Gründerin studierte zunächst Licht- und Solartechnik, änderte dann ihren Schwerpunkt auf Mikrowellentechnik und widmete sich später der Hochfrequenztechnik. Ihre Rover reisen nun ins All, um die Astronautinnen und Astronauten auf dem Mond zu unterstützen. Bis 2030 sollen sie dort eine Mondbasis aufbauen.

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Prof. Irina Engelhardt; © Privat/Irina Engelhardt
Irina Engelhardt

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Das Wasser der Zukunft ist secondhand

Prof. Irina Engelhardt leitet das Fachgebiet Hydrogeologie an der TU Berlin. Das Grundwasser in der Region Berlin-Brandenburg ist einer ihrer Forschungsschwerpunkte. Mehr und mehr Menschen, Firmen und Organisationen brauchen in der Region Wasser, gleichzeitig wird durch Klimaveränderungen weniger Grundwasser aufgebaut. Welche Möglichkeiten gibt es also, um das Grundwasserangebot zu stärken? Was muss mit dem Rohstoff Wasser passieren, damit er als Trinkwasser aus unseren Leitungen kommen kann?

Im Gespräch klärt Jörg Thadeus mit Prof. Irina Engelhard grundlegende Frage zur wichtigen Ressource Wasser und blickt auf die Zukunft der Region: Was, wenn nicht mehr genug Wasser für alle da ist? Werden wir dann auf geklärtes Abwasser zurückgreifen müssen?

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Ingo Fietze © Anke Illing
Anke Illing

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Schlechter Schlaf kann lebensbedrohlich sein - genauso wie Bluthochdruck, ein Magengeschwür oder Krebs

Prof. Ingo Fietze ist Oberarzt für Innere Medizin und gilt als einer der bekanntesten Schlafmediziner Deutschlands. Der Schlafforscher ist Leiter des Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums an der Berliner Charité. Rund 80 Prozent aller deutschen Arbeitnehmer leiden an Schlafstörungen. Die Folgen für unsere Gesundheit sind alarmierend: Schlafmangel macht uns krankheitsanfällig, depressiv, dick und unkonzentriert. Prof. Dr. Ingo Fietze weiß, weshalb gesunder Schlaf ebenso wichtig ist wie gesunde Ernährung und Sport, und warum Schlafstörungen eine der großen bedrohlichen Volkskrankheiten unserer Zeit sind.

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Antje Boetius – ArcWatch-1 Expedition © Alfred-Wegener-Institut / Esther Horvath
Alfred-Wegener-Institut / Esther Horvath

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Die Tiefen der Ozeane sind weniger erforscht als die Oberfläche des Mondes.

Prof. Antje Boetius leitet das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung und gilt als eine der einflussreichsten Wissenschaftlerinnen der Welt. Sie forscht seit rund dreißig Jahren in der Arktis. Dabei hat sie nicht nur wissenschaftlich Daten, zum Beispiel zur Veränderung der Eisdicke und Meerestemperatur gesammelt, sie ist auch Augenzeugin der Folgen der Erderwärmung.

Während wir schon sehr genau über die Oberfläche des Mondes und sogar des Mars Bescheid wissen, ist erst etwa die Hälfte der Tiefsee verlässlich kartiert. Im Gespräch mit Jörg Thadeusz erklärt Antje Boetius, warum es so wichtig für uns ist, dass Ozeane Wärme umverteilen und beschreibt Lebewesen, die sie in der Tiefsee erforscht hat. Wieso es nicht klug ist, einen Lebensraum wirtschaftlich auszubeuten, über den vergleichsweise noch wenig bekannt ist - und wie es ist, wenn einem als Forscherin eine Barbie-Puppe gewidmet wird ...

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Monika Schreiner © Julia Vogt
Julia Vogt

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - In Zukunft werden wir essen, was uns heute noch nicht schmeckt

Prof. Monika Schreiner ist Agrarwissenschaftlerin und leitet die Abteilung für Pflanzenqualität und Ernährungssicherung am Leibniz-Institut für Gemüse und Zierpflanzenbau (IGZ). Eine Zukunft mit 10 Milliarden Menschen auf der Erde, schrumpfenden Wasser- und Bodenressourcen - wie können da gesunde Lebensmittel produziert werden?

Prof. Schreiner forscht zum pflanzlichen Sekundärstoffwechsel und koodiniert das food4future-Konsortium. Pflanzen, die mit salzigem Wasser klarkommen und gesundheitsfördende Inhaltsstoffe haben: Algen. Protein kann aus Insekten und Quallen gewonnen werden. Von der Form her gewöhnungsbedürftig, aber als Pulver in den Brot- oder Nudelteig gemischt, sind Insekten bereits bei uns auf dem Markt.

Wichtig ist den Forschenden, dass es nicht um Ersatzprodukte geht, sondern ein zusätzliches Angebot entsteht, das Aspekte der Gesundheitsförderung und der Nachhaltigkeit verbindet.

https://igzev.de/

https://www.food4future.de/de/home

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Dorothea Kübler; © David Ausserhofer
David Ausserhofer

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Wer gewinnen will, sollte das Leben als Spiel verstehen

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Dorothea Kübler, Direktorin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Professorin für Volkswirtschtslehre an der TU Berlin

"Verhalten auf Märkten", da geht es auch um den "Heiratsmarkt", die gerechte Verteilung von Spender-Nieren oder Schulplätzen. Denn auch "Märkte ohne Geld" funktionieren nach festen Regeln, auch wenn die für Laien oft kaum erkennbar sind. Da kommt die Spieltheorie zum Tragen und hat direkten Einfluss auf unseren Altag. Je nachdem, welche Algorithmen und Verfahren angewendet werden, kann es bei der Verteilung nämlich nicht nur mehr oder weniger kompliziert, sondern auch mehr oder weniger gerecht zugehen. Denn in vielen wichtigen Lebenssituationen ist nicht der "Preis" im klassischen Sinn entscheidend. Es geht darum, das die Märkte so gestaltet werden, dass möglichst viele Menschen mit dem für sie erzielten Ergebnis zufrieden sind.

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Peter Fratzl © Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam/Sebastian
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam/Sebastian

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Wäre das Rad sinnvoll, hätte die Natur es erfunden

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Peter Fratzl, Direktor am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung.

Wären Bäume aus Stahl besser? Warum können wir nicht mit den Farben von Schmetterlingen malen? Und warum sind unsere Knochen eigentlich Faserverbundmaterialien? Was ein Material ausmacht und wie wir in der Natur vorkommende Eigenschaften nutzen können, darum geht es im Science-Talk. Prof. Fratzl forscht auf dem Gebiet der biologischen und biomimetischen Materialien, die u.a. im medizinischen Bereich zur Anwendung kommen (in Kooperation mit der Charité). Dafür wurde er u.a. mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet.

Was natürliche Materialien auszeichnet, ist nicht ihre Perfektion, sondern ihre Anpassungsfähigkeit. Davon zu lernen, es nachzuahmen und "intelligente" Materialien zu designen, ist ein Thema der Materialforschung.

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Surjo Soekadar © Charité/Peitz
Charité/Peitz

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Künstliche Intelligenz kann bereits heute Gedanken lesen.

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Surjo R. Soekadar, Mediziner und Neurotechnologe

Neurotechnologie macht dank des neuen Projekt von Elon Musk und seiner Firma Neuralink Schlagzeilen. Die Technik dahinter ist allerdings nicht neu. Das Neue ist die Kommerzialisierung der Neurotechnologie.

Der Mediziner und Neurotechnologe Surjo Soekadar wendet nicht-invasive Technik an und kennt das Potenzial, die Lebensqualität von Menschen zu verbessern. Er forscht an Gehirn-Computer-Schnittstellen, also einer neuronalen Verschmelzung von Mensch und Maschine, um Gelähmte per Exoskelett-Hand wieder greifen zu lassen und eines Tages wieder auf die – wenn auch künstlichen – Beine zu helfen. Auch psychiatrisch Erkrankten hilft Neurotechnologie bereits heute.

Seit 2018 hat Prof. Soekadar an der Charité die deutschlandweit erste Professur für Klinische Neurotechnologie.

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Wildtierexpertin Sophia Kimmig © picture alliance/dpa/Sophia Kimmig
picture alliance/dpa/Sophia Kimmig

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Im Schlaf verpassen wir die Wildnis vor unserer Haustür

Sophia Kimmig erforscht die Wildnis vor unserer Haustür. Für ihr Promotionsthema Stadtfüchse hatte sie in einem Citizen Science-Projekt auch mit dem rbb zusammengearbeitet: https://www.rbb-online.de/fuechse/.

Zuletzt hat sie sich in ihrem Buch "Lebendige Nacht" mit den Wildtieren vor unserer Haustür beschäftigt. Zwei Drittel der Säugetiere sind nachtaktiv - sie schlafen am Tag. Die Nacht ist ihr Lebensraum, sie können im Dunklen Farben sehen, ihre Augen sind an den Lebensraum Nacht angepasst. In der Welt der Nachtbewohner spielen außerdem Hören und Riechen eine viel größere Rolle. Kilometerweit können sie über Geruchsstoffe kommunizieren. Die Füchse markieren, die Falter finden über winzige Duftmoleküle ihre Partner. Wir können die "Sprache" der Nachttiere nicht wahrnehmen, uns erscheint es nachts still.

Was also passiert da draußen, während wir schlafen? Und wie kann man das erforschen? Nachts Stunden draußen verbringen, GPS-Tracker für Tiere und auch Kameras mit Bewegungsmeldern haben geholfen. Fun Fact: Im Garten ist die Katze der Boss, Waschbären legen sich manchmal mit Katzen an, ziehen aber meist den Kürzeren. Und Füchse suchen sofort das Weite. Die Forschung hat auch herausgefunden, dass sich Stadt- und Landfüchse auch genetisch unterscheiden. Die Lebenswelt ist extrem unterschiedlich und Dr. Sophia Kimmig hat eine klar Präferenz, wo sie als Fuchs lieber leben würde: in der Stadt, denn auf dem Land werden immer noch jährlich rund eine halbe Million Füchse getötet.

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Professor Dr. Alexander Meissner © David Aussenhofer
David Aussenhofer

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Krebs ist der Preis, den wir dafür zahlen Säugetiere zu sein.

Alexander Meissner gehört zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet der Epigenetik und Neuprogrammierung von Stammzellen. - Wenn es zur Zeit einen deutschen Shooting-Star der Biotech-Welt gibt, ist es Alexander Meissner. Der gebürtiger Berliner studiert an der Technischen Universität Berlin Medizinische Biotechnologie, macht 2006 seinen Doktor am Whitehead Institute in Cambridge, Massachusetts, und an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und arbeitet dann am Broad Institute - einer gemeinsamen Einrichtung der Harvard University und des Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT. 2017 kehrt er nach Berlin zurück, als Direktor ans Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik. Da ist er 41 Jahre alt.

Die Epigenetik befasst sich mit der u.a. Frage, welche Informationswege in Zellen dem genetischen Code (der in jeder Zelle gleich ist) verwendet werden, damit aus einer Stammzelle eine Haut -, Nerven – oder Muskelzelle wird. Und inwieweit diese Signalwege auch bei der Entstehung von Krebs eine Rolle spielen.

Offenbar ist es kein Zufall, dass Krebszellen ähnliche Eigenschaften besitzen wie die für die Ernährung aller Säugetierembryonen so wichtigen Plazentazellen. Alexander Meissner hat während seiner Doktorarbeit und Postdoc-Jahre in Harvard herausgefunden: Plazentazellen und Krebszellen nutzen das gleiche Entwicklungsprogramm.

Meissners Ziel: Auf Basis dieser Entdeckung soll ein Bluttest entwickelt werden, der die Entstehung von Krebs bereits so früh erkennt, dass er rechtzeitig behandelt werden kann. Die Technologie dafür meldet er 2017 zum Patent an. In diesem Jahr hat die Harvard-Bio-Tech Ausgründung Harbinger Health Inc., in deren Beirat er sitzt, insgesamt 190 Mio. Dollar Finanzierung für die Entwicklung des Tests eingeworben.

Jörg Thadeusz im Gespräch mit Prof. Dr. Alexander Meissner, Molekular-Genetiker

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Michael Brecht © NeuroCure
NeuroCure

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Sind Menschen die Spielverderber der Evolution? Selbst Ratten wollen nur ihren Spaß …

Prof. Michael Brecht erforscht Nervenzellen um herauszufinden, wie das Gehirn funktioniert. Und er betreibt "Kitzelforschung". Denn neuronale Prozesse im Gehirn sind komplex und finden auf unterschiedlichen Ebenen statt. Die Verbindung von Sinnesempfindung, Nervenzellen und Bewegung wird z.B. bei Ratten erforscht. An ihnen werden auch der Spieltrieb und die Grundlagen des Lachens erforscht.

Die Ratten ähneln in ihrem Verhalten dabei frappierend den Menschen und lachen, wenn sie gekitzelt werden (Spezialmikrophone können das aufzeichnen) und sie sind gut im Verstecken spielen. Auch weiterem erstaunlichem Spielverhalten im Tierreich ist die Forschung auf die Spur gekommen.

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Ute Fevert © Andreas Reeg
Andreas Reeg

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Gefühle können den Lauf der Geschichte beeinflussen

Leibniz-Preisträgerin (1998) Ute Frevert ist die prominenteste Vertreterin der Emotionsgeschichte in Deutschland und war auch eine der Ersten, die sich hier diesem Thema gewidmet hat. Dabei geht es nicht vorrangig um einzelne Gefühle wie Angst, Hass oder Liebe, sondern darum, welchen Einfluss Gefühle auf die Gesellschaft haben.

Das Verständnis und die Funktion eines Gefühls selbst ist dabei dem gesellschaftlichen Wandel unterworfen. Politik, besonders die Machthaber in autoritären Systemen und populistische Bewegungen, setzen zudem Gefühle gezielt ein. Gefühle (aus der gesellschaftlichen Entwicklung heraus oder konstruiert) beeinflussen so den Lauf der Geschichte.

Welches das derzeitig vorherrschende, politisch starke Gefühl ist? "Misstrauen."

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Achim Gruber; © Privat
Privat

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - "Haustierzucht ist oft Tierquälerei auf Bestellung"

Die Nase ist so platt, dass keine normale Atmung möglich ist oder die Haut wirft Falten, die ständige Entzündungen zur Folge haben: Fehlbildungen bei Haustieren, die gleichzeitig einem "Schönheitsideal" entsprechen.

Rassezucht bei Haustieren ist heute oft kein Qualitätsmerkmal, sondern Teil von Produktvermarktung ohne Rücksicht auf das Tierwohl. Das ist allerding keine komplett neue Entwicklung. Nachdem die meisten Hunde "arbeitslos" wurden, verdoppelte sich z.B. beim Bernhardiner die Körpergröße. Und die Lebenserwartung dieser Hunde hat sich gleichzeitig halbiert.

Als Tierpathologe nimmt Prof. Gruber die Seite der Vierbeiner ein – er schreibt Gutachten und führt Gespräche, damit in Zukunft wieder gesunde Tiere das Ideal sind. Und das nicht nur auf dem Papier, sondern auch bei den Tierhalterinnen und Haltern.

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Doreen Werner © Jarno Müller/ ZALF
Jarno Müller/ ZALF

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Deutschland liegt bereits in den Tropen - das finden zumindest manche Mücken

Dr. Doreen Werner erforscht "endemische und invasive Dipteren-Arten unter besonderer Berücksichtigung ihres saisonalen und geografischen Vorkommens, ihrer Einbindung in die Nahrungskette (inlusive Prädator-Beute-Verhältnis) und ihrer Bruthabitatbindung". Umgangssprachlich: Es geht um Mücken. Die fiesen kleinen Blutsauger, die zum Problem werden, denn eingewanderte Arten können Krankheiten übertragen.

Im Zentrum des Interesses steht derzeit die Asiatische Tigermücke, die viele Krankheitserreger übertragen kann, darunter Dengue-, das Chikungunya- und das Zika-Virus. In einem Citizen-Science-Projekt wird die Verbreitung dieser Mücke erforscht.

Und bislang fast 35.000 Mücken verzeichnet: https://mueckenatlas.com/

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Prof. Dr. Jens Eisert © privat
privat

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - In der Welt der Quantencomputer gibt es keine Geheimnisse mehr

Neue Quantentechnologien werden im Silicon Valley und anderswo als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts gehandelt. Ingenieure und Investoren wittern eine zweite Quantenrevolution, die Wirtschaft und Gesellschaft ähnlich tiefgreifend verändern könnte, wie die technologischen Errungenschaften nach der Geburt der Quantenmechanik.

In den 1950er- und 60er-Jahren kamen mit Transistor und Laser die Grundlagen für Computertechnologie und Glasfaserinternet in die Welt, für globale Vernetzung und Digitalisierung. Die Wegbereiter der zweiten Quantenrevolution haben ähnliches im Sinn: bahnbrechende Innovationen, die ganze Industriezweige umkrempeln.

Prof. Jens Eisert ist Leiter der Forschungsgruppe Eisert (Quanten-Vielteilchentheorie, Quanten-Informationstheorie und Quantenoptik) am Dahlem Center für komplexe Quantensysteme. Er erforscht z.B., wie sich Quantencomputer in ihrer Qualität testen lassen.

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Prof. Dr. Hanns-Christian Gunga © Hoffotografen
Hoffotografen

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Tolle Aussichten: Die Globale Erwärmung macht uns nicht nur dumm, sondern auch aggressiv

Hanns-Christian Gunga hat sein Forscher-Leben dem menschlichen Organismus in Extremsituationen gewidmet: Wie lange und auf welche Weise sind Menschen unter extremen Umweltbedingungen funktionsfähig - und mit welchen technischen Mitteln lässt sich das unterstützen?
Gunga beschäftigt sich als Weltraummediziner in seiner Arbeit insbesondere mit der Inneren Uhr und der Regulierung der Körpertemperatur, sowohl in der Schwerelosigkeit aber auch in Anpassung an den Klimawandel. Hitze ist für Menschen gefährlich, denn unser Körper kann nur in einem sehr engen Temperaturbereich gut funktionieren.

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Gefährliche Gedanken – Der Wisschenschaftstalk mit Jörg Thadeusz © rbb/Gundula Krause
rbb/Gundula Krause

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Die Zukunft der Welt sollte dunkler sein!

Menschen sehen weltweit immer weniger Sterne am Nachthimmel. Das zeigt die 2023 in "Science" veröffentliche Studie anhand eines weltweiten Citizen-Science-Projekts zur Lichtverschmutzung, das in den vergangenen elf Jahren Daten erhoben hat. Ursache ist offensichtlich die Lichtverschmutzung in den Abend- und Nachtstunden, die Jahr für Jahr zunimmt. Dabei brauchen wir die Dunkelheit - Über die Folgen für den Mensch spricht Jörg Thadeusz mit Dr. Christopher Kyba.
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Prof. Ivo Boblan und Roboter © BHT/Martin Gasch
BHT/Martin Gasch

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Wären Roboter schlau, wollten Sie uns nicht zu ähnlich sehen

Roboter sollen stärker und schneller arbeiten als Menschen. Aber sollten sie uns auch ähnlich sein? Professor Ivo Boblan ist seit 2016 Professor für Humanoide Robotik an der Berliner Hochschule für Technik. Hier leitet er das Forschungslabor Pneumatische Robotik und Softrobotik. Boblan entwickelt seit zwanzig Jahren Robotersysteme auf Basis "pneumatischer (mit Druckluft betriebener) Muskeln".

Ein Exemplar des zweibeinigen humanoiden Roboter Digit der amerikanischen Firma Agility Robotics ist seit ein paar Jahren jüngster Neuzugang seines Labors. Boblan versucht gemeinsam mit seinem Team dem per Fernsteuerung funktionierenden Roboter das eigenständige Laufen beizubringen. Außerdem geht es um die Frage, wie die Roboter-Mensch-Interaktion so gestaltet werden kann, dass der Einsatz humanoider Roboter möglichst breite Akzeptanz findet. - Dabei gibt es z.B. zwischen Japan und Deutschland goße Unterschiede.

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Gefährliche Gedanken – Der Wisschenschaftstalk mit Jörg Thadeusz © rbb/Gundula Krause
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Auch der Asteroid, der die Dinosaurier auslöschte, war erstmal nur ein kleiner Lichtpunkt am Nachthimmel.

Das ist vor 66 Millionen Jahren, am Ende der Kreidezeit, passiert: Ein zehn Kilometer großer Asteroid schlägt etwa dort ein, wo sich heute die mexikanische Halbinsel Yucatán befindet. Die Einschlagsenergie dürfte etwa 65 Teratonnen TNT betragen haben – ungefähr zehntausendmal so viel ist wie die Sprengkraft des gesamten derzeit verfügbaren Atomwaffenarsenals auf der Erde. Die auf 300 Grad erhitzte Atmosphäre verdunkelt sich durch gigantische Staubschichten.

Der Asteroiden-Einschlag im flachen Meer hat gewaltige Tsunamis ausgelöst, die weit auf das Festland dringen, dort Pflanzen, Tiere und fruchtbare Erde fortspülen. Es folgte ein Massenaussterben, dem bis zu Dreiviertel aller Arten, darunter auch die Dinosaurier, zum Opfer fallen.

Ein Gespräch mit Prof. Kai Wünnemann über gefährliche Himmelskörper

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Gefährliche Gedanken – Der Wisschenschaftstalk mit Jörg Thadeusz © rbb/Gundula Krause
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Dunkel, glitschig, tödlich - ein Bündnis mit dem nassen Moor hilft die Welt retten!

Erst seit 10, 15 Jahren weiß man, dass trockengelegte Moore Klimakiller sind: Bei der Entwässerung der Moore - was bei uns seit dem Mittelalter für Landwirtschaft, Landgewinnung etc. üblich ist - kommt der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Berührung und oxidiert. Damit gelangen nicht nur riesige Mengen CO2 in die Atmosphäre, sondern auch das klimaschädliche Lachgas (N2O). Allerdings: Auch intakte Moore geben während ihres natürlichen Bildungsprozesses mit Methan ein klimaschädliches Gas ab. In der Summe ist der positive Effekt durch die Kohlenstoff-Speicherung allerdings größer.

Ein Gespräch mit Dr. Franziska Tanneberger über die wahren Gefahren, die im Moor lauern

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Dirk Schulze-Makuch, Astrobiologe an der TU Berlin; © Privat
Privat

Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Prof. Dr. Dirk Schulze-Makuch - Astro-Biologe

Leben ist unter extremen Bedingungen möglich. Außerirdisches Leben könnte daher so ungewöhnlich sein, dass wir es gar nicht erkennen. Eine der grundlegendsten Eigenschaften des Lebens ist, dass es sich an seine Umgebung anpassen kann. Das ist sogar ein wesentlicher Bestandteil der Arbeitsdefinition der NASA: "Leben ist ein sich selbst erhaltendes chemisches System, das zur darwinistischen Evolution fähig ist." Und das mächtigste Werkzeug zur Anpassung, das jede Spezies einsetzt, ist die natürliche Selektion – der Mechanismus, durch den sich ihre genetischen Eigenschaften im Laufe der Zeit verändern. Dementsprechend ist bei der Erforschung möglichen Lebens auf anderen Planeten die Forschung zum Ursprung des Lebens auf der Erde zentral. Die Anzahl der Lebensräume, ihre Komplexität und die Fähigkeit der Evolution, kreative Wege zu finden, um eine Umgebung bewohnbar zu machen, sind faszinierend. Dirk Schulze-Makuch, 59, ist Professor für Astrobiologie und "Planetare Habitabilität" an der TU Berlin und außerdem Präsident der Deutschen Astrobiologischen Gesellschaft. Der Schwerpunkt seiner Professur ist die Erforschung der Bedingungen zur Ermöglichung von Leben auf anderen Planeten.
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Dora Goldsmith – Kyphi; © Privat
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Dora Goldsmith – Ägyptologin

Wer die Vergangenheit verstehen will, muss sich auch auf ihren Geruch einlassen. Düfte spielten in Ägypten der Pharaonenzeit bis in die Spätantike eine große Rolle. Ihre Bedeutung für die Gesellschaft war eine völlig andere, als wir es heute kennen. Für ihre Doktorarbeit beschreibt Dora Goldsmith erstmals die Bedeutung von Gerüchen für alle Bereiche der altägyptischen Gesellschaft. Dabei stößt sie immer wieder auf Überraschungen.

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Aljoscha Burchardt © privat
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Gefährliche Gedanken – der Wissenschafts-Talk mit Jörg Thadeusz - Aljoscha Burchardt – Experte für Sprach­techno­logie und KI

Künstliche Intelligenz kann uns helfen, mehr Mensch zu sein. Dr. Burchardt forscht an der Schnittstelle von neuester Erkenntnis, was technisch machbar ist und konkreten Anwendungsmöglichkeiten von KI. Die vielen dystopischen Vorstellungen, wie uns KI bedroht, sieht er kritisch. Klug eingesetzte KI kann uns vielmehr von leidigen Routinen befreien und damit Spielraum schaffen, die wichtigen Fähigkeiten, die nur Menschen haben, mehr einzusetzen. Durch das maschinelle Lernen neuronaler Netze können mittlerweile einzelne Aufgaben komplett automatisiert werden. Wo und wie das sinnvoll ist, erkundet Dr. Burchhardt in Forschungsprojekten. Er warnt davor, dass Deutschland diese Möglichkeiten verpasst und China und die USA diesen Markt unter sich ausmachen. Und was unsere kollektiven und (pop-)kulturellen Ängste angeht, dass Roboter die Weltherrschaft übernehmen: Wir sollten uns mehr um die vergleichsweise "dummen" Algorithmen Gedanken machen, die die sozialen Netzwerke zu gesellschaftsschädlichen Echokammern machen …

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